Eigenschaften
- nicht verholzende Sträucher, seltener Bäume
- meist gegenständig angeordnete Blätter
- kelchförmige Blüten mit charakteristischer Ober- und Unterlippe
- zahlreiche unterschiedliche Fruchtformen
- weltweite Verbreitung, hauptsächlich in wärmeren Regionen
Lippenblütlerartige
Ordnung Lamiales ab €2.30 kaufen- Beschreibung
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Bei der Ordnung der Lippenblütlerartigen (bot. Lamiales) handelt es sich um eine Untergruppe der Asteriden. Auch sind sie in die Gruppe der Lamiiden (Euasteriden I) eingegliedert. Hier befinden sie sich mit den Nachtschattenartigen (Solanales) und Enzianartigen (Gentianales) in einer Gruppe.
Insgesamt finden sich in der Ordnung 23 Familien mit über 1.050 Gattungen und mehr als 23.000 Arten, die sich weltweit in allen Klimazonen verbreiten. Die wichtigste Familie der Lippenblütlerartigen sind die Lippenblütler (Lamiaceae), zu denen Arten wie Salbei (Salvia), Minze (Mentha), die Taubnessel ( Lamium) oder Oliven (Olea europaea) gehören.
Innerhalb der Lamiiden ist die Ordnung Lamiales das Schwestertaxon der Nachtschattenartigen. Dies ist seit 2016 von der Botanikergruppe Angiosperm Phylogeny Group um Mark Chase durch die Klassifikation APG IV bestätigt. Das macht alle vorherigen Klassifikationen ungültig, in welcher die beiden Taxa noch nicht als Schwestertaxa eingeordnet waren.
Blatt
Die Blätter der Lippenblütlerartigen sind hauptsächlich gegenüberstehend, seltener spiralig angeordnet. Ebenfalls treten sie in Quirlen auf. In der Ordnung finden sich keine Arten mit Nebenblättern.
Blüte
Die Blüten sind zum größten Teil zwittrig und meist fünfzählig. Auch vierzählige Arten sind vorkommend. Sie sind kelchförmig mit Kronblättern, die miteinander verwachsen und eine Art Röhre bilden.
Wohl bedeutendstes Merkmal der Ordnung, ist die am Lippen erinnernde Blütenform. Jede Blüte entwickelt eine ausgeprägte Ober- und Unterlippe. Möglich sind zwischen zwei und vier Staubblätter. Am häufigsten finden sich zwei Fruchtblätter. Je nach Familie, bilden sich bis zu fünf Fruchtblätter. Die Fruchtknoten sind in der Regel in vier Kammern geteilt, die sich durch falsche Scheidewände trennen und aus denen sich, je nach Art, Früchte herausbilden.
Frucht
Die Früchte der Lippenblütlerartigen sind extrem vielfältig und unterscheiden sich unter den Familien. Da die Ordnung zu den Bedecktsamern (Magnoliopsida) gehört, verfügen die einzelnen Familien über Fruchtknoten (Ovare), aus denen die Früchte entstehen. Die verschiedenen Fruchtformen umfassen Nüsse, Samen, Flügelnüsse, Beeren, Zerfallfrüchte und Steinfrüchte.
Wuchs
Bei den Arten der Ordnung Lamiales handelt es sich zum größten Teil um krautige, nicht verholzende Pflanzen. Einige Familien entwickeln Bäume oder kleine Gehölze.
Einzigartig an der Ordnung sind die zahlreichen parasitischen und fleischfressenden Arten, darunter die Wasserschlauchgewächse (Lentibulariaceae).
Verbreitung
Die Lippenblütlerartigen sind in der ganzen Welt verbreitet und finden sich zum größten Teil in den wärmeren Regionen der Erde. Auch kommen viele Arten in den gemäßigten Breiten vor, allen voran zahlreiche Kräuter, die traditionell in der Küche und Medizin von Nutzen sind. Darunter fallen Salbei, Minze, Thymian, Oregano und Katzenminze.
Nutzung
Zahlreichen Pflanzenarten der Lippenblütlerartigen sind seit Urzeiten vom Menschen genutzt. So sind die viele Gewächse der Ordnung wichtige Holzlieferanten. Zu ihnen zählen die Eschen (Fraxinus) oder Teak (Tectona grandis).
Auch dienen die Pflanzen als Küchen- und Heilkräuter oder Nahrungsmittel, wie Oliven oder Sesam. Einige Arten liefern Duftstoffe, beispielsweise Jasmin (Jasminum) und Flieder (Syringa). Sie sind in der Parfümindustrie von großem Nutzen. Viele der Fürchte enthalten ätherische Öle, die in zahlreichen Industrien und in der Küche zum Einsatz kommen.