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  • Ordnung: Heidekrautartige
  • Familie: Heidekrautgewächse
  • Gattung: 18 Einträge
  • Art: 64 Einträge
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Eigenschaften

  • überwiegend verholzende Pflanzen
  • Zwergsträucher, Sträucher, Bäume
  • oft immergrün und ausdauernd
  • extrem frosthart
  • viele Blüten, duftend

Heidekrautgewächse

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Heidekrautgewächse (bot. Ericaceae) sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Heidekrautartigen (Ericales). Gegliedert ist sie in acht Unterfamilien und gehört zur großen Klasse der Bedecktsamigen Pflanzen (botanisch Magnoliopsida). Früher zählten zu den Heidekrautgewächsen rund 145 Gattungen. Heute gehören zur Familie 126 Gattungen. Die Aufzählung enthält bis zu 4000 Arten.

Bei der Neuordnung der Systematik wurde eine Unterfamilie, die Monotropoideae, neu gebildet. Sie besteht aus Krähenbeerengewächsen (Empetraceae), Wintergrüngewächsen (Pyrolaceae) und Fichtenspargelgewächsen (botanisch Monotropaceae). Die drei verloren ihren Rang als Familie. Die Angiosperm Phylogeny Group (Abkürzung APG) veröffentlichte 2009 die neue Systematik der Pflanzen.

Blatt

Die Laubblätter erscheinen klein, schmal und nadelförmig. Sie haben winzige Anhängsel, die Nebenblätter. Manche Arten treiben große Blätter, die oval, breit und nicht nadelförmig sind. Hier gibt es keine Nebenblätter. Die Blätter sind bei einigen Arten immergrün oder fallen bei anderen jedes Jahr ab.

Ihre Konsistenz ist ledrig oder krautig. Sie sitzen auf einem langen, manchmal auf einem kurzen Stiel. Bei einigen Arten liegen die Blätter direkt am Zweig an. Sie sind wechselständig angeordnet. Es kommen spiralige oder zweizeilige Blattanordnungen vor. Die Blattspreite ist ungeteilt und der Blattrand gezähnt oder ganz.

Viele Arten besitzen Rollblätter. Dies ist ein Blatttypus der Xerophyten (trockenheitverträgliche Pflanzen). Die Unterseite des Blattes ist eingesenkt, die Spaltöffnungen, durch die Wasser verdunstet, liegen verborgen. Zusätzlich ist die Verdunstung durch Behaarung vermindert und auf eine Blattseite begrenzt.

Blüte

Die Blüten sind klein bis groß und überwiegend fünfzählig und radiärsymmetrisch. Sie stehen manchmal einzeln. Häufig kommen end- oder achselständige Trauben vor. Weitere Formen sind Ähren, Köpfe, Schirmtrauben oder Rispen, die lang herabhängen. Die Zweige sind reich mit Blüten besetzt. Die Blütenhülle ist meistens doppelt (Perianth). Vorhanden sind vier bis sieben freie oder verwachsene Kelchblätter. Die drei bis sieben, meistens jedoch fünf, Kronblätter sind oft verwachsen.

Die Blüten sind glockenförmig und in den meisten Fällen rosa getönt. Weitere Arten haben gelbliche, weiße und rote Blütenglocken und sind tellerförmig. Meistens sind zwei Kreise mit vier oder fünf freien Staubblättern vorhanden. Zwischen zwei und zehn Fruchtblätter sind zu einem Fruchtknoten verwachsen. Der Fruchtknoten ist ober- oder unterständig. Bei Blüten mit oberständigem Fruchtknoten erfolgt die Bestäubung durch Insekten. Die Arten mit unterständigem Fruchtknoten werden durch Kolibris bestäubt. Die Blüten einiger Arten duften süß.

Frucht

    Es gibt unterschiedliche Fruchtarten:
  • Kapselfrüchte
  • Beerenfrüchte
  • Steinfrüchte
  • Nussfrüchte
  • Auf den Früchten liegen bei einigen Arten fleischige Kelchblätter. Die Beerenfrüchte sind rot, weich und meistens genießbar. Viele sind reich an Zucker und Säure. Andere enthalten ätherische Öle, Glykoside oder Gerb- und Bitterstoffe. Manche Arten enthalten sogar Acetylandromedol. Dieser Stoff ist toxisch.

Wuchs

Heidekrautgewächse sind zu einem großen Teil verholzende Pflanzen. Vorwiegend sind es kleine oder größere Sträucher. Die Zwergsträucher wachsen aufrecht, kriechend oder liegend. Es gibt kleine Bäume oder hohe Sträucher.

Sie wachsen überwiegend auf sauren Böden. Bei vielen Arten gehen die Wurzeln der Pflanzen eine Symbiose mit Pilzen (Mykorrhiza) ein. Die Zwergsträucher sind teilweise bis minus 70 Grad Celsius frosthart. Für die Frostresistenz sorgen Glykoside als Frostschutzmittel in allen Teilen der Pflanze.

Verbreitung

Die Heidekrautgewächse sind mit ihren Arten weltweit verbreitet. Sie besiedeln Europa von alpinen Regionen bis zur Arktis.
Einige Gattungen sind in Nordamerika zuhause. In Osteuropa wachsen unterschiedliche Arten. Auf der Nordhalbkugel sind vorwiegend Arten mit niedrigen, immergrünen Sträuchern heimisch. In mediterranem Klima haben sich höhere Strauchformen und Bäume verbreitet. Auf der Südhalbkugel ist ein breites Spektrum von Zwergsträuchern, höheren Sträuchern und Baumarten beheimatet. Vom Himalaya über die Pazifikinseln, Ostasien und Südostasien sind verschiedene Gattungen und Arten von Ericaceae anzutreffen.

Nutzung

    Die Heidekrautgewächse werden vielfältig genutzt:
  • Obststräucher
    Die Beeren mancher Arten werden in wild wachsenden Beständen gesammelt. Finnland ist dafür ein Beispiel. Aus schwarzen Krähenbeeren (Empetrum) entsteht Kompott oder Saft. Ihre schwarze Farbe dient als Färbemittel in der Lebensmittelproduktion. In Europa, Kanada und den USA, zunehmend in Südafrika oder Südamerika ist der landwirtschaftliche Anbau von Fruchtsträuchern ein Wirtschaftsfaktor. Heidelbeeren (botanisch Vaccinium myrtillus) sind roh genießbar und werden zu Konfitüren, Saft und Trockenobst verarbeitet. Preiselbeeren (botanisch Vaccinium vitis-idaea) liefern Früchte für Marmeladen oder Säfte. Die Moosbeere ist als Cranberry (Vaccinium macrocarpon) beliebt. Die Früchte der Erdbeerbäume (botanisch Arbutus oder Arbutus unedo) werden bei der Herstellung von Likören eingesetzt.
  • Medizinische Verwendung
    Blätter und Früchte einiger Arten finden in der Medizin Verwendung. Bekannt ist die Bärentraube (botanisch Arctostaphylos uva-ursi), auch Harnkraut genannt. Die Pflanzenteile, vor allem die Blätter, wirken antiseptisch bei Blasenentzündungen.
  • Honig
    In Europa, Südamerika, Mexiko oder in Neuseeland ist Honig von Heidekrautgewächsen beliebt und ein regionaler Wirtschaftsfaktor. Der Honig wird weltweit gehandelt.
  • ökologische Funktion
    Heidekrautgewächse gedeihen an unwirtlichen Orten. Sie übernehmen in einigen Regionen die Funktion von Wäldern und befestigen Küstendünen.
  • Zierpflanzen
    Einige Gattungen liefern ausdauernde, immergrüne Ziersträucher mit bezaubernden Blüten.

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