Eigenschaften
- einfaches Perigon mit Honigblättern
- Honigblätter sind auffällig oder unauffällig
- ursprüngliche Blütenmerkmale
- Bestäubung durch Insekten, Vögel und Schmetterlinge
- auf der ganzen Welt verbreitet
Hahnenfußgewächse
Familie Ranunculaceae ab €4.20 kaufen- Beschreibung
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Die Familie der Hahnenfußgewächse (bot. Ranunculaceae) stammt aus der Ordnung der Hahnenfußartigen (Ranunculales). Sie beinhaltet rund 60 Gattungen, zu denen 2.500 Arten gehören. Beliebte Ziersträucher sind die Christrose (Helleborus) oder das Adonisröschen (Adonis).
Die Gattungsarten der Hahnenfußgewächse wachsen als krautige Pflanzen oder als verholzende Kletterpflanzen. Selten sind in der Familie echte Wasserpflanzen zu finden. Alle Familienmitglieder haben sehr ursprüngliche Wuchsmerkmale. Sie sind weltweit vorwiegend in gemäßigten Zonen anzutreffen. Ein Schwerpunkt liegt hierbei in Ostasien.
Blatt
Bei fast allen Arten stehen die Blätter wechselständig. Die Gattung der Waldreben (Clematis) bildet eine Ausnahme. Hier sind die Blätter gegenständig angeordnet. Die Blätter sind einfach, stark eingeschnitten oder fingerförmig gefiedert bis fiederblättrig. Die Grundblätter unterscheiden sich deutlich von den Stängelblättern.
Die Gattung Clematis entwickelt sensible Blattstiele, die auf Berührungsreize reagieren. Die Arten nutzen die Blattstiele als Rankhilfe. Bei Kontakt drehen sich die Stiele ein und verankern die Pflanze. Die meisten Arten bilden keine Nebenblätter aus. Solche Arten entwickeln Blätter mit einer stark entwickelten Blattscheide, die den Stängel vollständig umschließt.
Blüte
Die Blüten der Hahnenfußgewächse stehen einzeln oder in Blütenständen. Die Blütenstände sind als Thyrsen oder Cymen ausgebildet. Die Einzelblüten sind variabel aufgebaut. Bei allen Arten fehlt eine Einteilung in Kelch- und Kronblätter. Die Blütenhülle besteht aus einem einfachen Perigon, welches bei zahlreichen Arten unauffällig gestaltet ist. Bei diesen Arten übernehmen Honigblätter die Schaufunktion. Sie sind perigonblattartig vergrößert und eingefärbt. An der Basis der Honigblätter sitzt ein Nektarium, die sogenannte Honigschuppe.
Andere Arten entwickeln ein auffällig gefärbtes Perigon, das die Schaufunktion übernimmt. Hier sind die Honigblätter klein und unauffällig. Bei Hahnenfußgewächsen, die zwei Kreise von Blütenhüllblättern ausbilden, dient der innere Kreis als Nektarquelle für Bestäuber. Auf die Honigblätter folgen bei allen Vertretern der Familie Staubblätter. Sie stehen frei und sind spiralig angeordnet. Die ebenfalls spiralförmig angeordneten Fruchtblätter bilden den oberständigen Fruchtknoten.
Hautflüger, zu ihnen zählen die Hummeln, sind am häufigsten an der Bestäubung der Pflanzen beteiligt. Kolibris bestäuben Arten, die in Nordamerika beheimatet sind. Hier existieren zudem Arten, die sich von Nachtfaltern mit sehr langen Zungen bestäuben lassen. Ein ursprüngliches Merkmal dieser Familie ist die Streckung der Blütenachse. Hier gibt es viele Übergänge zwischen den Arten zu Formen mit stark verkürzter Blütenachse.
Frucht
Die meisten Arten dieser Familie bilden Balgfrüchte aus, die sich zur Bauchseite öffnen. Wenige Arten entwickeln Beerenfrüchte. Die Gattung der Waldreben (botanisch Clematis) produziert Nüsschen, bei denen sich der Griffel während der Fruchtreife stark verlängert und fiederförmig aufspaltet. Diese Samen dienen der Windausbreitung.
Wuchs
Die Merkmale der Hahnenfußgewächse sind sehr ursprünglich. Viele Arten der Hahnenfußgewächse sind krautige Pflanzen. Einige Vertreter entwickeln sich als verholzte Kletterpflanzen. Die Familie beinhaltet Arten, die ein kräftiges unterirdisches Rhizom entwickeln, und Geophyten, die eine Knolle als unterirdisches Überdauerungsorgan ausbilden. Andere Arten bilden oberirdische Ausläufer, die der vegetativen Vermehrung dienen.
Einige Vertreter sind echte Wasserpflanzen. Das Scharbockskraut (Ranunculus ficaria) stellt eine Besonderheit dar. Die Art bildet sowohl einen generativen als auch einen vegetativen Lebenszyklus aus. Dieser vermehrt sich über Brutknollen, die sich in den Blattachseln der Pflanzen bilden. Eine anatomische Besonderheit stellen die Leitbündel in der Sprossachse dar, die in mehreren Kreisen angeordnet sind und teilweise im Markgewebe vorkommen. Viele Gefäße besitzen leierförmige Verdickungen.
Verbreitung
Die Hahnenfußgewächse sind auf der ganzen Welt verbreitet. Ein Schwerpunkt liegt in der kühl-gemäßigten Zone auf der Nordhalbkugel. Ein Gebiet mit besonders hoher Artenvielfalt liegt in Ostasien.
Nutzung
Innerhalb der Hahnenfußgewächse gibt es viele beliebte Zierstauden wie Eisenhut (Aconitum), Buschwindröschen (Anemone), Rittersporn (Delphinium) oder Leberblümchen (Hepatica nobilis). Die Samen des Schwarzkümmel (Nigella sativa) liefern ein aromatisches Gewürz.