Sobald die Rispenhortensie 'Vanille-Fraise' im Spätsommer von Schmetterlingen, Bienen und Hummeln umschwärmt wird, wirkt ihr Anblick wie ein romantisches Szenario, dass zahlreiche Blicke auf sich zieht. Dieses Ziergehölz ist jedoch nicht nur aus diesem Grund ein äußerst beliebtes Gewächs in Gartenanlagen, Parks und auf Terrassen. Es überzeugt mit dem imposanten Farbenspiel der Blüten und der langen Blütezeit. Wenn die meisten anderen Blütensträucher bereits verblüht sind, lebt diese aus Frankreich stammende, überaus pflegeleichte, anpassungsfähige und mehrjährige Züchtung erst so richtig auf.
Grundlegende Eigenschaften und Wuchsverhalten
Diese Züchtung wurde in jüngster Zeit von den Botanikern Jean, Thierry und Eric Renault aus der Baumschule Renault in Frankreich entwickelt. Sie stellt eine besondere Sorte dar, die inzwischen nicht nur vielerorts bekannt, sondern auch sehr beliebt ist. Da sie sich schnell als sehr anpassungsfähig herausstellte, bedarf sie nur eines geringen Pflegeaufwands. Weitere Vorteile der Rispenhortensie 'Vanille-Fraise' sind ihre Winterhärte (sie verträgt leicht Temperaturen bis zu -25 °C) und ihre Toleranz gegenüber trockenen Perioden im Vergleich zu anderen Hortensien.
Dieses Ziergehölz entwickelt recht schnell einen gut verzweigten und aufrechten Wuchs. Es wächst gleichmäßig und rasch und bildet im Untergrund neben einer Hauptwurzel viele Feinwurzeln aus (Herzwurzler). Mit der Zeit erreicht Hydrangea paniculata 'Vanille-Fraise' eine durchschnittliche Höhe zwischen 2 Meter und 2,50 Meter. Die Größe ist dabei abhängig davon, wie weit sie im Frühjahr jedes Mal zurückgeschnitten wurde. Außerdem trägt zur Größe auch der Standort bei, der mit einem normalen Gartenboden bestückt und gern sonnig bis halbschattig sein darf. Pro Jahr kann sie etwa 50 bis 60 Zentimeter an Größe zunehmen. In der Breite nimmt sie einen Platz zwischen 1 Meter und 1,50 Meter ein. Mit der Zeit sieht ihr Gesamtbild rundlich und strauchförmig aus, wobei viele Zweige leicht überhängen.
Ein Blattwerk an kastanienbraunen Stängeln
Bei Jungpflanzen noch kaum zu erkennen, bei älteren Pflanzen dafür umso stärker ausgeprägt: die kastanienbraunen Stängel. Diese Stängel sind sehr stark und halten auch kräftigem Wind stand. An den Stängeln befindet sich das relativ große Blattwerk. Die Blätter sind zwischen 5 und 10 cm lang und bis zu 5 cm breit. Ihre Form ist lanzettlich und oval. Sie verlaufen zugespitzt, sind am Rand leicht gezahnt und an der Oberseite etwas rau. Die Blattnerven stechen relativ stark hervor. Farblich liegen die Blätter zwischen einem Hell- und einem Mittelgrün. Vom Spätsommer bis in den Herbst hinein bilden sie einen aufregenden Kontrast zu den Blüten. Im Verlauf des späten Herbstes fallen sie jedoch nach und nach ab.
Formvollendete, mehrfarbige Blütenpracht
Ab Juli öffnen sich die vielen Einzelblüten von Hydrangea paniculata 'Vanille-Fraise', die an doldenförmigen und rispenartigen Blütenständen sitzen. Die Blütenrispen werden bis zu 30 cm lang und ragen aufrecht an den stabilen Stängeln nach oben. Am Stängel sind sie rundlich geformt und verlaufen in die Höhe hin zugespitzt. Die einzelnen Dolden bestehen aus zahlreichen Einzelblüten. Diese liegen sehr dicht beieinander. Sie sind schalenförmig, besitzen 4 Blütenblätter und erinnern an winzige Sterne, die durch hauchdünne Stiele mit der Hauptrispe verbunden sind. Teilweise wirken die Einzelblüten in ihrem Zusammenspiel auch wie kleine Schmetterlinge. Bei Regen neigen die Blüten ein wenig zum Boden, was dem Ziergehölz zu einem dramatischen Auftritt verhilft. Bis in den November hinein kann die reiche Blütenpracht bewundert werden und auch wenn die Einzelblüten bereits verblüht sind, bleiben sie noch lange an den Blütenständen haften. Auch im Winter wirken die abgeblühten und mit Raureif überzogenen Rispenblüten noch sehr zierend
Die Besonderheit der Blüten ist neben der langen Blütezeit und Langlebigkeit vor allem auch die Farbgebung. Auch wenn die Einzelblüten einen kaum vernehmbaren Duft ausströmen, überzeugen sie durch ihre leuchtenden und sich verändernden Farben. Die verliehene Bezeichnung 'Vanille-Fraise' macht dabei deutlich, wie die Farben zum Ausdruck kommen. 'Vanille-Fraise' bedeutet übersetzt ins Deutsche so viel wie 'Vanille-Eis mit Erdbeeren'. Am Anfang der Blütezeit besitzt die Pflanze cremeweiße bis an Vanille-Eis erinnernde Farben. Bereits kurze Zeit später, häufig einige Tage nach dem Aufblühen, verwandelt sich das Cremeweiß in ein Rosa oder in ein dunkles Purpurrot. Die Farben sowie die Farbintensität sind von der Sonneneinstrahlung, dem Standort, dem Boden als auch dem Klima abhängig. Von unten nach oben gehen die Blüten bis in den Herbst hinein immer mehr in ein Rosa bzw. Dunkelrot über. Aufgrund dieser herrlichen Farben eignet sich das Gewächs ideal für frische Blumensträuße und Trockensträuße.
Der ideale Standort und eine vorteilhafte Bodenbeschaffenheit
Ein passender Standort ist für die Rispenhortensie 'Vanille-Fraise' meist schnell gefunden, denn sie hat sich in der Vergangenheit als recht anspruchslos erwiesen. Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist ideal, damit sich ein kräftiger Wuchs und eine reiche Blütenpracht entwickeln können. Dabei ist es bei einem direkt in der Sonne liegendem Standort empfehlenswert, die Pflanze besonders an sehr heißen Sommertagen zum Beispiel mit Hilfe eines Vliesstoffes abzudecken. Dieser Sonnenschutz ist so ratsam, da sich eine zu starke und direkte Sonneneinstrahlung unter Umständen negativ auf die Blütenfülle und Farbintensität auswirken kann. Da ein solcher Schutz vor Sonne eher weniger praktisch ist, da der Gartenfreund von der Schönheit seiner Pflanzen profitieren möchte, empfiehlt sich gleich von vorn herein, einen halbschattigen Standort auszuwählen. Oder ein Platz, an dem keinesfalls Mittagssonne vorbeizieht. Zusätzlich ist die Wasserversorgung wichtig und nicht außer Acht zu lassen. Darüber hinaus stellt sich auch ein windgeschützter Platz als vorteilhaft heraus. Tipp: Hydrangea bedeutet so viel wie "Wasserschlürfende".
Ob in Einzelstellung oder in Gruppen zusammen mit weiteren Rispenhortensien, ihre Wirkung, die ihren leuchtenden Farben zu verdanken ist, verfehlt die Rispenhortensie 'Vanille-Fraise' nicht. Doch auch als kleine Pflanzenhecke, als Solitärpflanze in einer Einzelstellung und als Bepflanzung für Beete eignet sie sich sehr gut. Herrliche Kombinationen ergeben sich besonders mit immergrünen Pflanzengeschwistern. Des Weiteren kann sie nicht nur im Garten eine Augenweide darstellen, sondern auch auf einem Balkon oder einer Terrasse. Dort in einem großen Kübel gepflanzt, kommt sie optimal zur Geltung. Aus den blütenbesetzten Trieben lassen sich im Spätsommer oder Herbst auch schöne Sträuße gestalten, die äußerst dekorativ wirken.
Zu einem gut gewählten Standort zählt auch ein guter Boden. Da diese Rispenhortensie nur geringe Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit stellt, ist der richtige Boden ebenso wie der Standort meist schnell gefunden. Optimal ist ein durchlässiger Boden. Wenn viel Niederschlag fällt, kann ein durchlässiger Boden Staunässe an den empfindlichen Wurzeln der Pflanze vermeiden, da das Wasser schnell abfließen kann. Weiterhin kommt dem Gewächs ein saurer bis neutraler Boden zugute, der darüber hinaus aus einer leichten, humusreichen und feuchten Erde besteht.
Pflegebedarf und Schnittverträglichkeit
Da die Rispenhortensie 'Vanille-Fraise' nur sehr wenig Pflege beansprucht, ist es lediglich bedeutend, sie regelmäßig zu gießen. Dabei gilt: je sonniger der Standort, desto höher ist ihr Wasserbedarf. An warmen und sehr trockenen Sommertagen sollte Wert darauf gelegt werden, dass sie ausreichend bewässert wird. Manchmal ist das zweimal am Tag zum Beispiel morgens und abends notwendig. Ansonsten ist ihr Wasserbedarf relativ gering. Zur Blüte hin erhöht sich dieser jedoch, da die Blüten jede Menge Wasser für sich und ihre strahlenden Farben benötigen.
Neben dem regelmäßigen Gießen ist es empfehlenswert, das Gewächs jährlich zum Frühjahr zu schneiden. Ein Schnitt fördert einen kompakten Wuchs und eine reiche Blüte. Grundsätzlich verträgt sie einen Schnitt recht gut. Der Grund dafür ist unter anderen, dass die Pflanze ihre Blüten am neuen Holz entwickelt. So kann sie zum Ende des Frühjahrs wieder in ganz neuen Kräften austreiben und im Sommer wieder in voller Blütenfülle erstrahlen. Generell ist es ratsam, sie auf etwa 40 Zentimeter über den Boden zurückzuschneiden. Wer allerdings einen sehr großen Strauch bevorzugt, der sollte sie gar nicht oder nur kaum schneiden.
Tipps & Tricks
Um die Bodenfeuchtigkeit länger halten zu können, sollte der Boden abgemulcht werden. Dadurch muss der Boden viel weniger gegossen werden. Im Winter empfiehlt sich ein Winterschutz für die Pflanze. Mit dem Austrieb der Hortensie, besonders nach einem Schnitt, erfolgt die Düngung. Für diese eignet sich am Besten ein Volldünger, damit sich die Pflaze optimal entwickeln kann. Steht die Hortensie an einem windigen Standort, dann kann sie locker zusammengebunden werden, um Windbruch bei Starkregen vorzubeugen.
Mit dem starken Wuchs und den gesunden und oval geformten Blättern stellt die Rispenhortensie 'Vanille-Fraise' zunächst nur einen ansehnlichen Kleinstrauch dar. Durch die vielzähligen Einzelblüten, die an bis zu 30 Zentimeter langen Rispen stehen, setzt die Pflanze allerdings spektakuläre Highlights in jeden Garten. Dabei sind vor allem die sich ändernden Farben, die zwischen cremeweiß, rosa und purpurrot liegen, sowie die lange Blütezeit die Hauptargumente, die sämtliche Blicke sofort auf sich ziehen und sie zu einer ausgesprochen wertvollen und begehrenswerten Sorte machen.