Eigenschaften
- sommergrüne Sträucher und kleine Bäume
- schöner Wuchs
- üppige Blüte
- ökologisch wertvolle Pflanzen
- schnittverträglich
Weißdorne
Gattung Crataegus ab €4.60 kaufen- Beschreibung
- Arten
- Fotos
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Die Weißdorne (bot. Crataegus) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie wachsen als Sträucher und kleine Bäume. Weltweit gibt es grob geschätzt zwischen 200 und 300 Arten. Hierzulande kommen drei verschieden Arten vor. Selbst für Botaniker ist es nicht leicht, sie voneinander zu unterscheiden. Die Gehölze haben die Neigung, sich ohne menschliches Zutun miteinander zu kreuzen. Auf diese Weise entstehen laufend neue Unterarten und Übergangsformen. Manche Arten sind in der Lage, ohne Bestäubung Samen zu bilden. Als Gattung sind sie indes leicht zu bestimmen, eben weil die einzelnen Arten einander stark ähneln.
Für naturnahe Gärten ist Crataegus wie geschaffen. Mit seinen dornigen Verzweigungen bietet er Vögeln, Insekten und Kleintieren Schutz und Lebensraum. Seine Früchte sind eine wichtige Nahrungsquelle für unzählige Tierarten. Auf einem einzigen Weißdornbusch leben verschiedenste Käfer-, Wildbienen-, Wespen- und Wanzenarten. Während seiner üppigen Blüte sorgt er bei Bienen, Hummeln und Schmetterlingen für Entzücken. Auch der Gärtner hält beim Anblick seines Weißdorns in voller Blüte den Atem an.
Hagedorn, Heckendorn, Mehlbeerbaum sind Bezeichnungen, die der Volksmund den Weißdornen gegeben hat. Sie beziehen sich auf typische Eigenschaften der Pflanzen wie ihre schützenden Dornen, die frühere Verwendung zum Eingrenzen von Feldern oder die mehligen Beeren. Ihr botanischer Name stammt vom griechischen Wort krataigos ab und bedeutet stark. Das kommt nicht von ungefähr, das Holz der unterschiedlichen Arten ist äußerst hart und fest.
Blatt
Die Blätter der Weißdorne sind rautenförmig, wechselständig und leicht bis tief gebuchtet. Sie weisen drei bis sieben Lappen auf und sind meist gesägt.
Blüte
Ab Mitte Mai erscheinen die wunderschönen Blüten. Je nach Art sind sie unterschiedlich groß. Ihr Durchmesser kann zwischen acht Millimetern und zwei Zentimetern betragen. In manchen Jahren blühen Weißdorne so üppig, dass die Pflanzen unter dem Blütenmeer regelrecht verschwinden. Die Blüten sind in Doldenrispen zusammengefasst und erscheinen weiß, rosa und seltener in Rot. Sie stehen typischerweise an den Oberseiten der Zweige. Ihr intensiver Duft ist süß mit einer leicht eigentümlichen Note und lockt scharenweise Insekten an.
Frucht
Nach der Blüte bilden sich kleine Apfelfrüchte. Sie leuchten je nach Art in verschiedenen Rottönen und sind bis zu zwei Zentimeter groß. Seltener haben sie einen gelben, bläulichen oder schwarzen Farbton. In ihrem Inneren befindet sich einer und fünf Steinkerne. Handelt es sich um mehrere Kerne, sind diese dicht aneinander gereiht. Das Fruchtfleisch ist typischerweise mehlig. Weißdornfrüchte sind essbar. Roh schmecken sie nicht jedem, in Wildfruchtmarmeladen kommt ihr feines Aroma gut zur Geltung. Naturbegeisterte Köche schwärmen von der angenehm süß-säuerlichen Apfelnote der Steinfrüchte.
Wuchs
Die sommergrünen Sträucher oder kleinen Bäume haben eine glatte graubraune Rinde, die mit fortschreitendem Alter schuppig-rau und rissig wird. Sie erreichen Höhen von maximal zwölf Metern. Ihr dichter, dorniger Wuchs prädestiniert sie als Nistplatz für Vögel und als Rückzugsort für Wildtiere.
Standort
In der Natur sind Vertreter der Gattung der Weißdorne an Waldrändern, in lichten Eichenwäldern und in Auen anzutreffen. Crataegus liebt sonnige Plätze, kalkhaltige Böden und kommt mit Trockenheit gut zurecht. Auch mit Halbschatten begnügt er sich. Allerdings blüht er hier spärlicher. Fühlt er sich an seinem Standort wohl, wartet ein mehrere hundert Jahre langes Leben auf ihn.
Als Tiefwurzler ist er empfindlich gegen Bodenverdichtungen. Sein tief reichendes Wurzelwerk hat einen nicht zu vernachlässigenden Vorteil. Unterpflanzungen mit Stauden und Kleingehölzen bereiten dem Weißdorn keine Schwierigkeiten. Die Arten des Weißdorns eignen sich hervorragend zur Befestigung von lockeren Böden an Hängen und Böschungen.
Verbreitung
Im gemäßigten Klima der nördlichen Hemisphäre sind Weißdorne weit verbreitet. Die meisten Arten wachsen im östlichen Teil Nordamerikas. In Europa gibt es über 20 Arten, von denen drei bei uns heimisch sind: der Eingriffelige Weißdorn (Crataegus monogyna), der Zweigriffelige Weißdorn (Crataegus laevigata) und der Großkelchige Weißdorn (Crataegus rhipidophylla). Aus diesen drei mitteleuropäischen Formen entwickelten sich diverse Naturhybride.
Nutzung
In früheren Zeiten war der Weißdorn ein gerngesehenes und viel genutztes Gewächs. Als Bestandteil von Windschutzgürteln bewahrte er die Felder der Bauern vor windbedingter Erosion. Sein sperriger Wuchs und die wehrhaften Dornen schützten Haus und Hof gegen das Eindringen von Fremden und Wildtieren. Die Menschen sagten dem nützlichen Gehölz magische Kräfte nach und fühlten sich sicherer, wenn ein Weißdornbusch auf ihrem Grund wuchs. Das harte und witterungsfeste Holz war ein beliebter Werkstoff für Werkzeuggriffe, Spazierstöcke und kleine Gebrauchsgegenstände. In Notzeiten linderten die zu Mehl vermahlenen Früchte den Hunger der Bevölkerung, die gerösteten Kerne ersetzten den Kaffee.
Heute glänzen viele Crataegus-Arten als zauberhafte Ziergewächse. Apfeldorn (Crataegus x Lavalle) und Rotdorn sind als Solitärgehölze eine Augenweide. In Hecken gepflanzt, erfreuen Weißdorngehölze Hausgärtner und Wildvögel gleichermaßen. Während manche Arten mit prächtigen roten Blüten alle Blicke auf sich ziehen, entzücken andere mit ihrer leuchtenden Herbstfärbung oder mit der auffälligen Schönheit ihrer Früchte. Mit ihrem edlen Wuchs und der im Alter zerfurchten Rinde, bieten sich die Pflanzen für die Kultur als Bonsai an. Die essbaren Früchte machen Weißdorne für kreative Hobbyköche attraktiv.
Pflege/Schnitt
Weißdorne machen es dem Gärtner leicht. Anpassungsfähig und genügsam gedeihen sie auf nahezu jeder Bodenart. Hitze und Trockenheit können ihnen nichts anhaben. Als junge Pflanzen freuen sie sich über regelmäßige Wassergaben. Hat Crataegus sich etabliert, kommt er gut ohne Gießen aus. Wer die Pflanze in Form halten möchte, verpasst ihr bei Bedarf einen Auslichtungsschnitt. Ist sie in eine Hecke integriert, darf es gerne ein radikalerer Rückschnitt sein. Selbst einen beherzten Verjüngungsschnitt verkraftet der Weißdorn. Notwendig sind diese Maßnahmen nicht, mit dem Alter entwickelt das Gehölz ohne menschliche Eingriffe eine malerische, knorrige Form.
Krankheiten/Schädlinge
Die größte Gefahr für die Gattung der Weißdorne ist der Feuerbrand, eine bakterielle Pflanzenkrankheit, die sich durch schwarzbraune, vertrocknete Blätter und Triebspitze äußert. Hohe Stickstoffgaben fördern die Erkrankung. Deshalb ist auf den übertriebenen Einsatz von Düngemitteln zu verzichten. Schädlinge wie Blattläuse und Milben stellen keine ernsthafte Bedrohung für die Pflanze dar. Wie die meisten Rosengewächse, ist der Weißdorn anfällig für Rost und Mehltau. In diesem Fall hilft es, die erkrankten Teile zu entfernen und im Restmüll (nicht im Kompost) zu entsorgen. Eine Jauche aus Ackerschachtelhalm oder ein Pflanzenschutzmittel unterstützt die Pflanze bei der Regeneration und beugt einem erneuten Befall vor.