Eigenschaften
- circa 1000 Arten
- mit Dornen besetzt
- verholzender Wuchs
- enthalten teilweise medizinisch wirksame Stoffe
- weltweit verbreitet
Kreuzdorngewächse
Familie Rhamnaceae ab €4.10 kaufen- Beschreibung
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Die Familie der Kreuzdorngewächse (bot. Rhamnaceae) gehörte zur Ordnung der Kreuzdornartigen. Nach aktuellen molekulargenetischen Forschungen zählt sie nun zu den Rosenartigen (Rosales). Die Pflanzenfamilie umfasst 52 Gattungen mit rund 1000 Arten von Bäumen, Sträuchern und Kletterpflanzen.
Die größte Gattung mit circa 100 Arten ist die namensgebende Gattung Rhamnus. Die bekanntesten Vertreter dieser Pflanzenfamilie sind der Faulbaum (Rhamnus frangula) und die Säckelblumen (Ceanothus). Die 52 Gattungen weisen eine Unterteilung von elf Triben auf. In der Systematik der Biologie ist ein Tribus eine Rangstufe zwischen Unterfamilie und Gattung. Sieben der 52 Gattungen haben eine unklare systematische Position innerhalb der Pflanzenfamilie.
Blatt
Die einfachen Laubblätter der Kreuzdorngewächse sind wechselständig und spiralig an den Sprossachsen angeordnet. Gelegentlich stehen sie an Kurztrieben zusammen. Eine gegenständige Anordnung an den Sprossachsen ist seltener. Die Blätter sind stielig, die Blattspreiten sind eiförmig und ganzrandig oder gezähnt.
Bei manchen Arten, wie dem Christusdorn (Paliurus spina-christi), oder der Colletia paradoxa, sind die Blätter zu Dornen umgewandelt. Die kleinen Nebenblätter der Rhamnaceae sind als Blatt ausgebildet, zu Dornen umgewandelt oder zu Schuppen reduziert.
Blüte
Die Blüten der Kreudorngewächse sind radiärsymmetrisch, fünfzählig (seltener vierzählig), klein und unscheinbar. Sie sind zwittrig, seltener eingeschlechtig. Rhamnaceae-Blüten stehen in den Blattachseln, sie können dabei einzeln oder zu mehreren angeordnet sein. Der Hypanthium, also der Blütenbecher, befindet sich unter dem Fruchtknoten. Bei manchen Arten umgibt er ihn oder ist zum Teil mit ihm verwachsen. Kreuzdorngewächse haben fünf, selten vier Kelchblätter an ihren Blüten. Diese sind genagelt verwachsen, seltener auch röhrig. Die fünf Kronblätter sind freistehend und weiß, gelblich, grünlich, rosa oder blau gefärbt. Gegenüber der Kronblätter stehen die Staubblätter. Die Staubfäden sind dünn, die Pollenkörner verfügen meist über drei Keimöffnungen.
Die Familie der Kreuzdorngewächse hat typischerweise einen nektarbildenden Diskus. Dieser kann dünn oder fleischig sein, glatt oder gelappt und steht zwischen den Staubblättern und dem Stempel. Bei manchen Arten ist er nicht vorhanden. Die Fruchtblätter, meist zwei bis drei, selten fünf, sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen, der zwei- bis vier Kammern aufweist und je eine Samenanlage ausbildet. Insekten bestäuben die Blüten (Entomophilie).
Frucht
Rhamnaceae bilden je nach Art Kapselfrüchte, Beeren, fleischige Steinfrüchte oder Spaltfrüchte, verbreitet durch Vögel oder Säugetiere. Manche Arten bilden geflügelte Nussfrüchte, deren Samenverbreitung über den Wind erfolgt.
Wuchs
Die Kreuzdorngewächse sind immergrün oder laubabwerfend und verholzend. Meist sind es Sträucher oder Bäume, manche Arten klettern und wachsen in Lianen. Seltener sind es, wie die Crumenaria, ausdauernde Pflanzen mit krautigem Wuchs. Rhamnaceae haben in vielen Fällen Dornen und ihre Wurzeln bilden zuweilen eine Symbiose mit stickstofffixierenden, bodenlebenden Bakterien.
Verbreitung
Die Familie der Kreuzdorngewächse ist weltweit verbreitet, ihr höchstes Vorkommen liegt in den Tropen und Subtropen in den dort wäldlichen Gebieten.
Nutzung
Die Nutzung der Kreuzdorngewächse ist vielseitig. Manche Arten, wie Faulbaum und Kreuzdorn, dienen zur Gewinnung von Medikamenten. Dazu gehören Abführmittel, deren Wirkstoffe in Rinde, Blättern und Früchten vorkommen. Einige Ziziphus-Arten, wie der Indische Jujube (Ziziphus mauritiana) und Chinesische Jujube (Ziziphus jujuba) liefern nahrhafte Früchte.
Manche Kreuzdorn-Arten liefern getrocknete Beeren zum Färben und zur Verwendung als Farblack (Schüttgelb). Die Arten Alphitonia, Colubrina, Hovenia und Ziziphus sind Holzlieferanten zum Bau von Möbeln oder Musikinstrumenten. Rhamnaceae dienen seltener als Zierpflanze. Bei einer Nutzung als zierende Pflanze liegt der Schwerpunkt auf den Arten Rhamnus, Hovenia und Paliurus.