Das ganze Jahr über ist diese Kirschlorbeere ein immergrünes Gewächs, auf das Gärtner zählen können. Ihr großes Laub macht sie zu einer Besonderheit, denn damit schafft sie in ihrem aufrechten Wuchs eine blickdichte Mauer. Weiterhin sind ihre Blätter heller als die von allen anderen Lorbeerkirschen und setzen damit lichtvolle Akzente in sonst dunkle Bereiche. Im Winter bilden die frisch-grünen Blätter eine willkommene Abwechslung zur sonst sehr tristen und sich scheinbar im Winterschlaf befindenden Natur. Aufgrund dieser Optik und darüber hinaus auch wegen ihrer überzeugenden Eigenschaften stellt die Lorbeerkirsche 'Rotundifolia' einen beliebten Klassiker unter den Heckenpflanzen dar.
Eine bemerkenswerte Vertreterin der Rosengewächse
Die Lorbeerkirsche 'Rotundifolia', die unter der botanischen Bezeichnung Prunus laurocerasus 'Rotundifolia' bekannt ist, zählt zur Familie der Rosengewächse. Diese für wärmere Gegenden äußerst gut geeignete und kräftige Züchtung entstand bereits im Jahre 1865 in Frankreich. Heute ist sie weltweit in Parkanlagen und Gärten vertreten und gilt dabei als äußerst begehrt. Den Grund hierfür liefert der dichte und kompakte rasche Wuchs, der mit den großen Blättern eine natürliche Mauer, durch die neugierige Blicke und Tiere nicht leicht dringen können, schafft. Diese ist das ganze Jahr über in Takt, da das Gewächs zu den immergrünen Pflanzen zählt. Im Gegensatz zu vielen anderen Hecken müssen Gärtner bei der Lorbeerkirsche 'Rotundifolia' nicht lange warten, bis sie diesen blickdichten Schutzwall gebildet hat. Aufgrund ihres schnellen Wuchses geschieht das rasch. Daher stellt sie ebenso eine gut geeignete und optisch bemerkenswerte Alternative zum Lebensbaum dar.
Ehrgeizig erarbeitet sie sich ihr Territorium
Mit ihrer Wuchsfreude, die wirklich Vorzeigecharakter besitzt, besticht diese Hecke auf einfache Art und Weise. Viele andere Heckenpflanzen wachsen bedeutend langsamer als dieses Exemplar. Ihr Wuchsverhalten kann als starkwüchsig und kräftig bezeichnet werden. Die Hecke wird ungeschnitten später ungefähr so breit wie hoch. Sie ragt anfangs straff aufrecht in die Höhe und bildet eine geschlossene Strauchform aus. Wird sie als Steckling gepflanzt, so dauert es ungefähr 4 bis 5 Jahre, bis sie eine Größe von 1 bis 2 Meter angenommen hat. Nach mehreren Jahren kann sie sich schlussendlich eine Höhe von bis zu 4 Metern erkämpfen. Als geschnittene Hecke erreicht sie dann eine Breite von etwa 2 Metern. Mit dieser Größe bietet sie einen wertvollen Sichtschutz. Ebenso als Lärmschutz kann sie durch ihren dichten Wuchs dienen. Insgesamt wirkt die Lorbeerkirsche 'Rotundifolia' ausgesprochen elegant und stilvoll, besonders deshalb, weil ihre Triebe und Blätter eine gute Gesundheit aufweisen.
Kirschlorbeer 'Rotundifolia' ist ein Tiefwurzler, dessen Wurzeln die Erde bis sie tief ins Erdreich vorgedringen, um sich dort auf die Suche nach Nährstoffen und Wasser zu begeben. Durch diese Eigenschaft eignet sie sich ideal, um zusammen mit Bodendeckern gepflanzt zu werden. Durch die vielzähligen, langen Wurzeln ist die Wasserversorgung auch bei längerer Trockenheit meist ohne Blattschäden möglich. Im Austrieb weisen die Triebe eine grüne Farbe auf und später verfärben sie sich in ein Grau. Die Rinde ist sowohl im Jungstadium als auch im Alter der Pflanze glatt.
Aus den jungen Trieben und auch älteren Zweigen gehen viele kleine Knospen hervor. Wenn sie sich öffnen, offenbaren sie ihr Inneres, große grasgrüne Blätter. Die Blätter sind im Gegensatz zu den Blättern anderer Lorbeerkirschen viel größer. Sie werden bis zu 15 Zentimeter lang und bis zu 7 Zentimeter breit. Ihre Form kann als verkehrt eiförmig, länglich bis oval beschrieben werden. Sie sind außerdem ganzrandig, glatt, besitzen eine ausgeprägte Blattrippe und geben einen feinen Glanz von ihrer Oberfläche an ihr Umfeld ab. Von ihrer Struktur her sind sie fest, lederartig und derb, wodurch sie eine gute Stabilität aufweisen und nicht so schnell beschädigt werden können. Das ganze Jahr wirken die Blätter mit ihrer frischen Farbe so, als seien sie gerade eben frisch ausgetrieben. Selbst im Winter sind sie nicht von ihrem Willen abzubringen, stets in einem frischen Grün zu strahlen, da das Gewächs immergrün ist und ihm selbst Schnee noch eine besondere Note verleiht.
Wenn weiße Kerzen zu leuchten beginnen
Diese Heckenpflanze zeigt sich zwar immer in einer grasgrünen Farbe, doch im späten Frühjahr bis Frühsommer wird das Grün von einem Weiß geziert. Etwa ab Mai beginnt für die Lorbeerkirsche 'Rotundifolia' die Blütezeit. Dann bilden sich viele traubenförmige Blütenstände heraus. Diese sind bis zu 20 cm lang und stehen stolz aufrecht. An den Trauben befinden sich zahlreiche kleine Einzelblüten. Sie besitzen eine strahlend weiße Farbe und sind in ihrem Blüteninneren in ein zartes Rosa getaucht. Ihre Staubgefäße ragen steil aus ihnen heraus. Dieses Bild wirkt wirklich berauschend, denn zum einen erinnern die Blütenstände an weiße, leuchtende Kerzen, deren Licht über Wochen nicht ausgeht und zum anderen sehen die vielen Einzelblüten mit ihren langen Staubgefäßen aus wie eine Vielzahl an Sternschnuppen. Diese Blütenfülle kann bis in den Juni hinein bewundert werden, denn dann neigt sich die Blütezeit dem Ende zu.
Wenn die Insekten fleißig waren, dann bilden sich Ende Juni langsam die Früchte der Pflanze heraus. Sie schmücken die Lorbeerkirsche 'Rotundifolia' vom Spätsommer bis in den Herbst hinein. Ihr Antlitz ist als rundlich bis kegelförmig zu definieren. Jede einzelne Frucht wird etwa 1 Zentimeter lang. Zu Beginn sind die kleinen Früchte, die wie Beeren wirken, grün. Dann verwandelt sich die Farbe in ein Gelb, Orange, Rot, um schließlich in der Reife der Früchte mit einem Violettschwarz zu überzeugen. Diese dunklen Beeren sind typisch für den Kirschlorbeer. Auch wenn sie sehr attraktiv wirken, sollten sie nicht vom Menschen verzehrt werden. Stattdessen können die vielen Früchte als Nahrung für Vögel und Mäuse dienen oder als Dekoration im Herbst.
Die Lorbeerkirsche - eine genügsame Gefährtin
Da diese Lorbeerkirsche einen stark ausgeprägten bescheidenen Charakterzug besitzt, fällt die Wahl des Standortes auch nicht besonders schwer. Sie ist sehr anspruchslos. Ideal kommt ihr aber ein halbschattiger Standort zugute. Sie kommt darüber hinaus auch mit einem sonnigen und schattigen Standort zurecht. Wenn sie in kälteren Gegenden gepflanzt wird, ist es empfehlenswert, einen geschützten Standort zu wählen. Dieser sollte sie vor der Wintersonne als auch vor austrocknenden Winden bewahren. Kirschlorbeer sollte generell nicht auf freien Flächen stehen, z.B. am Feldrand oder an windigen Standorten, da vor allem die kalten Ostwinde starke Schäden im Laub verursachen können.
Doch für welche Bereiche kann dieses Schmuckstück verwendet werden? Diese Lorbeerkirsche kann als Tiefwurzler zusammen mit Bodendeckern zum Beispiel auf Friedhöfen gepflanzt werden. Sie fügt sich außerdem gut unter Nadelgehölzen ein und eignet sich auch zur Unterpflanzung hoher Bäume, die einen unattraktiven Stamm besitzen. Des Weiteren kann dieser Kirschlorbeer im Garten als Solitärgehölz genutzt werden, als Hecke zur Abgrenzung von Gartenbereichen herangezogen werden oder in Gruppen kleine Partien des Gartens als lauschiges Plätzchen bilden. Die häufigste Verwendung ist sicherlich als Sichtschutz um das Gartengrundstück herum. Beeindruckend wirkt Prunus laurocerasus 'Rotundifolia', wenn im Vordergrund Stauden mit roten Blüten stehen. Rote Farben wirken sehr aufregend, wenn im Hintergrund das frischgrüne Laubkleid der Lorbeerkirsche glänzt, denn Rot und Grün bilden einen perfekten Kontrast zueinander.
Bei der Pflanzung dieser Lorbeerkirsche 'Rotundifolia' sollte neben der Lage im Bezug auf die Sonne auch auf einen entsprechenden Boden geachtet werden. Die Bodenqualität entscheidet darüber, wie gesund diese Pflanze am Ende ist. Ideal eignet sich für sie ein leichter Sandboden bis normaler Gartenboden. Die Erde sollte mäßig feucht sein. Trockenheit kann die Hecke eine kurze Zeit äußerst gut tolerieren. Staunässe verträgt sie hingegen nicht, weshalb es ratsam ist, einen lockeren und durchlässigen Boden zu wählen. Ist die Erde zusätzlich nährstoffreich, humos und sauer bis alkalisch, so kann sie gar nicht anders, als einen kräftigen und gesunden Wuchs auszubilden.
Von Samen, Stecklingen und tiefliegenden Ästen...
Wer sich an der Lorbeerkirsche 'Rotundifolia' nicht sattsehen kann, hat die Möglichkeit, sie zu vermehren. Die Vermehrung kann über ihre Samen erfolgen. Dieser Vorgang gestaltet sich allerdings meist als langwierig, zudem fallen die Pflanzen dann meist nicht einheitlich aus. Aus dem Grund ist es ratsam, die Hecke lieber mit Stecklingen zu vermehren. Die abgeschnittenen Triebe einer vitalen Mutterpflanze werden dazu in die Erde gesteckt und mit Erde bedeckt und in den ersten Wochen feucht gehalten. Sie können auch in Töpfen vorgezogen werden. Wenn sie gut bewurzelt sind, können sie schließlich ins Freiland ausgepflanzt werden. Werden sie in Gruppen oder als Hecke gepflanzt, so empfiehlt es sich, auf einen Abstand von 50 Zentimetern zwischen den einzelnen Exemplaren zu achten. Eine weitere Möglichkeit der Vermehrung stellt die Vermehrung über Absenker dar. Mit der Zeit bildet die Hecke Äste aus, die bis zum Boden überhängen oder sehr tief liegen. Diese können bewurzeln, woraus sich dann neue Exemplare der Pflanze bilden. Um dies zu erreichen, darf die Lorbeekirsche 'Rotundifolia' nicht geschnitten werden. Für Absenker muss sie sich natürlich entwickeln können.
Ein Fremdwort für diese Pflanze: Pflegeaufwand
Während viele andere Hecken regelmäßig gestutzt, gegossen, gedüngt und gepflegt werden müssen, bringt die Lorbeerkirsche 'Rotundifolia' kaum Pflegeaufwand mit sich. Sie muss so gut wie nie gegossen werden. Das Gießen wird erst notwendig, wenn die Oberfläche ausgetrocknet ist oder es lange Zeit im Sommer nicht geregnet hat. Die Feuchtigkeit saugen ihre Wurzeln aus dem tiefen Erdreich in Trockenperioden noch an die Oberfläche. Staunässe sollte generell verhindert werden, um eventuelle Pilzkrankheiten vorzubeugen. Düngen ist nicht notwendig. Mulchen ist hingegen empfehlenswert.
Da sich diese Hecke durch einen raschen und kräftigen Wuchs auszeichnet, ist es außerdem ratsam, sie ab und an mit einem Formschnitt zu versehen. Dabei gilt es zu beachten: Je häufiger sie geschnitten wird, desto seltener zeigt sich die Blütenpracht im späten Frühjahr. Möchte man die Blüte jedoch in ihrer vollen Schönheit genießen aber möglichst auf Frucht verzichten, so fällt der Schnitt auf Ende Juni. Wird sie im Herbst geschnitten, so treibt sie im Frühjahr wieder üppig aus. Selbst wenn es im Winter zu Schäden an der Pflanze durch Frost und Wintersonne kommen sollte, treibt die Lorbeerkirsche 'Rotundifolia' im darauffolgendem Frühjahr wieder zuverlässig aus. Der Rückschnitt sollte vorzugsweise mit einer Rosenschere vorgenommen werden, um zu verhindern, dass die Blätter zerstört werden. Mit einer Heckenschere sollte sie nur geschnitten werden, wenn sie schon äußerst groß ist und der Rückschnitt mit einer Rosenschere zu viel Aufwand mit sich bringt.
Um einen Sichtschutz oder eine natürliche Grundstücksbegrenzung zu erhalten oder mit einer dekorativen und immergrünen Solitärpflanze Aufmerksamkeit zu erregen, bietet sich Kirschlorbeer 'Rotundifolia' ausgesprochen gut an. Er zeichnet sich durch seinen raschen und dicht verzweigen Wuchs aus, besticht mit seinen großen und glänzenden Blättern, seinen weiß leuchtenden Blütenkerzen und seinem violettschwarzen Fruchtschmuck. Doch nicht nur optisch ist sie ein Schmuckstück. Mit sehr wenig Pflegeaufwand kann sie über viele Jahre hinweg gesund gehalten werden.