Hecken unter Bäumen
Ratgeber: Standort

Hecken unter Bäumen

Was ist zu beachten, wenn ich Hecken unter Bäumen pflanze?

Was für ein traumhaft schönes Bild! Große Bäume, unter denen sich eine dichte, grüne Hecke entlangzieht. Sie grenzt das Grundstück ab und schützt vor fremden Blicken. Nicht alle Heckensorten leben gern unter Bäumen. Manche Sorten tun sich mit einer Unterpflanzung schwer. Beide leiden unter dem Konkurrenzkampf um Boden und Wasservorrat und nicht jede Hecke kommt mit den widrigen Gegebenheiten eines solchen Standortes zurecht. So gilt es, eine Entscheidung zu treffen, welche Heckensorte sich künftig den Lebensraum mit dem jeweiligen Baumbestand teilen soll. Dabei sind sowohl die Ansprüche der Bäume als auch die Bedürfnisse der Hecke zu berücksichtigen.

Bäume und Hecken vertragen sich nicht immer

Handelt es sich um einen jungen Baumbestand, gestaltet sich die Unterpflanzung mit einer Hecke einfacher. Je älter die Bäume sind und je länger sie bereits an ihrem Standort stehen, umso dichter und weit-streichender sind sie verwurzelt. Es ist folglich bei einigen Arten schwieriger, eine Hecke darunter zu pflanzen, ohne zu viele der Baumwurzeln zu verletzen. Die Ausbreitung der Wurzeln bedeutet eine stärkere Konkurrenz für die Hecke. Auch das Anwachsen ist für sie erschwert. Wird eine Hecke unter einen jungen Baumbestand gepflanzt, verwurzelt sie sich fest und besetzt ihr Territorium, bevor sich die Baumwurzeln stark ausbreiten.

Die Konkurrenz zwischen Baum- und Heckenwurzeln betrifft vor allem die sogenannten Flachwurzler. Dabei handelt es sich um Bäume, deren Wurzeln sich flach unter der Erde um den Baum herum ausbreiten. Bäume mit Pfahlwurzeln streben in die Tiefe. Die oberen Erdschichten um den Baum herum durchwurzeln sie weniger stark. Dadurch bieten sie anderen Pflanzen mehr Platz. Zu den sogenannten Tiefwurzlern zählen beispielsweise die Eiche, der Bergahorn, die Tanne und der Birnbaum. Die Wurzeln der Fichte, der Linde und der Birke beanspruchen verstärkt die oberen Erdschichten. Werden Bäume mit Pfahlwurzeln zur Unterpflanzung gewählt, ist das keine Garantie für das Gedeihen der Hecke. Eine ausladende Krone schirmt Sonnenlicht und Regen ab. Nicht jede Hecke gibt sich mit einem Schattenplätzchen und trockenem Boden zufrieden. Bei Laubbäumen ist zu beachten, dass diese im Herbst die Blätter abwerfen. Während sich das Blattwerk einiger Arten schnell zersetzt und den Boden anreichert, verrottet beispielsweise Eichenlaub extrem langsam. Dies kann eine Hecke stören. Das Laub der Walnuss setzt ätherische Öle frei. Das verhindert in vielen Fällen eine erfolgreiche Unterpflanzung.

Eine Hecke kann, sofern die richtige Wahl getroffen ist, unter Bäumen fantastisch gedeihen. Dabei sind die Bedürfnisse der Hecke und Bäume zu erfüllen. Hier die zu beachtenden Punkte:

  • Wurzelart der Bäume
  • Wurzelausbreitung der Bäume
  • Lichtbedarf der Hecke
  • Wasserbedarf der Hecke
  • Nährstoffbedarf der Hecke und des Baumbestandes!
  • gegebenenfalls Beschaffenheit des Herbstlaubes

Während sich manche Bedürfnisse der Hecke, trotz unstimmiger Voraussetzungen erfüllen, gibt es diese Möglichkeit bei anderen nicht. So ist es nicht möglich, einer lichthungrigen Hecke unter ausladenden Krone Sonnenlicht zu spenden. Dafür ist eine regelmäßige Bewässerung und eine Anreicherung des Bodens möglich. Durch eine Beimischung von Humus oder anderen geeigneten Substraten reicherst Du den Boden mit Nährstoffen an.

Welche Hecke passt zu welchem Baum?

Arten wie Kiefern, Eichen und Apfelbäume bilden ihre Wurzeln in die Tiefe aus. Die wenigen Hauptwurzeln verzweigen sich an den Enden stärker. So haben die Wurzeln der Hecke wenig Konkurrenz. Hier finden alle Sorten ihren Platz, sofern ihr Licht-, Wasser- und Nährstoffbedarf erfüllt ist. Bei gepflanzten Hecken unter Eichen, harkt der Pflanzenfreund regelmäßig das Herbstlaub aus. Unter Kiefern achtet er darauf, dass der Boden nicht durch herabgefallene Nadeln zu sauer wird. Auch bei Walnussbäumen ist es wichtig, das Herbstlaub zu entfernen: Die darin enthaltenen ätherischen Öle schaden der Hecke.

Eine dichte Eichenkrone schirmt, wie die Krone der Buche und der Rosskastanie, das Sonnenlicht weitgehend ab. Unter diesen Bäumen gedeihen weniger lichtbedürftige Hecken wie Eibe oder der Kirschlorbeer. Ebenfalls für den schattigen Bereich geeignet ist die Heckenkirsche oder der Liguster. Kirschlorbeer ist ein idealer Kandidat zur Unterpflanzung von Fichten oder Birken mit flachen Wurzeln, die den Oberboden durchziehen. Die genügsame Prunus laurocerasus bildet tiefe Wurzeln aus und hält besser als andere Arten dem Druck der Wurzeln anderer Bäume stand. Aufgrund der tiefen Verwurzelung herrscht keine Wasserkonkurrenz zwischen Bäumen und Hecke. Trotzdem ist eine regelmäßige Zufuhr von Nährstoffen zu empfehlen.

Die Hecke pflanzen und pflegen

Soll die Hecke unter tief wurzelnden Bäumen ihren Platz finden, besteht ein geringes Risiko, deren Wurzeln zu verletzen. Bei flach wurzelnden Bäumen ist Vorsicht angesagt. Hier empfiehlt es sich, zunächst nach größeren Freiräumen zwischen den Wurzeln zu suchen. Dabei gehst Du bestenfalls behutsam mit einem Spaten vor und markierst die entsprechenden Stellen. Anschließend hebst Du die Pflanzlöcher aus und setzt die gut bewässerten Wurzelballen der Sträucher ein. Die Erde reicherst Du gegebenenfalls vor dem Auffüllen mit geeignetem Substrat oder Kompost an.

Ist die Hecke gepflanzt, erfolgt die Bewässerung des Grunds. Bei Hecken, die keine trockenen Standorte vertragen, ist der Boden mit Rindenmulch abzudecken. Dieser verhindert das schnelle Austrocknen und reichert die Erde im Lauf der Zeit mit Humus an. Andererseits ist Rindenmulch bei flach wurzelnden Bäumen eine gute Alternative zu Erde. Die flach wurzelnden Bäume vertragen bisweilen das Aufschütten mit Mutterboden nicht gut. Bei diesen Bäumen bietet sich zum Pflanzen der Hecke der Spätsommer an. Je weiter es dem Herbst entgegen geht, desto weniger Wasser entziehen sie dem Boden. Das erleichtert der Hecke das Anwachsen. Eine regelmäßige Kontrolle der Bodenfeuchte ist nach dem Pflanzen empfehlenswert.

Ansprüche der einzelnen Pflanzen stets berücksichtigen

Hecken unter Bäumen bereichern den Garten stilvoll. Sie grenzen Grundstücke voneinander ab und verhindern wie ein Zaun den Durchgang. Außerdem schirmen sie vor neugierigen Blicken ab. Eine Abstimmung der Gartenpflanzen aufeinander bietet sich an. So harmonieren Bäume, Gehölze, Hecken und andere Gartenbewohner ideal miteinander. Weiterhin sind die Ansprüche der Hecke nicht zu vernachlässigen. Eine lichtbedürftige Sorte gedeiht im Schatten großer Baumkronen nicht. Wird die Hecke unter flach wurzelnden Bäumen gepflanzt, kann das Ausheben der Erde das dichte Wurzelwerk beschädigen. Hier ist ein behutsames Vorgehen gefragt. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, gedeihen Bäume und Hecke prächtig und ziehen und mit ihrem gesunden Wuchs bewundernde Blicke an.

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