Walnuss 'Weinsberg 2' Veredelung (bot. Juglans regia 'Weinsberg 2')
Der Traum vom eigenen und gesunden Walnußbaum rückt mit dieser Sorte immer näher. Die Walnuß 'Weinsberg 2' ist im Gegensatz zu vielen anderen Sorten nicht spätfrostgefährdet, da sie ihre Blüten erst gegen Mitte Mai ausbildet. Sie bringt im Alter eine unbeschreibliche Fülle an großen Früchten hervor, unter deren saftig grüner Hülle sich je eine knackige Nuss befindet. Die Nüsse dieser Walnußsorte weisen eine dünne und leicht zu knackende Schale auf. Sie verfügen über einen hohen Kernanteil und sind vorzüglich im Geschmack. Weiterhin besticht die Walnuss 'Weinsberg 2' mit ihrem stattlichen Wuchs, ihrer Frosthärte im Gegensatz zu den anderen Walnüssen, sowie ihrem genügsamen Gemüt.
Der veredelte Liebling vieler Gärtner
Ein Gewächs, wie es die Walnuß 'Weinsberg 2' ist, erlangt innerhalb kürzester Zeit Zuspruch und wird von Hobbygärtnern zu den begehrenswertesten Walnüssen ernannt. In der Botanik ist diese Walnuss unter dem Namen Juglans regia 'Weinsberg 2' bekannt und wird in die Familie der Walnußgewächse eingeordnet. Diese Sorte stellt eine Veredelung dar und stammt ursprünglich aus Weinsberg in Baden-Württemberg. Sie zeigt sich gegenüber Krankheiten und Schädlingen überaus widerstandsfähig und ist ausgesprochen frosthart. Da die Pflanze mittelfrüh austreibt und einen frühen Vegetationsabschluss besitzt, hat sie auch eine gute Holzausreife und kann Temperaturen bis zu -20 °C vertragen.
Aufgrund ihres ansehnlichen Wuchses und ihres starken Charakters fügt sich die Walnuß 'Weinsberg 2' in sämtliche landschaftliche Bereiche gut ein. Im Garten kann sie Terrassen und offene Rasenflächen bereichern. Sie eignet sich außerdem für freie Landschaften, Hausgärten, Parkanlagen, Straßenabschnitte, Fußgängerzonen sowie als effektiver Windschutz und Schattenspender. Sie kommt sowohl als Solitär als auch in Gruppen perfekt zur Geltung und verfehlt ihren mächtig anmutenden Ausdruck nicht. Konkurrenz duldet diese Pflanze allgemein nicht und weiß ihr schnell Einhalt zu gebieten. Dies bewerkstelligt sie, indem sie gewisse Stoffe abgibt, die andere Pflanzen vertreiben.
Ohne Hilfe von außen attraktiv
In ihrer Jugend wächst die Walnuss 'Weinsberg 2' eher langsam. Sie möchte zuerst in ihrem neuen Umfeld Fuß fassen, bevor sie sich diesem vollends und voller Vertrauen hingibt und alle Energie in ihr Wachstum steckt. Ab dem 2. Standjahr ist sie meist selbstsicher genug und beginnt mit einem kräftigeren Wuchs. Sie wagt es dann ihre Triebe pro Jahr auf 30 bis 50 cm zu erweitern und sich in neue Territorien vorzugeben. Insgesamt erreicht sie eine Wuchshöhe zwischen 10 und 20 m. Dies dauert jedoch gewöhnlich viele Jahrzehnte. In der Breite nimmt sie aufgrund ihrer mächtigen Krone ein Ausmaß zwischen 7 und 8 m an und benötigt so einen Standraum bis zu 80 m².
Als Baum wirkt diese Pflanze in ihrem aufrechten Wuchs stolz, majestätisch und fast thronend wie eine Königin. Die Krone verläuft breit ausladend und wirkt buschig und aufgelockert, während der Stamm recht kurz gehalten ist. Eines der hervorzuhebenden Vorzüge dieses Baumes ist, dass er von sich aus eine äußerst ansehnliche Krone ausbildet. Er muss daher nicht jedes Jahr mit einem Schnitt versehen werden, um weitgehend attraktiv zu erscheinen. Aus diesem Grund haben selbst Hobbygärtner mit ihm ein leichtes Spiel.
Ihr gesamtes Leben lang wandlungsfreudig
Tief im Erdreich versunken halten sich die langen und dicken Pfahlwurzeln der Walnuss 'Weinsberg 2' auf. Aus ihnen gehen an der Oberfläche ein kräftiger, kurzer Stamm, einige Äste und olivgrüne Zweige hervor. Das Holz wird in den jungen Jahren dieser Pflanze von einer glatten, dünnen und silbergrauen Rinde umgeben. Später nimmt diese Rinde eine schwarzgraue Farbe an und eine längsrissige Borke ziert den Stamm. Zunehmend tauchen Furchen in der Borke auf und dieser Baum strahlt eine beeindruckende Kraft aus.
Doch mit seinem reich verzweigten Astwerk gibt er sich nicht zufrieden. Rund um seine Zweige lässt er eine Vielzahl an Laubblättern entstehen. Die sich wechselständig anordnenden Blätter von Juglans regia 'Weinsberg 2' treiben mittelfrüh im Frühjahr aus. Zunächst besitzen sie eine dunkelgrüne Farbe auf der Oberseite und geben einen feinen Glanz ab. Ihre Unterseite ist dagegen hellgrün und ein wenig matter. Die Laubfarben gehen im Herbst in Farbtöne zwischen Gelb und Gelborange über, bevor der Baum sein Laubwerk für diese Vegetationsperiode schließlich abwirft.
Die Blätter dieser Pflanze riechen aromatisch beim Zerreiben. Sie sind gefiedert und setzen sich aus meist 7 und seltener 5 Fiederblättchen zusammen. Die einzelnen Fiederblättchen werden bis zu 12 cm lang und zwischen 2 und 6 cm breit. Im Gesamten erreicht ein gefiedertes Blatt eine Größe zwischen 20 und 30 cm und eine Breite zwischen 15 und 25 cm. Die unteren beiden Fiederblättchen sind immer am kleinsten und das oberste Fiederblättchen ist am größten. Ihre Basis ist rundlich, ihr Rand glatt und zum Ende verlaufen sie kurz zugespitzt.
Zunächst unscheinbar, doch schließlich groß, knackig und einfach köstlich
Jedes Jahr im Mai stellt dieser Laubbaum seine Blüten zur Schau. Sie sind zwar recht unscheinbar, doch bei näherem Hinsehen äußerst liebreizend. Diese Walnuss ist einhäusig, besitzt also männliche und weibliche Blüten an einer Pflanze. Ihre männlichen Blüten werden bis zu 15 cm lang und hängen elegant von den Zweigen herab. Sie sind in ein Grünbraun getaucht, schmal und kätzchenartig. Im Gegensatz dazu werden die weiblichen Blüten schneller übersehen. Sie sitzen an den Zweigenden, treiben erst 4 Wochen nach den männlichen Blüten aus und besitzen eine rötliche Farbe. Generell kommt diese Walnuss mit ihren eigenen Pollen ausgesprochen gut zurecht. Daher ist es nicht notwendig, noch eine weitere Befruchtersorte in ihre Nähe zu pflanzen.
Bereits kurze Zeit, nachdem die Blüte vorüber ist, entstehen die Nussfrüchte der Walnuß 'Weinsberg 2'. Die Früchte besitzen eine dicke Außenschale. Sie ist ledrig, fleischig und weist erst eine grüne Farbe auf. An jedem Fruchtstand hängen 2 oder 3 solcher kugelrunden bis rundlich ovalen Früchte. Sie werden im Durchschnitt 4,8 cm hoch und 3,2 cm breit. Unter der Außenschale sitzt die begehrte Nuss, die von einer dünnen Hülle umgeben wird. Diese wenig gefurchte Nussschale zu knacken fällt bei dieser Walnußsorte gewöhnlich nicht schwer und ist sogar gut mit den Händen möglich. Es ist jedoch ratsam, die Nüsse erst zu ernten und zu knacken, wenn die Außenschale braun und aufgeplatzt ist. Dies ist meist zwischen Ende September und Anfang Oktober der Fall. Dann sind die Nüsse reif und besitzen den besten Geschmack.
Die Erträge sind mit dieser Walnuss regelmäßig und hoch. Nach einigen Jahren bzw. Jahrzehnten kann ein Baum dieser Sorte sogar bis zu 40 kg Nüsse liefern. Für ein Kilogramm Ertrag müssen circa 77 Nüsse gesammelt werden. Die Nussfrüchte bergen in ihrem Inneren einen Kern, der die Nussschalen gut ausfüllt. Der Nusskern selbst löst sich leicht und ist recht groß. Er ist überaus wohlschmeckend, angenehm würzig und aromatisch. Da diese Walnüsse jede Menge essentielle Omega-3-Fettsäuren besitzen, sind sie nicht besonders lange lagerbar, da diese Fettsäuren schneller ranzig werden. Daher ist es empfehlenswert, diese Nüsse nicht bis über das Frühjahr des nächsten Jahres hinaus zu lagern. Gewöhnlich werden sie jedoch schnell verzehrt. Sie wirken sich besonders positiv auf die Gehirnfunktionen aus und stellen eine wertvolle Nahrungsquelle im Winter dar. Neben dem Rohverzehr eignen sie sich zum Herstellen von Kuchen und Gebäck.
Ein Baum, der gern den Blick in Richtung Süden wirft
Bei der Wahl des Standorts gibt es nicht viele Aspekte zu beachten. Grundsätzlich fühlt sich diese Walnuss an einem Standort mit einem ausgeglichenen und milden Klima wohl. Große Temperaturunterschiede, die plötzlich auftreten, mag sie gar nicht. Daher sollte sie am besten an einen windgeschützten Platz zum Beispiel an Süd- oder Westhänge gepflanzt werden. Der Standort sollte generell sonnig bis halbschattig sein. In der Jugend reicht in der Regel ein halbschattiger Standort, während diese Pflanze im Alter lieber vollsonnig steht. Selbst mit dort auftretender Hitze kommt diese Sorte zurecht. In den Schatten sollte sie hingegen nicht gepflanzt werden, da es ihr dort schnell zu feucht wird. Im Gegensatz zu anderen Walnußsorten ist dieses Exemplar nur wenig durch Frost gefährdet, da seine Blüte erst mittelfrüh einsetzt. Weiterhin gehört ihre Toleranz gegenüber einem Stadtklima zu ihren Stärken.
Ebenso wie an den Standort stellt dieses Gewächs an den Boden nur geringe Ansprüche. Es kommt gewöhnlich mit einem normalen Gartenboden zurecht. Dieser sollte jedoch tiefgründig sein und einen pH-Wert zwischen schwach sauer und alkalisch aufweisen. Am liebsten mag die Walnuß 'Weinsberg 2' kalkreiche Böden und einen pH-Wert im neutralen Bereich. Die Erde sollte sandig-lehmig bis lehmig, nährstoffreich, mittelschwer und gut durchlässig sein. Besonders in der Jugend gilt es, die Erde frisch bis feucht zu halten und nie austrocknen zu lassen. Mit kurzzeitiger Nässe kann diese Pflanze hervorragend umgehen. Sie verträgt sogar Überschwemmungen vergleichsweise gut und ist dabei nicht nachtragend.
Ein Geben und Nehmen
Beim Anpflanzen eines Jungexemplars der Walnuß 'Weinsberg 2' sollte das Pflanzloch mindestens 80 cm breit und 60 cm tief ausgehoben werden. Der Wurzelhals der Pflanze sollte mit der Oberfläche des Bodens abschließen. Dann wird das Loch mit einer aufgelockerten Erde aufgefüllt, sodass die Wurzeln sich gut ausbilden können. Zu Nachbarpflanzen gilt es einen Mindestabstand von 4 m einzuhalten. Bereits nach 3 bis 5 Jahren trägt dieses Exemplar erste Früchte, wenn es vermehrt wird. Dies ist überaus zeitig, denn nicht veredelte Sorten benötigten 10 bis 15 Jahre bis sie erstmals Früchte ausbilden. Im weiteren Umgang sollte zuletzt nur noch beachtet werden, diese Walnuss ab und an mit einem Schnitt zu versehen. Ein idealer Zeitpunkt dafür liegt zwischen dem Spätherbst und Winter. Dabei werden alle störenden Seitentriebe eingekürzt.
Die Walnuß 'Weinsberg 2' gehört zu den begehrenswertesten Walnußsorten überhaupt. Die zeichnet sich nicht nur durch ihren stattlichen, kräftigen und breitausladenden Wuchs aus, sondern besticht mit vielen weiteren positiven Aspekten. Sie blüht mittelfrüh und ist daher wenig spätfrostgefährdet. Im Herbst bringt sie eine Fülle an großen, leicht zu knackenden und geschmacklich einwandfreien Nüssen hervor, die sich bis zum Anfang nächsten Jahres gut lagern lassen. Obendrein beehrt sie ihre Besitzer mit ihrem genügsamen Charakter. Sie verträgt kurzzeitig Nässe und benötigt kaum Pflege. Ein wahrhaft wertvolles Exemplar eines Laubbaumes.