Viele der Pflanzen im Garten haben ihr ursprüngliches Umfeld im Wald. Der Hohe Wald-Geißbart trägt dieses Ursprüngliche noch in seinem Namen. Im Laufe der Zeit wurden viele Waldpflanzen in den Gärten kultiviert. Der Hohe Wald-Geißbart (bot. Aruncus dioicus) überzeugt den Gärtner durch seinen wunderschönen Blütenschmuck bei gleichzeitig anspruchslosen Wünschen an Boden und Pflege.
Am auffälligsten ist seine enorme Größe, die der Hohe Wald-Geißbart in seiner vollen Blütezeit erreicht. Die Höhe der Staude ist imposant. Seine Blütenrispen stehen dem in nichts nach. Unter optimalen Bedingungen überragt der Hohe Wald-Geißbart viele andere Pflanzen im Garten spielend und bietet einen absolut faszinierenden Anblick. Als früherer Waldbewohner bevorzugt der Aruncus dioicus Standorte, die ähnliche Bedingungen liefern wie der ehemals heimische Wald. Dieses sind die schattigen bis halbschattigen Bereiche. Idealerweise ist der Boden frisch und humusreich um die Staude zu einem größtmöglichen Wachstum anzuregen. Sonst kommt der Hohe Wald-Geißbart mit jedem Gartenboden zurecht. Sein Blattwerk besteht aus großen Fiederblättern. Die Blätter sind mehrfach gefiedert. Frischgrüne, nahezu buchenblattgroße Teilblätter, besetzen die groß werdenden gefiederten Blätter. Deren Farbe ist dunkelgrün. Seine Wuchsform ist aufrecht und ausladend. Unter guten Bedingungen erreicht er die stattliche Höhe von 180 Zentimeter. Ein hinreißender Anblick im Garten!
In seiner Blütezeit, von Anfang Juni bis Ende Juli, bildet der Hohe Wald-Geißbart cremeweiße lange Rispen, die über dem Blattwerk stehen. Sie bilden mit ihrer hellen Farbe einen beeindruckenden Kontrast zu dem dunkelgrünen Blattwerk. Auch die wunderhübschen Blüten in Form von langen Rispen sind groß. Sie erreichen eine Länge von bis zu 50 Zentimeter. Aufgrund seiner imposanten Gestalt, ist für den Hohen Wald-Geißbart eine große Freifläche oder ein Gehölzrand ein idealer Standort. Sein Wachstum nimmt viel Platz ein. Zu anderen Pflanzen ist ein Abstand von einem Meter einzuhalten. Das Überwintern stellt bei dem Hohen Wald-Geißbart kein Problem dar. Er ist winterhart wie viele seiner Staudenkollegen. Einzig länger anhaltende Trockenperioden erfordern einen zusätzlichen Gießvorgang. Dankbar ist der Hohe Wald-Geißbart für gelegentliche Düngergaben übers Jahr verteilt. Eine Mulchschicht aus Kompost ist da im Herbst die einfachste Variante. Der Aruncus dioicus revanchiert sich mit wunderschönen tiefgrünen Blättern und üppiger Rispenpracht. Diese Rispen sind schnittverträglich und in der Vase ein besonderer Schmuck. In Kombination mit anderen heimischen Wildstauden und in größeren, naturnahen Anlagen findet der Hohe Wald-Geißbart seinen Platz. Gesellige Begleiter in der Nachbarschaft sind für diese schöne Pflanze Farne, der Eisenhut, Prachtspieren, der Fingerhut und breitblättrige Glockenblumen.