Einst war er eine Heilpflanze - jetzt aber sieht der Blut-Weiderich 'Blush' ganz einfach schön aus. Und Lythrum salicaria 'Blush' ist darüber hinaus auch eine wahre Schatzkammer der Natur. Vor allem für Raupen der Nachtpfauenaugen. Aber auch Schwebfliegen, Bienen und Schmetterlinge sind ganz verrückt nach ihren Blüten. Wer den Blut-Weiderich 'Blush' in seinen Garten pflanzt, tut damit auch was für eine vielfältige und lebendige Ökologie.
Schon die alten Römer waren Fans des Blutweiderich. Allerdings nicht aus ästhetischen, sondern aus medizinischen Gründen. Geschichtsschreiber Plinius berichtet, er werde gegen Ekzeme eingesetzt. Pedanios Dioskurides, der berühmteste Pharmakologe der Antike, wandte ihn gegen Blutspeien und Ruhr an. Und auch die deutsche Volksmedizin setzte auf die Feuchtigkeit liebende Pflanze, kochte ein bis drei Gramm der Wurzel in zwei Litern Wasser ab und erhoffte sich Linderung bei Durchfall, Blutfluss oder Ruhr. Kein Wunder also, dass er nun schon seit mehr als 400 Jahren hierzulande kultiviert wird und man ihn seither häufig an Ufern von Teichen, Seen oder Bächen findet. Obwohl er eigentlich aus Eurasien stammt. Kurz nachdem er in Mitteleuropa heimisch wurde, setzte man den Blut-Weiderich übrigens auch zum Gerben von Leder ein. Und in Notzeiten verspeiste man ihn sogar - die jungen Sprosse, die Blätter und das weiße Innere der Stängel galten als Gemüse. Oder zumindest als guter Ersatz dafür. Heutzutage allerdings ist der Blutweiderich nichts für den Magen. Dafür umso mehr für das Auge: jeder einzelne Blütenstand von Lythrum salicaria 'Blush' bringt hundert kleine Blüten (und oft noch mehr) hervor. Beim Blutweiderich "Blush" geht das Herz eines jeden Gärtners auf.