Das Maiglöckchen symbolisiert wie keine andere Pflanze den Frühling! Die ikonischen weißen Blüten sind ein filigraner Traum. Nickend sitzen die halbkugeligen Glockenblüten in kleinen Ähren zusammen über jeweils einem Tragblatt. Wie gemalt wirkt der Kronensaum mit seinen zurückgebogenen Zipfeln. Das reine Weiß der Blüten hebt sich vom frischen Grün der Blätter ab. Dass die zierliche Staude auch an ihrem natürlichen Standort im Unterholz von lichten Wäldern auffällt - dafür sorgt der unnachahmliche Blütenduft! Das süße und blumige Bouquet vergisst niemand, der jemals schnuppernd auf einen ausgedehnten Bestand von (bot.) Convallaria majalis traf. So wundert es nicht, dass Maiglöckchen seit jeher gerne als kleiner Strauß Platz in einer Vase finden. Ein schönerer Frühlingsgruß im Haus ist nicht vorstellbar!
Im Garten setzt der beliebte Frühlingsblüher aus der Gattung Convallaria innerhalb der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) in Gruppen zauberhafte Akzente. Zur Blütezeit zwischen Mai und Juni stehlen die kleinen Pflanzen allen anderen Gartenbewohnern die Schau. Ohne viel Pomp zieht das Maiglöckchen jeden in seinen Bann. Solch reine Schönheit und solch betörenden Duft bietet eben kein anderes Gewächs. Seinen bevorzugten Standort findet das Maiglöckchen im Halbschatten. Zum Unterpflanzen von Bäumen ist die zierliche Staude mit einer Wuchshöhe von 20 bis 30 cm bestens geeignet. Sie erzeugt märchenhafte Gartenbilder unter einer Gruppe von Gehölzen. Nur zu tief darf der Schatten nicht sein, da sonst die Blühfreude von Convallaria majalis nachlässt. Doch auch hier weiß sich die ausdauernde Staude zu behaupten und pflanzt sich mithilfe ihrer Ausläufer vegetativ fort. Am liebsten wurzelt das Maiglöckchen in humosem Boden, der durchlässig und frisch ist. Auch leichte Trockenheit macht der Staude nichts aus. Nur in andauernd niederschlagsfreien Perioden greift der Gartenbesitzer zur Gießkanne.
Aus den strahlend weißen Blüten entwickeln sich über den Sommer leuchtend rote Beeren. Sie blitzen von Juli bis September aus dem grünen Laub der Pflanze hervor und sind ein wunderschöner Schmuck. Doch Vorsicht: Wie alle Teile des Maiglöckchens sind sie stark giftig. Besonders gefährlich kann die Verwechslung mit dem essbaren Bärlauch sein. Denn die Blätter der beiden Pflanzen ähneln sich stark. Bei Convallaria majalis sind die mittelgrünen Blattspreiten breitlanzettlich und haben eine matte Oberfläche. Zum Herbst hin zieht sich die Staude komplett in ihre unterirdischen Teile zurück und überwintert so. Das zarte Maiglöckchen lässt sich auch von tiefsten Temperaturen nicht in die Knie zwingen. Es treibt im Frühjahr auch dann noch zuverlässig aus, wenn das Thermometer zwischenzeitlich auf bis zu -40 °C fiel.