Mit einer stattlichen Wuchshöhe von bis zu 150 Zentimetern präsentiert sich der Echter Apotheker-Baldrian. Er ist als leicht anzubauende und in der Pflege bescheidene Gartenstaude zu betrachten. Als Weltenbummler ist er nicht nur in Europa, sondern durch seine anpassungsfähige Lebensweise in Teilen Asiens sowie in Australien und Amerika heimisch. Auf feuchten Wiesen und an Waldlichtungen fühlt er sich am wohlsten. Valeriana officinalis ist, aufgrund der zahlreichen wirksamen Inhaltsstoffe, in der Medizin zu einer kleiner Berühmtheit aufgestiegen. Bereits in der Antike waren die Wurzeln des Baldrians ein begehrtes Arzneimittel. Die Heilpflanze beschwichtigt Nervosität und innere Unruhe und wirkt zudem schlaffördernd. Bei uns Menschen wirkt er Beruhigend, aber für Katzen wirkt er Belebend. Ein paar Blätter abzupfen und trocknen lassen. Anschließend in ein Stoffsäckchen einfüllen und ihre Katze spielt ausgelassen. Im Gartenbeet ist diese Pflanze eine hübsch anzusehende Bereicherung, die sich bei vielen Nutzinsekten wie Bienen und Schmetterlingen größter Beliebtheit erfreut.
Der Echter Apotheker-Baldrian steht am liebsten an einem sonnigen Standort. Allerdings gibt er sich, seinem anspruchslosen Charakter entsprechend, mit absonnigen Plätzen zufrieden. Aus zahlreichen Einzelwurzeln setzt sich der kräftige Wurzelstock zusammen. Damit dieser sich voll entfaltet, empfiehlt es sich, Zwischenräume von 80 bis 100 Zentimetern einzuhalten. Auf diese Weise entwickelt sich das Wurzelnest optimal. Ausgesät wird Valeriana officinalis im Frühjahr, bevorzugt in den Monaten März bis April. Bald winden sich aus den Wurzeln Stängel empor, verziert mit hübschen, gefiederten Blättern. Die Blattränder sind ganzrandig bis grob gesägt. Im Juni erscheinen an den Spitzen der Zweige zartrosa bis weiße Blüten mit doldenförmiger Blumenkronen. Die einzelnen Blüten zeigen sich glockenförmig. Sie duften sehr süßlich und angenehm.
Valeriana officinalis ist beständig, anpassungsfähig und in unseren Breiten frosthart. Die mehrjährige Staude stellt keine hohen Ansprüche. Im Gartenbeet reicht es aus, die Erde vor der Bepflanzung mit Kompost oder einem organischen Dünger vorzubereiten. Weiteres Düngen ist in der Regel nicht notwendig, solange die Staude auf nicht zu sandigem Boden steht. Eines sollte der Gärtner dem Baldrian jederzeit gönnen. Wasser! Auch wenn die kostbare Heilpflanze kurzfristige Trockenheit gut zu überstehen vermag, bevorzugt sie eine feuchte Umgebung. Für eine konstant feucht gehaltene Erde ist sie ihrem Besitzer sehr dankbar. Ab dem zweiten Jahr sind die Wurzeln für Tees oder andere Zwecke entnehmbar. Der Baldrian verschönert den Garten auf eine besondere und heilsame Weise.