Der Liguster 'Atrovirens' ist eine wintergrüne und robuste Pflanze, mit strauchartigem Wuchs, für die sich in jedem Garten ein geeignetes Plätzchen findet. Genügsam und pflegeleicht kann dieser kleinblättrige Liguster vielfältig eingesetzt werden und gehört zu den stillen Schönheiten eines Gartens. Als Heckenpflanze bietet der dicht verästelte Strauch einen nahezu blickdichten Sichtschutz für Terrassen oder Sitzplätze. Als einzelner Strauch ist er idealer Pflanzpartner für farben- und blütenreiche Büsche und Pflanzen. In Form geschnittener Liguster ist ein attraktiver Blickfang und Ruhepunkt im Garten. Auch ökologisch ist der Schwarzgrüne Liguster 'Atrovirens' ein wahres Kraftpaket. Er gedeiht auf nahezu jedem Boden, verträgt Sonne, aber auch Schatten und sein Wasserverbrauch ist äußerst sparsam.
Ein Schmuckstück mit positiven Eigenschaften
Der Schwarzgrüne Liguster 'Atrovirens' (lat. Ligustrum vulgare Atrovirens) gehört zur Ordnung der Lippenblütler (lat. Lamiales) und zur Familie der Ölbaumgewächse (lat. Oleaceae). Der Gewöhnliche Liguster ist auch als Rainweide bekannt und ist die einzige Ligusterart, die in Mittel- und Südeuropa gedeiht. Der 'Atrovirens' ist mehrjährig und kann ungeschnitten bis zu ca. vier Meter hoch werden. Pro Jahr vergrößert sich der Liguster um etwa 20 bis 25 Zentimeter in Höhe und Breite. Bei regelmäßigem Schnitt bleibt der Strauch jedoch stabil auf einem gewünschten Niveau. Selten erreicht die Pflanze im Hausgarten eine solche enorme Höhe, wird die Pflanze doch meist als Hecke gesetzt und somit mit einem regelmäßigem Schnitt in Form und Höhe gehalten.
Typisch für den Schwarzgrünen Liguster 'Atrovirens' ist die Fülle an kleinen und dichten Blättern. Sie haben sehr kurze Stiele und eine dunkelgrün glänzende Farbe, die im Herbst ins Violette changiert. Die Form der Blätter ist elliptisch, die Blattoberfläche glatt, leicht ledrig und unbehaart. Je dichter der Strauch, desto kleiner und zierlicher sind die Blätter. Während der Wuchsphase im Frühjahr und Sommer können sie bis zu sechs Zentimeter lang werden. Dieser Liguster ist winterhart und wintergrün, wirft also zum Ende des Winters einmal komplett sein Laub ab und treibt im Frühjahr gleich wieder durch. Wintergrün bedeutet, dass der Schwarzgrüne Liguster 'Atrovirens' kurz vor dem Austrieb einmal für eine kurze Zeit blattlos ist. Kalte Winter übersteht der Liguster dank seiner robusten Eigenschaften problemlos. Sobald es wärmer wird bilden sich nach dem kurzzeitigen Blattverlust wieder frische, grüne Triebe an der robusten Pflanze.
Ligustersträucher sind reich und dicht verzweigt. Die kleinen Zweige sind fest aber biegsam und wachsen aufrecht. Sie bieten ein grünes Refugium für viele einheimische Vogelarten. Im frühen Sommer blüht der Schwarzgrüne Liguster 'Atrovirens'. An den Neutrieben bilden sich sehr hübsch an zu sehende weiße, mitunter auch gelbliche Rispenblüten. Die befruchteten Blüten bilden ab September intensiv blauschwarz glänzende Beeren, denen der Liguster den volkstümlichen Namen Tintenbeerstrauch verdankt. Diese Früchte sind leicht giftig und für den menschlichen Verzehr nicht geeignet, dienen aber vielen einheimischen Vögeln nach dem ersten Frost als Nahrung. Bei regelmäßigem Schnitt der Pflanzen kann der Fruchtbildung zum Spätsommer vorgebeugt werden.
Der Liguster vulgare 'Atrovirens': Eine unschlagbare Gartenpflanze
Der Schwarzgrüne Liguster 'Atrovirens' bringt viele Eigenschaften mit, die ihn zu einem äußerst beliebten und gern gesehenen Gast im Nutz- und Ziergarten macht. In fast jedem größeren Garten ist auch der Liguster vertreten. Er ist pflegeleicht, schnell wüchsig und gedeiht nahezu überall, freut sich aber über einen normalen, ausgewogenen Gartenboden. Da er sehr dicht und beständig wächst, eignet er sich hervorragend zur Heckenbildung. Gerade als Hecke kommt er auch besonders häufig zum Einsatz. Mehrere Ligustersträucher nebeneinander gepflanzt bilden innerhalb kürzester Zeit einen natürlichen Sichtschutz. Durch regelmäßigen Schnitt wird der Wuchs im Zaum gehalten und die Dichte des Wachstums angeregt. Im Schatten gepflanzt bleibt die Hecke niedrig und bildet ein dichtes und verzweigtes Unterholz, das von Vögeln und nützlichen Insekten geschätzt wird und ihnen Schutz und Nahrung bietet. Auch ein heißer Sommer kann dem Liguster nichts anhaben. Er verträgt Hitze und benötigt trotzdem nur wenig Wasser.
Bei allem Lob der Ligusterhecke, sollte aber auch die Vielfalt und Schönheit des Schwarzgrünen Ligusters 'Atrovirens' als Einzelpflanze nicht aus dem Blickfeld geraten. Ligustersträucher eignen sich hervorragend als Bewuchs für Torbögen oder als einzelne Zierhecke in großen Gartenanlagen. Gerade als freiwachsender Strauch entfaltet der Liguster einen ganz eigenen Charme. Erst hier kann er seine ästhetischen und schmückenden Eigenschaften voll entfalten. Im Juni und Juli entfalten sich an den Blättertrieben eine zierliche, aber eindrucksvolle Blütenpracht. Die rispenförmigen, weißen Blütenstände sind zwar nicht sehr groß, bilden aber einen auffallenden Kontrast zum dunkelgrünen Blattwerk. Sie stehen aufrecht und verströmen einen zarten Duft. Der Blütenstand besteht aus vielen vierblättrigen Einzelblüten, die pyramidenförmig angeordnet sind. Die filigranen, cremefarbenen Blütenblätter sind symmetrisch (bot. zygomorph) um eine Kronröhre geordnet und gipfeln, wie bei allen Lippenblütlern, in einer oberständigen Kronröhre mit einer zweilappigen Narbe.
Ligustrum vulgare 'Atrovirens' ist eine robuste Pflanze, deren Pflege wenig Aufwand erfordert. Als Hecke benötigt dieser Liguster einen regelmäßigen Schnitt, damit er dicht und gleichmäßig wächst und in Form bleibt. Der Schnitt kann auch von unerfahrenen Gartenfreunden mit einer elektrischen Heckenschere einfach und schnell bewältigt werden . Von Zeit zu Zeit darf er ruhig etwas kräftiger ausfallen, um so kräftiger treibt der Liguster danach wieder aus. Ligusterhecken eignen sich besonders gut für einen Formschnitt. Attraktive und gepflegt wirkende gerade Schnitte sind mit dem Ligustrum vulgare 'Atrovirens' möglich. Gerade in formalen Gartenanlagen lassen sich mit einzelnen Exemplaren sehr reizvolle Effekte und Kontrastwirkungen erzielen. Auch individuellere Formschnitte sind möglich, erfordern aber einiges an Übung.
Wichtige Tipps & Tricks zum Schwarzgrünen Liguster 'Atrovirens':
Der Formschnitt sollte um den 24.6. vollzogen werden, da Pflanzen zu dem Zeitpunkt eine Wachstumspause machen. Zusätzlich sollte beachtet werden, dass nie bei Hitze- und Trockenheit geschnitten wird. Damit die Ligusterhecke später nicht von unten aufkahlt, sollte immer leicht schräg nach oben geschnitten werden, so dass die Hecke im unteren Bereich breiter ist als im oberen. Dadurch bekommen auch die unteren Blätter noch ausreichend Licht und die Hecke bleibt bis unten schön und dicht geschlossen.
Mit dem Austrieb des Ligustrum vulgare 'Atrovirens', der meist im April erfolgt, sollte besonders auf sandigem Boden eine Grunddüngung durchgeführt werden. Dazu eignet sich bestens ein Volldünger, denn in diesem ist alles enthalten, was die Pflanze benötigt. Hecken sollten Mitte bis Ende September noch einmal in Form geschnitten werden um sie so schneefester zu machen.
Mit Trockenheit kann diese Pflanze sehr gut umgehen, trotzdem erfreut sich der Ligustrum vulgare 'Atrovirens', wenn der Wurzelbereich mit Mulch abgedeckt wird oder die Pflanze eine Unterbepflanzung, z.B. mit einem Bodendecker erhält.
Eine Oase für Mensch und Tierwelt
Aufmerksame Beobachter können in Ligustersträuchern und -hecken ein lebhaftes Treiben von Vögeln, Bienen und Insekten beobachten. Die dichte Verästelung bietet Kleintieren Schutz und Nahrung. In einem natürlichen Gartenumfeld bildet der Liguster sein eigenes, kleines Biotop. Die Blüten des Schwarzgrünen Ligusters 'Atrovirens' sondern ihren Nektar, der von Wild- und Honigbienen geschätzt wird, am Boden des Blütenkelchs ab. Während der Blütezeit lässt sich ein reges Bienentreiben verfolgen. Auch Schmetterlinge lieben und umschwirren Ligusterblüten. Sogar seltene Falterarten wie Ochsenaugen oder Perlgrasfalter können, je nach sonstigem Gartenumfeld, beobachtet werden. Einige Falterarten legen ihre Raupen im Liguster ab. In sehr dichten Hecken kann eine große Artenvielfalt entstehen.
Der 'Atrovirens' als wertvolle Nutzpflanze
Der Liguster ist eine reizvolle und beliebte Zierpflanze, die aber auch als Nutzpflanze eine lange Tradition hat. Der Name Liguster leitet sich vom lateinischen Wort ligare (biegen) ab und deutet die spezifische Qualität des 'Atrovirens' bereits an. Sein Holz ist biegsam und gleichzeitig ungewöhnlich fest und glatt. Deswegen eignet es sich besonders gut für Schnitzarbeiten und wurde früher häufig zur Herstellung von Werkzeuggriffen, die besonders gut in der Hand liegen, verwendet. Auch Pflöcke, die von Schuhmachern zum Spannen des Werkstücks oder von Winzern zum Aufbinden der Rebstöcke benötigt werden, wurden aus dem Holz des Ligusters gefertigt. Der Saft der Ligusterbeeren wurde früher als Färbemittel verwendet. Nach dem ersten Frost wurden die Beeren geerntet und ausgepresst. Mit dem Saft wurde Wolle eingefärbt. Angereichert mit Sulfaten, Pottasche oder Kalk konnte der Ligustersaft auch als Malfarbe verwendet werden. Die Beeren sind ungenießbar für den Menschen und gelten zudem als leicht giftig, daher sind sie nicht für den Verzehr geeignet. Dafür aber ein schmückender Reiz am Schwarzgrünen Liguster 'Atrovirens'.
Der Schwarzgrüne Liguster 'Atrovirens' ist nützlich, reizvoll und vielfältig. Eine beliebte Zier- und Nutzpflanze, die sich seit vielen Jahren in mitteleuropäischen Gärten und Parks bewährt. Er ist die in Europa am häufigsten gepflanzte Sorte und seine Beliebtheit verdankt dieser Liguster seinen robusten und pflegeleichten Eigenschaften, wie auch seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Besonders häufig wird er als Zierhecke und Sichtschutz genutzt. Durch seine Schnittfestigkeit eignet er sich zudem besonders gut für den Formschnitt. Gerade in formalen Gartenanlagen können in Form geschnittene Ligustersträucher besondere Akzente setzen. Auch als einzelner Strauch ist der Schwarzgrüne Liguster 'Atrovirens' ein Schmuck für jeden Garten. Seine Blüten und Beeren sind ein reizvoller Anblick und ein attraktiver Anziehungspunkt für unterschiedlichste Kleintiere und für die Vogelwelt.