Der Meerrettich ist eine schon fast vergessene, aber dafür überaus wertvolle Gewürzpflanze, die zudem durch ihr dekoratives Äußeres, vor allem in der Blütezeit bezaubert. Seinen Namen erhielt der Meerrettich, weil er gern an Meeresküsten wächst und behauptet wird, dass er ein Rettich sei, der vor vielen Jahrhunderten über das Meer nach Europa kam. Heutzutage kann (bot.) Armoracia rusticana wild wachsend an Gehwegen, auf feuchten Wiesen oder an Flussufern angetroffen werden. Zur Familie der Kreuzblütengewächse gehörend, erweist sich diese Staude, einmal in den Garten gepflanzt als sehr ausdauernd und bleibt über viele Jahre erhalten.
Die Stängel sind von grundständigen, großen, lanzettlich geformten und ganzrandigen Blättern umgeben. Diese werden ab Mai von den wunderschönen Blüten überragt. Die cremeweißen Einzelbüten, die an einem bis zu 120 Zentimeter langen Blütenstand sitzen, duften herrlich. Das Vermehren von Armoracia rusticana geschieht recht einfach. Er wird über seine Wurzelstöcke vermehrt, die dazu tief in die Erde gesteckt werden müssen. Die bekannten Wurzeln wachsen hauptsächlich von Juli bis September. Ab September bis ins Frühjahr hinein können diese dann geerntet werden. Mit Leichtigkeit kommt der Meerrettich mit einem harten Winter ohne zu klagen zurecht. Die robuste Pflanze übersteht eisige Temperaturen von bis zu - 28°C ohne Schaden zu nehmen. An einem sonnigen Standort fühlt sich der Meerrettich am wohlsten. Ein tiefgründiger, humusreicher und sandig-feuchter Boden bietet die besten Voraussetzungen, damit die Wurzeln auch ihre volle Länge erreichen. Natürlich lassen sich auch mehrere Pflanzen zusammensetzen. Hier ist auf einen ausreichenden Abstand von mindestens 40 bis 80 cm zwischen den einzelnen Exemplaren zu achten.
Der Meerrettich ist eine sehr wertvolle Pflanze für die Küche und viele Rezepte bedienen sich der köstlichen Schärfe der Meerrettichwurzel. Sie lässt sich vielfältig zubereiten und ist in vielen Varianten köstlich. Auch in der Naturheilkunde ist die Heilpflanze durch Inhaltsstoffe und ätherische Öle sehr bekannt. So gut wie alle Pflanzenteile lassen sich verwenden und haben, den für Meerrettich typischen, scharfen Geschmack. Seine Blüten können zum Würzen in der Küche eingesetzt werden, die Blätter in Salate gegeben werden und aus der Wurzel kann eine Meerrettichpaste hergestellt werden, die Fleischspeisen wie Tafelspitz mit ihrer scharfen Note bereichern kann. Seit dem Altertum weiß man um die heilkräftigen Eigenschaften des Meerrettichs. Die im Durchschnitt etwa 30 bis 40 cm langen Wurzeln von Armoracia rusticana wirken aufgrund ihrer enthaltenen Senföle schleimlösend, bekämpfen Bakterien, beispielsweise bei einer Erkältungskrankheit, und entfalten eine positive Wirkung auf die Magen- und Darmtätigkeit. Daneben ist der Meerrettich perfekt für den naturnahen Garten geeignet. Seine einfachen Blüten locken eine Vielzahl von Insekten an, die sich über eine zusätzliche Nahrungsquelle freuen und diese gerne nutzen.