Die Weißblühende Küchenschelle 'Alba' schmückt den Garten mit filigranen Blüten in reinem Weiß. Als eine der ersten Blüten im zeitigen Frühjahr, erfährt sie besondere Beachtung und ist eines der beliebtesten Fotomotiven. Um diese schöne Blume ranken sich viele Geschichten. Unseren Ahnen war diese Pflanze eher unheimlich. Sie nannten sie Bocksbart oder Teufelsbart und verbanden manchen Aberglauben mit ihr. Der Name Küchenschelle hat nichts mit dem Teil des Hauses zu tun, in dem das Essen zubereitet wird. Eine andere, gerne verwendete Bezeichnung, ist Gewöhnliche Kuhschelle. Ihre Blütenform erinnert an die Glocken, die Kühe auf der Weide um den Hals tragen. Die Pflanze trägt den botanischen Namen Pulsatilla vulgaris 'Alba' und steht innerhalb der Pflanzenfamilie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Die Gewöhnliche Küchenschelle wuchs bis ins 16. Jahrhundert ausschließlich in freier Natur. Auch später war sie in Ziergärten selten anzutreffen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurden Steingärten stetig beliebter. Das führte zu einer größer werdenden Beliebtheit der verschiedenen Sorten der Küchenschelle. Sie ist pflegeleicht und kommt mit Trockenheit gut zurecht. Sobald im März die ersten Strahlen der Frühlingssonne den kahlen Boden erwärmen, beobachtet der Gärtner die Triebe der Weißblühenden Küchenschelle 'Alba'. Fast wirken sie wie Exoten, die sich im Zeitlupentempo aus der Erde recken. Die anfangs circa fünf bis zehn Zentimeter langen Stängel sind zunächst blattlos und mit unzähligen zarten Härchen bedeckt. Genauso behaart sind die ihnen folgenden Blütenknospen. Sobald diese sich öffnen, leuchten die circa drei bis vier Zentimeter großen Blüten strahlend weiß und zeugen vom beginnenden Frühling.
Nach der Blühperiode im März bis April wachsen die Stängel auf eine Länge von bis zu 20 cm Länge heran. An ihnen sitzen keine Blätter. Über dem Boden bildet sich ein grundständiger Blattschopf mit grünen, gefiederten Blättern. Das Laub hat durch die Behaarung einen leicht silbrigen Schimmer. Über den Sommer wird die Weißblühende Küchenschelle 'Alba' breiter und buschiger. Dieses Hahnenfußgewächs bevorzugt sonnige Standorte mit lockeren, luftdurchlässigen und kalkhaltigen Böden. Lieber darf es trockener als zu feucht sein. Regelmäßiges Gießen entfällt und die Zierpflanze benötigt wenig Pflege. Darum ist die Küchenschelle ein beliebtes Steingartengewächs. Mit ihren filigranen, gefiederten Blättern und den leuchtend weißen, im Wind pendelnden Blüten, hebt sich die Gewöhnliche Kuhschelle von den üblichen Steingartengewächsen ab. Besonders wirkungsvoll entfaltet sich diese Pulsatilla vulgaris 'Alba' einzeln oder in kleinen Gruppen gepflanzt. Sehr harmonisch wirkt die Kombination verschiedenfarbiger Küchenschellen und anderen Pflanzen mit dieser Blütenfarbe. Zur Weißblühende Küchenschelle 'Alba' sind rot oder lila blühende Küchenschellen ein schöner farblicher Kontrast. Obwohl diese Pflanze eine der ersten Frühblüher ist, ziehen sie schon zu dieser Jahreszeit viele Bienen an. Diese zart wirkende Pflanze ist am richtigen Standort ein robustes Wesen. Schnee und Eis schaden ihr nicht, sie ist winterhart und blüht als Staude jedes Jahr aufs Neue. Düngergaben sind nicht notwendig, Schädlinge oder Krankheiten nicht bekannt. Die Pulsatilla vulgaris zählt in der Homöopathie zu den Heilpflanzen. In Deutschland ist die Gewöhnliche Küchenschelle in der freien Natur vom Aussterben bedroht. Daher ist es zu begrüßen, dass sie in vielen Ziergärten ein neues Zuhause findet.