Der Estragon ist aus der feinen Kräuterküche nicht wegzudenken! Sein einzigartiges Aroma macht ihn so beliebt. Die Blätter der Staude entfalten einen angenehm warmen, leicht süßlichen Duft, der an Anis erinnert. Geschmacklich sind sie eine Offenbarung! Zum Verfeinern von Saucen und Mayonnaisen ist (bot.) Artemisia dracunculus in der französischen Küche seit langer Zeit ein fester Bestandteil. Auch hierzulande genießen Gourmets den Geschmack von Estragon in Dressings für Salate und in Marinaden. Durch seine ätherischen Öle und andere Inhaltsstoffe gilt das Kraut als verdauungsfördernd und appetitanregend. Daher ist die Pflanze seit langer Zeit in der Heilkunde als Tee geschätzt. Das duftende Laub der Staude ist llineallanzettlich und schmal geformt. In mattem Grün erscheinen die Blätter und lassen sich zur Freude aller Estragon-Liebhaber zu jeder Zeit ernten. Schnell sind sie von den Zweigen gezupft und dienen für allerlei Köstlichkeiten. Die Estragonblätter sitzen an Zweigen, mit denen die Staude eine Wuchshöhe von bis zu 120 cm erreicht. Bei älteren Pflanzen verholzen sie an der Basis.
Von Juli bis September blüht der Estragon. Die rispenförmigen Blütenstände sind klein und eher unscheinbar gelblichgrün gefärbt. Aus ihnen entwickeln sich Samen, mit denen sich die Staude verbreitet. Wer eine unerwünschte Aussaat im Garten vermeiden will, schneidet die Blütenstängel zurück. Ein Rückschnitt der ganzen Staude ist im Herbst zu empfehlen. Etwa handbreit über dem Boden abgeschnitten überwintert Artemisia dracunculus unter einer dicken Schicht Laub problemlos im Beet. Fichtenzweige oder Reisig verhindern ein Verwehen der schützenden Blätter. Wer die Pflanze in einem Kübel kultiviert, umwickelt das Gefäß mit Polsterfolie oder Vlies und verhindert auf diese Weise Frostschäden an den Wurzeln. Der Estragon dankt es mit einem gesunden Neuaustrieb im folgenden Frühjahr.
Den Boden wünscht er sich konstant feucht und durchlässig. Auf Staunässe reagiert die Staude empfindlich und in einem Pflanzgefäß ist eine gute Drainage wichtig. Ist das Substrat für den Estragon humos und nährstoffreich entwickelt er sich rasch zu einer stattlichen Form. Rund 50 bis 80 cm plant der Gartenbesitzer an Platz für den Estragon ein. Als Standort eignet sich ein sonniger oder halbschattiger Beetbereich. Auch in einem Kübel wächst das Küchenkraut gut und setzt sich auf der Fensterbank der Küche in Szene. Derart in Reichweite des Kochs, wandern stets nur frische Blätter in die Speisen. Wer auch im Winter nicht auf das Aroma von Estragon verzichten möchte, schneidet ganze Triebe im Juni oder Juli von der Pflanze. Denn zu dieser Zeit enthalten die Blätter besonders viele ätherische Öle. Die Zweige lassen sich aufgehängt gut trocknen und aufbewahren.