Die Wald-Erdbeere erfreut mit herrlichen, roten Beeren. Zarte Pflanzen liefern vom Sommerbeginn an, bis in den Spätherbst hinein, sonnengereifte Erdbeerfrüchte. Mit ihrem Geschmack übertrumpfen die Beeren ihre kleine Gestalt. Die leckeren Wald-Erdbeeren sind seit vielen Jahrhunderten in Europa heimisch. Aus der Wildpflanze ist ein Favorit bei Gartenfreunden geworden. (Bot.) Fragaria vesca var. vesca ist vielen Gärtnern als Monatserdbeere oder Buscherdbeere bekannt. Ertragreiche Sorten wecken die Lust auf sommerliches Naschen der Erdbeeren. Die pflegeleichte Wald-Erdbeere gedeiht im sonnigen Beet oder als Kübelpflanze auf Balkon oder Terrasse. Die jungen Pflanzen der Sorte Fragaria vesca var. vesca sind am besten im Frühjahr in die durchlässige, frische Erde einzusetzen. Damit ist die Grundlage für eine gute Ernte im folgenden Jahr gegeben. Wald-Erdbeeren sind jedes Jahr über vorhandene Nährstoffe im Boden dankbar. Kräftige Jungpflanzen vertragen es, im zeitigen Frühjahr in den Boden zu kommen. Den ersten Fruchtbehang gibt es bei günstigem Wetter im selben Jahr. Die wuchsfreudigen Bodendecker, die zu den Rosengewächsen zählen, sind mehrjährig. Ein kräftiger Rückschnitt vor dem Winterbeginn ist nicht nötig, Fragaria vesca var. vesca ist wintergrün und sehr winterhart. Für Kübelpflanzen ist ein Winterschutz mittels Vlies im Wurzelbereich von Vorteil, um das Durchfrieren der Erde zu verhindern.
Im Mai und Juni erfreut Fragaria vesca var. vesca mit kleinen rosenähnlichen Blüten. Kurz nach der Blüte bilden sich die kleinen leckeren Beeren. Sobald sie ihre kräftig-rote Farbe erreichen, sind sie zum Ernten bereit. Erst mit dem Ende der Herbstsonne geht die Fruchtbildung zurück. Wald-Erdbeeren sind zum Naschen für Alt und Jung ein Gewinn im Garten. Nach dem Pflücken empfiehlt sich ein rascher Verzehr oder das schnelle Verarbeiten. Die reichhaltigen Früchte eignen sich perfekt als Zutat für feine Desserts und Konfitüren sowie für Likör und Kuchen. Ein köstliches Erdbeerkompott oder ein Mix mit Joghurt, ist für Leckermäuler ein Genuss. Auch die Blätter sind interessant. Frische oder getrocknete Blätter der Fragaria vesca var. vesca, ergeben einen Tee mit wunderbarem Aroma. Vielfältige Tee-Kompositionen lassen sich mit Erdbeerblättern, gemischt mit weiteren Gartenfrüchten, herstellen. Archäologische Funde bezeugen, dass die Wald-Erdbeere schon in der Antike bei den Römern beliebt war. Ovid, Plinius und Vergil haben die Pflanze mit Gedichten geehrt. Im Mittelalter begann der Anbau der Erdbeeren in umfangreicherem Maßstab. Die Wald-Erdbeeren haben sich einen Platz in der Kunst erobert und gelten als Symbol für Weltlust, Verlockung sowie der Sinnenfreude. Im Christentum ist die Pflanze mit den schalenförmigen Blüten, Sinnbild der Rechtschaffenheit sowie frommer und guter Gedanken. Auf mittelalterlichen Gemälden ist die Wald-Erdbeere als Begleitpflanze von Maria zu sehen. In der kleinen Fragaria vesca var. vesca steckt eine Fülle an Aromen und Kraft, die die Menschen zu solchen Gedanken bewegt. Das Gedeihen von Fragaria vesca var. vesca im eigenen Garten bedeutet, einen Schatz der Natur zu besitzen. Es ist die Freude am einzigartigen Geschmack der kleinen Erdbeeren.