Mit ihrer hellen violettfarbenen Blütenpracht ist sie ein echter sommerlicher Blickfang von Juni bis September. Die Acker-Glockenblume (bot. Campanula rapunculoides) stammt ursprünglich aus der Wildnis des Kaukasus und hat sich von da aus weit in unterschiedliche Richtungen verbreitet. Sowohl in Mitteleuropa als auch in Asien ist diese attraktive Pflanze heute zuhause.
Gern siedelt sich die Acker-Glockenblume am Rande sonniger Waldränder, an Äckern und Wanderwegen an. Die Pflanze ist konkurrenzstark und deshalb für schwächere Nachbarpflanzen nicht ungefährlich. Die Verbreitung der Campanula rapunculoides erfolgt einerseits durch Selbstaussaat, andererseits durch Bildung kräftiger Wurzelausläufer. So ist jedes Wurzel-Teilstück bald in der Lage, eine weitere neue Pflanze zu bilden. Äußerst wohl fühlt sich die Staude auf tiefgründigen Lehmböden, sowie in Baulücken, an kalkhaltigen Hausrändern oder an Mauern. Im Volksmund wird die Acker-Glockenblume als Glockenkraut oder Rotzglocke benannt. Auf kalkhaltigen Lehmböden wird sie zum echten Kriechpionier. In Kürze kann sie größere Flächen einnehmen und attraktiv schmücken. Ihre rübenförmig verdickten Wurzeln haben viele unterirdisch verlaufende Ausläufer. Die Staude bildet einen weithin sichtbaren kräftigen Blütenstand. Jede Blüte steht einzeln und bildet eine Traubenform. Durch ihre kräftige blau-violette Färbung werden ihre Blüten von Mensch und Tier gern gesehen. Campanula rapunculoides gehört zu den sogenannten Apophyten. Das ist die Gruppe der überlebensfähigen Wildblumen, die ihren ursprünglichen Wald-Standort wechselten und sich an den vom Menschen durch Rodung geschaffenen Acker-Randflächen ansiedelten. Diese neuen Standorte am Acker- und Feldrand, hatten durch ihre Offenheit viel optimalere Lebensbedingungen für diese Blume zu bieten.
Der starke Überlebenswille zeichnet die Acker-Glockenblume bis in die heutige Gegenwart aus. Jeder Gartenfreund, der sich entschieden hat, dieser Staude einen schönen Platz im geplanten Naturgarten eizurichten, sollte beim Anpflanzen darauf achten, nicht zu viele Pflanzen anzusiedeln. Durch ihre starke Populationsfähigkeit sorgt die Ackerglockenblume bald aus eigener Kraft für ihre natürliche Verbreitung. Ob am Saum sonniger Buschformationen oder am Rand von Anpflanzungen von Laub- oder Kiefernbäumen, immer bringt sie einen äußerst dekorativen Gewinn für den heimischen Garten.