Die Zierartischocke ist eine beliebte Zierpflanze für Freiflächen. Sie entwickelt spitze Hüllblätter, die einen gelben Rand haben und mit kräftigen Stacheln versehen sind. Hauptsächlich ist (bot.) Cynara cardunculus subsp. flavescens im westlichen Mittelmeerraum verbreitet. Dort ist die Pflanze eine ausdauernde Staude. In unseren klimatischen Zonen ist die Zierartischocke einjährig. Im ersten Sommer bildet sich die kräftige Blattrosette der Zierartischocke. Im folgenden Jahr entwickelt sich die Sprossachse mit ihren charakteristischen Blütenständen. In der Folge stirbt die Pflanze ab. Cynara cardunculus subsp. flavescens ist eine Unterart von Cynara cardunculus und zählt zur Familie der Korbblütler (bot. Asteraceae). Die Gemüse-Artischocke und die Cardy sind die zwei bekannten Kulturformen der Art. Bei der Gemüse-Artischocke (Cynara scolymus oder Cynara cardunculus f. scolymus) stehen die jungen Blütenstände bei der Verwendung im Vordergrund. Cynara cardunculus subsp. flavescens ist für ihre im Hochsommer gebleichten Blattrippen beliebt, die sich sowohl im Sommer als auch im Frühling zum Austrieb ernten lassen. Die Pflanze bildet lange Pfahlwurzeln aus. Auch diese Wurzeln gelten als genießbar.
Die Zierartischocke ist eine Pflanze, die durch ihren hohen Wuchs auffällt. Rund 150 bis 200 Zentimeter erreicht sie in der Höhe. Das Blattwerk der Pflanze ist auffallend groß. In ihrem ersten Sommer nach der Aussaat bildet sich eine Halbrosette, die in milden Regionen wintergrün ist. In Lagen mit milden Temperaturen bleiben die behaarten, silbrig-filzigen Blätter auch durch den Winter hindurch an der Pflanze. In der Zeit von Juli bis August im darauffolgenden Jahr erscheinen die blau-violetten Blütenköpfe. Sie stehen an bis zu 200 Zentimeter langen Stängeln, die eine dichte Beblätterung aufweisen. Nach der Blüte entwickeln sich dunkelbraune Samenstände. Diese zeigen bis weit in den Frühling eine außerordentlich stabile Struktur und haben einen zieren Wert. Sobald sich der Samenstand im Frühling auflöst, zeigen sich die Pappusfrüchte. Diese sind strohig und weiß und locken Meisen und Distelfinken an. Die Vögel erfreuen sich an den für sie sehr nahrhaften und schmackhaften Samen und bereiten den noch vorhandenen Samenständen ein zügiges Ende. Die Zierartischocke besiedelt in ihrem natürlichen Raum am liebsten Staudenflure oder auch urbane Brachflächen und Böschungen. Die Pflanze bevorzugt nahrhafte, trockene bis mäßig trockene sowie humus- feinerdereiche Kalkschotterböden. Der ideale Standort ist zudem gerne vollsonnig. Der Pflegeaufwand beim Kultivieren dieser Pflanze ergibt sich mehr aus der Kurzlebigkeit als aus anderen Ansprüchen. Allerdings ist dieser Mehraufwand durchaus gerechtfertigt, da durch die außergewöhnlichen Blütenstände und das im Winter silbrige Laub ein optisch unvergleichlich hoher Wert besteht. Häufig ist die Zierartischocke in gärtnerisch intensiv betreuten Anlagen zu finden. Dazu zählen Bauerngärten oder Klostergärten. Allerdings ist sie auch eine beliebte Pflanze für mediterran angelegte Gärten.