Als echter Wildfang gibt sich diese Pflanze im Garten. Die Wilde Karde trumpft mit markanten Blütenständen auf, die denen der Distel ähneln. Stachelig und zauberhaft zugleich. Hummeln, Bienen und andere fleißige Bestäuber fliegen auf die Blüten von (bot.) Dipsacus fullonum. So bringt diese Wildstaude Leben in den Garten. Sie präsentiert sich wundervoll in Kombination mit anderen Stauden und gibt dem naturnahen Beet den letzten Schliff. Auch im Steingarten oder am Rand eines Gartenteiches gibt sie einen wunderbaren Blickfang ab. Die Blütenstände sind ein beliebtes Element in der Floristik.
Die Wilde Karde ist eine mediterrane Pflanze, die in weiten Teilen Europas, der Türkei sowie in Regionen Afrikas heimisch ist. Der Name der Pflanze stammt aus mittelalterlichen Zeiten, in denen die Karde noch Einsatz beim Verarbeiten von Wolle fand. Hierbei dienten die stacheligen Blütenköpfe zum Karden (Kämmen) der Wolle, um diese für das anschließende Spinnen vorzubereiten. Ihr botanischer Name Dipsacus fullonum ist auf das griechische Wort 'dipsa' zu Deutsch 'Durst' zurückzuführen. Denn nach Niederschlägen sammelt sich das Wasser in den Trichtern der Blätter. Es ist für Vögel und Wanderer eine wohltuende Quelle zum Stillen des Durstes. Aufgrund der Eigenschaft wie ein Sammelbecken für Wasser zu fungieren, findet sich die Wilde Karde häufiger als Zisternenpflanze bezeichnet. Die Staude bildet im ersten Jahr ihre Blattrosette, aus welcher im darauffolgenden Jahr ein Stängel sprießt. Er ist mit bis zu fünf Millimeter langen Stacheln bewehrt und trägt die aufrechten Blütenstände. Ab Juli beginnt die Blütezeit und aus den bis zu acht Zentimeter langen, eiförmigen Blütenständen ragen zahlreiche kleine zartrosa Einzelblüten hervor. Diese sind von stacheligen Hüllblättern umgeben.
Die zu den Kardengewächsen gehörende Pflanze ist eine zweijährige Staude mit einem aufrechten und krautigen Wuchs. Die Staude erreicht eine maximale Wuchshöhe von bis zu zwei Metern und bildet einen imposanten Blickfang für den Garten. Die Blütenstände, die in ihrem Erscheinungsbild an Disteln erinnern machen den markanten Eindruck der Staude perfekt. Wuchsform und Blütenschmuck empfehlen diese Pflanze als Solitär am Rand einer Freifläche oder als eindrucksvoller Mittelpunkt eines Staudenbeetes. Neben Sträuchern muss sich die schöne Dipsacus fullonum nicht verstecken. In freier Wildbahn besiedelt die Staude Feuchtwiesen. Daher verwundert nicht, dass sie im Garten mit Vorliebe an Uferbereichen von Teichen siedelt. Auch feuchte Rasenflächen finden das Gefallen der Wilden Karde. An einem sonnigen Standort fühlt sie sich geborgen und zieht magisch Hummeln und Schmetterlinge in ihren Bann. Auch in der Naturheilkunde kommt diese Staude zum Einsatz. Angeblich helfen Extrakte aus ihren Wurzeln gegen Borrelien. Ebenfalls findet sie bei Hautirritationen oder Magen- und Darmbeschwerden Einsatz.