Die Schwefel-Trauerglocke / Schwefelgelbe Goldglocke bringt mit ihren gelben Blütenglocken natürlichen Charme in halbschattige Bereiche des Frühlingsgartens. Die mehrjährige Staude bildet unterirdisch mächtige Rhizome, aus denen im April kräftige Blütenstängel sprießen. Sie wachsen bis zu einer Höhe zwischen 20 und 40 cm heran. Ihre hängenden Spitzen bekrönt eine hellgelbe Blüte. Die zarte Eleganz, die von der schmalen, länglichen Blütenform ausgeht, ist im Frühlingsgarten selten zu finden. Bemerkenswert ist die eigenwillige Wuchsform der Laubblätter. Das Laub von (bot.) Uvularia perfoliata var. flava scheint vom Stängel durchwachsen zu sein. Sein zurückhaltendes Äußeres tritt im Vergleich zu den Blütenglocken deutlich in den Hintergrund. Diese herrliche Wildstaude wächst in der Natur in den schattigen und feuchten Bergwäldern der östlichen USA. Die Schwefel-Trauerglocke / Schwefelgelbe Goldglocke ist eine von fünf in Nordamerika heimischen Arten. Sie zählt zur Gattung der Goldglöckchen (Uvularia) in der Familie der Zeitlosengewächse (Colchicaceae). Die pflegeleichte Schattenstaude bringt goldene Lichtpunkte in den Frühlingsgarten. Besonders schöne Effekte entstehen, wenn ihre Blüten im Halbschatten unter höheren Gehölzen hervorleuchten. Naturnahe Gärten bereichert sie, wenn sie flächig im Schatten von Büschen und Bäumen wächst. Hierzulande gilt die Pflanze bisher als Rarität. Als echte Waldbewohnerin ist die ausdauernde Staude bestens an feuchte und schattige Standorte angepasst. Unterirdisch bildet die Schwefel-Trauerglocke / Schwefelgelbe Goldglocke ein dickfleischiges Rhizom mit faserigen Wurzeln. Im Winter zieht sie sich in ihr unterirdisches Überdauerungsorgan zurück. Mit der Zeit entwickelt sich ein kompliziert verzweigtes Rhizomgeflecht, das sich durch seitliche Auswüchse stückweise in die Breite ausdehnt. Im April wachsen aus dem Rhizom schmale, rundliche Stängel, die in kürzester Zeit ihre volle Größe erreichen. Die schmalen, wechselständig angeordneten Laubblätter sind mit dem Stängel so dicht verwachsen als durchbohrte sie der Stängel.
Diese besondere Wuchsform ist namengebend und in dem botanischen Artennamen „perfoliata“ beschrieben. Die Blattoberfläche bleibt glatt und ist in der Länge von parallelen Nerven strukturiert. An jeder Stängelspitze sitzt eine Blütenknospe, die im feinen Bogen seitlich herabhängt. Sechs, spitz zulaufende Blütenhüllblätter stehen dicht beieinander und bilden auf diese Weise die charakteristische Glocke der Schwefel-Trauerglocke / Schwefelgelbe Goldglocke. Ihre leicht aufgestellten Spitzen und die hauchfeine Textur der Blütenblätter sorgen für den elfenhaften Charme der Blüten. Diese seltene Staude wächst in ihrem natürlichen Umfeld im Schatten hoher Bäume oder unter Waldgehölzen. Im Garten benötigt die Schwefel-Trauerglocke / Schwefelgelbe Goldglocke ähnliche Lichtsituationen. Als typische Laubwaldpflanze kommt sie mit tiefstem Schatten zurecht. Je mehr Licht sie im Frühjahr erhält, desto intensiver blüht sie. Es wäre nicht ratsam, ihr einen Platz in einem sonnigen Beet zuzuweisen. Zu viel Sonne schadet ihr und trocknet das Erdreich schnell aus. Optimal steht sie im Halbschatten von Gehölzen, die nicht flach wurzeln. Bei ausgesprochenen Flachwurzlern wie Fichten oder Birken kommt es schnell zu einer Konkurrenzsituation, die die kleine Staude nicht gewinnt. Der Nährstoffbedarf von Uvularia perfoliata var. flava ist hoch. Am besten gedeiht sie auf einem typischen, feuchten Waldboden mit einem hohen Humusanteil. Kalkhaltige Böden meidet die Waldstaude von Natur aus. An einem optimalen Standort, der eine natürliche Waldsituation nachahmt, ist die Schwefel-Trauerglocke / Schwefelgelbe Goldglocke pflegeleicht und verursacht wenig Arbeit. Ein Rückschnitt ist nicht nötig, denn die Staude zieht sich im Herbst in ihr Rhizom zurück. Sie verkraftet im Winter frostige Temperaturen von bis zu -20 °C. Schaden nimmt sie in der kalten Jahreszeit lediglich durch zu viel Niederschlag und damit verbundene Staunässe. Im dauerfeuchten Boden faulen ihre Wurzeln leicht. Staudenkenner schützen diesen Schatz daher mit Laub und Tannenzweigen vor zu viel Winternässe.