Der Judasbaum 'Oklahoma' ist ein prächtiger kleiner Baum, der wenig Pflege benötigt und fast das ganze Jahr über die Aufmerksamkeit von Gartenbesuchern und Passanten auf sich zieht. Das herrlichste Spektakel zeigt die unter Gärtnern als Cercis reniformis 'Oklahoma' bekannte aber in der Botanik heutzutage meist Cercis canadiensis var. texensis 'Oklahoma' genannte Pflanze zur Blütezeit im zeitigen Frühjahr. Dann ist sie von dichten Trauben kräftig weinroter bis pinker an Erbsenpflanzen erinnernder Blüten bedeckt, die an kurzen Stielen direkt aus den Stamm und dem Holz älterer Äste herauswachsen. Ihre auffällige Farbe und ihr dichter Wuchs machen den blühenden Judasbaum zu einem unwiderstehlichen Blickfang. Erst nach dem Verblühen beginnt er mit dem Austrieb seiner Blätter, die durch ihre zunächst blutrote Farbe für eine neuerliche Überraschung sorgen. Auch sie wachsen sehr dicht und machen den Baum durch ihre Größe und kompakte Herzform zu einem guten Sichtschutz und Schattenlieferanten. Im Verlauf ihres Wachstums werden sie zunächst purpurfarben und dann mittelgrün. Dabei verliert der Judasbaum 'Oklahoma' kaum an Blickfangqualität, da die glatten Blattoberflächen auffallend glänzen. Das lässt sie selbst in längeren Trockenperioden frisch und lebendig aussehen und bildet einen interessanten Kontrast zur grauen bis graubraunen attraktiv glatten Rinde des Baumes. Im Herbst geht das Laub wieder zu einer farbkräftigen Purpurfärbung über, die diesmal gelb gemasert ist, was je nach Intensität der Musterung zu einem roten oder orangenen Gesamteindruck der Herbstfärbung führt. Im Winter sterben die Blätter zwar ab, bleiben jedoch häufig bis zum Frühjahr an den Ästen hängen, sodass 'Oklahoma' selten ganz kahl wird. Das macht ihn zu einem beliebten Solitärbaum als Blickfang auf Rasenflächen. Er macht sich aber auch in größeren Steinbeeten oder Steingärten sehr gut und ist aufgrund seiner hohen Wuchsgeschwindigkeit ein guter Sichtschutz. Seine Blüten sind eine wertvolle Nahrungsquelle für nützliche Insekten und locken Bienen und Schmetterlinge in den Garten.
Als beste Pflanzzeit für den Judasbaum 'Oklahoma' gilt das Frühjahr. Man kann Containerware jedoch jederzeit auspflanzen, solange die Außentemperaturen nicht unter 0 oder über 30 °C liegen. Bei Herbstpflanzung ist allerdings zu bedenken, dass dem Baum nur wenig Zeit bleibt, um vor dem ersten Frost anzuwurzeln, was seine Überlebenschancen im ersten Winter verringert. Er ist wenig wählerisch, was die Bodenbedingungen betrifft, gedeiht aber an warmen und sonnigen Plätzen mit gut durchlässigem und leicht kalkhaltigem Substrat am besten. Halbschattige Standorte sind ebenfalls geeignet. Kalkfreie Böden kann man durch gelegentliche Gaben von handelsüblichem Gartenkalk aufbessern. Nasse und verdichtete Böden gelten als ungeeignet. Man kann die Drainage jedoch durch erhöhte Pflanzung und großzügiges Einarbeiten von Kies oder Schotter verbessern. Als Tiefwurzler mit einem sehr fein verzweigten Wurzelsystem lässt sich Cercis reniformis 'Oklahoma' nur schwer unbeschädigt ausgraben und verpflanzen, weshalb man einen Standort wählen sollte, an dem nicht damit zu rechnen ist, dass er in späteren Jahren zu groß wird oder baulichen Veränderungen weichen muss. Nach der Pflanzung ist vor allem in der Anfangszeit auf regelmäßige Wassergaben zu achten, die jedoch niemals zu Staunässe führen dürfen. Eine Düngung ist nicht unbedingt erforderlich. Für eine besonders schöne Blüte sollte man dem Judasbaum 'Oklahoma' aber jeweils in Frühjahr einen Langzeitdünger wie Hornspäne oder handelsübliche Düngestäbchen geben. 'Oklahoma' gilt als besonders frostharte Sorte und kann Temperaturen bis -21 °C überstehen. Dennoch kommt es im mitteleuropäischen Winter insbesondere bei jungen Exemplaren hin und wieder zum Absterben. Daher ist es ratsam, den Baum in der kalten Jahreszeit durch eine Mulch-Schicht zu schützen und besonders gut auf die Vermeidung von Staunässe zu achten.