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Eigenschaften

  • krautig, ausdauernd
  • rasch wachsend
  • trockene, nährstoffarme Standorte liebend
  • in Rosetten angeordnete Blätter
  • Körbchenblüten, häufig gelb-orange

Habichtskräuter

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Die Pflanzengattung Habichtskräuter (bot. Hieracium) gehört in die Ordnung der Asternartigen (Asterales). Einen großen Umfang nimmt die Familie der Korbblütler (Asteraceae) mit rund 1100 Gattungen ein. Bei der genaueren Einordnung helfen Unterfamilien. Die Familie der Cichorioideae enthält die Gattung der Habichtskräuter. Die Habichtskräuter bilden viele Arten mit zahlreichen Unterarten. Manche Arten oder Hybriden entwickeln sich in eng begrenzten regionalen Arealen. Es haben sich bis zu eintausend unterscheidbare Habichtskrautarten gebildet. In Deutschland gibt es rund 180 Arten. Zu besserer Orientierung und verwandtschaftlicher Zuordnung der Pflanzen, ist die Gattung in zwei Untergattungen eingeteilt: Das Echte Habichtskraut (Hieracium subgen. Hieracium) und das Mausohr-Habichtskraut (Hieracium subgen. Pilosella).

Zum Echten Habichtskraut gehören unter anderen das Stängelumfassende Habichtskraut (Hieracium amplexicaule), das Gabelige Habichtskraut (Hieracium bifidum Hornem.), das Gewöhnliche Habichtskraut (Hieracium lachenalii Suter), das Glatte Habichtskraut (Hieracium laevigatum Willd.), das Wollköpfige Habichtskraut (Hieracium pilosum Froel.), das Hasenlattich-Habichtskraut (Hieracium prenanthoides Vill.) oder das Savoyer Habichtskraut (Hieracium sabaudum L.). Alle Arten bilden ihrerseits viele Unterarten. Zur Untergattung des Mausohr-Habichtskrauts (Hieracium subgen. Pilosella) gehören das Organgerote Habichtskraut (Hieracium aurantiacum L.), das Wiesen-Habichtskraut (Hieracium caespitosum Dumort.) P.D.Sell & C.West) oder das Kleine Habichtskraut (Hieracium pilosella L.) sowie viele weitere Arten.

Oft sind Synonyme Bezeichnungen in Gebrauch. Das Mausohr-Habichtskraut hat in der alten Ordnung die Bezeichnung Hieracium Pilosella. Das Kleine Habichtskraut heißt nach aktualisierter Regel Pilosella officinarum Vaill.. Die Zuordnung einiger neu entdeckter Arten ist oft nicht eindeutig. Einige Arten, wie das Grasnelken-Habichtskraut, gehören nicht mehr zur Gattung. Die aktuellen Zuordnungen entsprechen der Systematik, von der Angiosperm Phylogeny Group 2009 veröffentlicht.

Blatt

Habichtskräuter haben eine Grundrosette mit hell- oder dunkelgrünen oder blaugrünen Laubblättern. Sie sind gestielt oder ungestielt. Die Blattspreiten erscheinen einfach oder fiederteilig. Die Blätter sind meistens schmal-eiförmig, ganzrandig, glatt oder gezähnt. Die Länge beträgt rund zweieinhalb Zentimeter. Bei anderen Arten sind die Blätter länger. Auf den Oberseiten der Blätter stehen zerstreute Borstenhaare oder längere Haare. Die Unterseiten bedeckt ein grauweißer Filz aus angedrückten Haaren. Trockenheit übersteht die Pflanze durch das Einrollen ihrer Blätter. Dann zeigt die weiße Unterseite nach außen und reflektiert das Licht. Dadurch reduziert die Pflanze die Erwärmung.

Blüte

Die Blüte ist, entsprechend der systematischen Einordnung, eine Körbchenblüte. Ausschließlich Zungenblüten bilden das Blütenköpfchen. Die Anzahl variiert zwischen 64 und 150 Zungenblüten. Die Blüten besitzen fünf Zipfel. Die äußeren Blüten des Kleinen Habichtskrauts zeigen rötliche Streifen. Mehrere Reihen spitzer und behaarter, einen bis zwei Millimeter breite Hüllblätter bilden die Blütenhülle. Der Blütenboden ist flach. Die Blüten sind mit einem Durchmesser von zwei bis neun, selten bis zu zwölf Zentimetern, klein bis mittelgroß. Sie stehen einzeln endständig oder in verzweigten Blütenständen an den behaarten Stängeln. Die Blüten der Habichtskräuter sind meistens gelb mit Variationen zu hellem Gelb oder dunkler in Richtung orange. Ausnahmen bilden purpurfarbene Blüten. Rötlich gesäumte Blütenköpfchen sind häufiger. Bestäuber der Blüten sind Hummeln oder Bienen. Die Gattung der Zottelbienen nimmt eine Sonderstellung ein. Die Tiere kämmen mit ihren ganzen Beinen die Pollen aus der Blüte. Habichtskräuter blühen in Mitteleuropa von Mai bis August.

Frucht

An den Pflanzen entstehen kleine nussartige Früchte (Achänen). Dies sind einsamige, trockene Schließfrüchte. Samenschale und Fruchtwand liegen eng beieinander. In den Keimblättern des Embryos sind fette Öle zur Keimung enthalten. Die Achänen entstehen aus einem unterständigen Fruchtknoten. Meistens sind sie schwarz oder rotbraun gefärbt und haben zehn Rippen. Sie zeichnen sich durch einen Pappus aus, der aus zwanzig bis achtzig, manchmal gleichlangen Borstenhaaren besteht. Bei einigen Arten stehen die Haare in einer, bei anderen in zwei oder mehr Reihen. Der Same verbreitet sich über das Wasser oder bleibt im Pelz vorbeistreifender Tiere hängen. Außerdem fliegt der leichte Same durch den Pappus bis zu zehn Kilometer weit.

Wuchs

Die Arten sind ausdauernde, krautige Pflanzen. Habichtskräuter besitzen eine Grundrosette, aus der sich die Blütenstängel schieben. Die Stängel sind blattlos oder mit wenigen Blättern bedeckt. Sie sind verzweigt oder unverzweigt und stehen aufrecht. Sie erreichen eine Höhe von rund fünf Zentimetern. Die meisten Arten sind zwischen zwanzig und 150 Zentimeter hoch. Die Pflanzen bilden eine Pfahlwurzel. Vom Grund treiben zahlreiche Ausläufer mit Blättern, manchmal mit bewurzelten Blattrosetten an den Enden der Ausläufer. Manche Arten bedecken durch diese Ausbreitung größere Flächen.

Standort

Habichtskräuter wachsen auf trockenen und nährstoffarmen, sandigen und kiesigen Böden. Sie besiedeln Mauern und Felsspalten. Typische Orte sind Magerwiesen, heideartige Weideflächen oder steinige Hänge. Vor allem das Kleine Habichtskraut kommt an unwirtlichen Standorten vor. Die Pflanzen sind an Wegen und Feldrainen verbreitet.

Verbreitung

Habichtskraut gedeiht in Europa bis über den 65. Breitengrad. In Portugal, Spanien und Griechenland ist es in den nördlichen Regionen heimisch. Es kommt bis in den Ural und in Asien vor. Einige Arten haben sich in Nordamerika entwickelt. In Neuseeland oder in Kanada ist es eingewandert. Habichtskraut wächst bis zur Höhe von 3000 Metern. Manche Arten sind frosthart bis -29°C.

Nutzung

Habichtskraut ist eine gute Zierpflanze in sonnigen und trockenen Gartenbereichen und ergänzt Heideflächen und Steingärten. Zwischen Mauerfugen siedeln sich Wildformen an. Sie setzen mit ihren leuchtenden Blüten über mehrere Monate dekorative Effekte und bieten Insekten Nahrung. In Gartenanlagen sind häufiger die Zuchtformen gefragt. Die Sorten haben besonders große Blüten und sind steril.

Habichtskräuter sind in keinem Teil giftig. Sie sind bitter, jedoch essbar. Die Blüten sind dekorative und leicht herbe Zutat in Salaten oder Quarkspeisen.

In der Haus- und Naturapotheke spielen Habichtskräuter seit langem eine Rolle. Das Kleine Habichtskraut, Pilosella officinarum Vaill. deutet die Verwendung in der Apotheke an. Es ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel. Oberirdische Teile und Wurzeln sind allein oder in Teemischungen enthalten. Die Pflanze enthält unterschiedliche Inhaltsstoffe wie Flavonoide, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Umbelliferon oder Cumarine. Habichtskraut ist schleimlösend, entkrampfend und antibiotisch. Häufig dient ein Teeaufguss zur Linderung von Magen- und Darmbeschwerden.

Pflege/Schnitt

Direktsaat ist möglich. Die Pflanzen sind genügsam und und bedürfen keiner besonderen Pflege. Sie sind frosthart und wachsen rasch. Abschneiden oder Abstechen der Ausläufer verhindert in naturnahen Gärten die ungeplante Verbreitung der Pflanzen. Die Samenbildung ist zu verhindern.

Krankheiten/Schädlinge

Krankheiten sind nicht bekannt. Habichtskräuter sind robust. Auch haben Schnecken und andere Fressfeinde im Garten kein Interesse an diesen Pflanzen.

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