Die Süßdolde duftet intensiv und präsentiert sich als ungewöhnlicher Schmuck für den Staudengarten. Auch in einem Kräuterbeet findet die (bot. Myrrhis odorata) einen passenden Platz. Denn die Staude lässt sich mit ihrem starken Anisduft als Gewürz einsetzen. Viele erinnert der Geschmack dieser Wildpflanze an Lakritz. In einer Vase begeistern die Blütenstände der Pflanzen dieser Art mit ihrem würzigen Bouquet und ihrer filigranen Optik. Die Süßdolde ist auch unter den Namen Myrrhenkerbel oder Spanischer Kerbel bekannt und zählt zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Die Staude wächst an verschiedenen Standorten unterschiedlich stark. Am besten gedeiht die Pflanze auf kalkhaltigen Böden und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 120 cm. Auch mit ihrer minimalen Wuchshöhe von 40 cm lässt sie sich im Garten nicht übersehen. Der intensive Duft nach Anis macht garantiert auf die Süßdolde aufmerksam.
Bevor die Süßdolde jedoch als Küchenkraut Einsatz findet, muss sichergestellt sein, dass es sich bei den Pflanzen im Garten tatsächlich um Myrrhis odorata handelt. Denn der giftige Gefleckte Schierling (Conium maculatum) sieht der Süßdolde zum Verwechseln ähnlich. Sowohl Blätter als auch Blüten sind kaum zu unterscheiden und die Wuchshöhe der beiden Stauden ist gleich. Es ist daher ratsam, für den Verzehr nur solche Exemplare zu nutzen, die man selbst aus der Staudengärtnerei erworben und angepflanzt hat, also unzweifelhaft Süßdolden sind. Vom Sammeln der Pflanzen in freier Wildbahn ist aufgrund der Verwechslungsgefahr abzuraten! Ist der Gärtner sich sicher, dient ihm die Süßdolde als köstliches Gewürz. Alle Teile der eindrucksvollen Pflanze sind essbar. Ihre Früchte erinnern mit ihrem Geschmack an Lakritze. Die Wurzelsprosse der Süßdolde lassen sich kochen und wie Pastinaken beispielsweise in Suppen verwenden. Die Blätter der Staude geben Salaten einen besonderen Kick und aus den Blüten lässt sich Sirup zubereiten.
Von all den kulinarischen Möglichkeiten abgesehen, ist die Süßdolde ein tolles Gewächs für ein Staudenbeet. Sie ist mit ihrem üppigen Blatthorst ein toller Blickfang und breitet sich auf bis zu 60 cm aus. Pro Quadratmeter lassen sich circa fünf Exemplare der Pflanzenart setzen. In einer Gruppe gepflanzt, ist der Duft der schönen Staude ungleich intensiver. Ein Muss in jedem Duftgarten! Das farnartige Laub der Süßdolde wirkt mit seinem Hellgrün frisch und attraktiv. Die gefiederten Blätter passen optimal zur Blüte von Myrrhis odorata. Die Blüten der Staude sind schalen- bis tellerförmig und zeigen sich in der Zeit von Mai bis Juli. Mit ihrem reinen Weiß sind sie ein attraktiver Anblick im heimischen Garten. Durch die Blüte ist die Süßdolde auch als Schnittblume ein gern gesehener Gast im Haus. Sie verbreitet den würzigen Anisduft und ist gemeinsam mit anderen Wildblumen ein beschwingter Vasenschmuck. Für ein optimales Wachstum empfiehlt sich nährstoffreicher und kalkhaltiger Boden, der frisch bis feucht ist. An die Lichtverhältnisse hat der Myrrhenkerbel keine besonderen Ansprüche. Die Süßdolde wächst in voller Sonne oder im Schatten gleichermaßen gut. Zur Freude des Gärtners ist die ausdauernde Staude winterhart und verträgt Temperaturen von bis zu rund -29 °C problemlos.