Als immergrüne Heckenpflanze sorgt sie das ganze Jahr über für einen ordentlichen und zugleich dekorativen Sicht-, Wind- und Lärmschutz. Sie ähnelt dabei dem echten Lorbeer eher als der gewöhnliche Kirschlorbeer, denn ihre Blätter sind im Vergleich zu anderen Kirschlorbeerarten kleiner. Doch die Portugiesische Lorbeerkirsche übertrumpft andere Gewächse noch mit anderen Vorzügen. Sie mutet wahrhaft mediterran an und besticht mit ihren ausgesprochen reizvollen Blütentrauben, die im Frühsommer attraktiv von ihren Trieben herabhängen oder stehen und ihr Laubkleid in ein cremeweißes Blütenmeer tauchen. Obendrein ist sie schnittverträglich, robust, anpassungsfähig und bei Vögeln als Schutz- und Nährgehölz überaus beliebt.
Das mediterrane Prachtstück, das gern an seine Grenzen geht
Die mehrjährige Portugiesische Lorbeerkirsche gehört zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse und trägt den botanischen Namen Prunus lusitanica. Ihre ursprüngliche Heimat findet sie auf den Kanarischen Inseln, den Azoren, dem Spanischen Festland und in Südwestfrankreich. Im Großen und Ganzen fühlt sie sich also in klimatisch warmen Gefilden ausgesprochen wohl, wobei sie in ihrer Heimat vor allem in Kraterschluchten und Wacholderwäldern wächst und sonnige Standorte aufsucht. Heute ist ihre Wildform jedoch beinahe ausgestorben und sie ziert vornehmlich Gärten und Parkanlagen. Die mediterrane Pflanze ist in milden Regionen winterhart und kommt als ältere, gut durchwurzelte Pflanze auch durch kühlere Temperaturen des Winters. Auf der anderen Seite ist sie extrem hitzeverträglich und kommt mit längeren Trockenperioden überaus gut zurecht. Das zeigt, dass dieses Gewächs gern an seine Grenzen geht und sich als Zierpflanze perfekt für den heimischen Garten eignet.
Dicht an dicht: lautet die Devise
Mit der Zeit erreicht Prunus lusitanica einen Wuchs, der im Durchschnitt in Deutschland zwischen 1,5 und 4 Meter in die Höhe ragt und dabei einen Platz bis zu 2,5 Meter in der Breite einnehmen kann. In ihren Ursprungsländern wächst diese Pflanze sogar oft baumartig und erreicht eine Höhe bis zu 20 m. Dabei kann das Wuchsverhalten als mäßig beschrieben werden. Pro Jahr nimmt das Gewächs zwischen 20 und 35 Zentimeter an Größe zu, je nachdem an welchen Standort es gepflanzt wird und wie häufig es mit einem Rückschnitt versehen wird. Insgesamt wirkt der Wuchs dieser Pflanze buschig, dicht, kompakt und locker aufrecht. Im Alter geht sie eher in die Breite und bildet als Baum gezogen eine malerische Krone aus. Innerhalb kurzer Zeit bildet sie eine dichte Hecke, die einen hervorragenden Sichtschutz bietet.
Um diese dichte Form auszubilden, steckt diese Pflanze ihr Wurzelwerk tief in das Erdreich hinein und bildet dabei weitreichende Seitenwurzeln aus. Ausläufer entwickelt sie hingegen nicht, so dass sie im Garten nicht zu einer Plage wird. Während sich dieses Reich aus Wurzeln unter der Erde entwickelt, zeigen sich an der Oberfläche die jungen Triebe an einem häufig schiefen, attraktiv gedrehten und schwärzlichen Stamm. Die Triebe sind kahl, rötlich und würden bereits aus der Ferne leuchten, wenn da nicht die Blätter wären, die die Sicht darauf verwehren...
An relativ kurzen Stielen, die eine Länge zwischen 0,5 und 1 Zentimeter besitzen, stehen die ansehnlichen Blätter der Portugiesischen Lorbeerkirsche. Ihre Basis ist abgerundet und nach außen hin verlaufen sie zunächst etwas wellig und schließlich enden sie zugespitzt. Sie sind lanzettlich bis eiförmig, weisen eine derbe bis ledrige Konsistenz auf und sind wechselständig um die Zweige angeordnet. Im Vergleich zu anderen Kirschlorbeerarten sind sie kleiner und ähneln daher eher dem echten Lorbeer. Ihre Farbe beschreibt ein Hellgrün bis Mittelgrün. Dies ist das ganze Jahr über zu bewundern, da das Gewächs zu den immergrünen Pflanzen zählt. Das Besondere an den Blättern ist zum einen, dass sie in einem herrlichen Kontrast zum rot der Blattstiele stehen und zum anderen, dass sie einen feinen Glanz abgeben und dadurch Eleganz ausstrahlen. Darüber hinaus stehen die Blätter dicht an dicht, so dass sie einen garantierten Sichtschutz abgeben.
Was diese Lorbeerkirsche mit Flaschenbürsten und Steinen gemeinsam hat
Die Blütezeit dieser Pflanze dauert etwa von Juni bis Juli an. Dann zeigen sich bis zu 1,5 Zentimeter breite und bis zu 15 Zentimeter lange Blütentrauben, die in ihrer reinweißen Farbe märchenhaft an den Zweigen herabhängen oder stehen und den perfekten Kontrast zum Dunkelgrün des Laubwerks bilden. Sie erinnern ein wenig an buschige Flaschenbürsten. Die einzelnen Blüten, die sich um jede Traube anordnen sind zwischen 4 und 7 mm lang und in ihrer Mitte gelb gefärbt. Aus der Mitte ragen viele Staubblätter strahlig heraus. Die um die Mitte sich befindenden Kronblätter sind weiß gefärbt und radförmig. Als wäre das Antlitz der Blüten nicht schon berauschend genug, strömen sie obendrein noch einen starken Duft aus, der zahlreiche Schmetterlinge und Bienen magisch anlockt und eine romantische Atmosphäre erschafft.
Nachdem sich die Blütezeit ihrem Ende zugeneigt hat und die einzelnen Blüten bestäubt worden, bilden sich die zahlreichen Früchte heraus. Es sind Steinfrüchte, die durchschnittlich etwa 8 mm groß sind. Sie sind eirund, glatt und leuchten mit ihrer dunkelroten Farbe. Im Inneren haben sie eine fleischige Konsistenz, einen herben Geschmack und einen Kern. Von Vögeln werden sie gern verzehrt, vom Menschen sollten sie allerdings nicht gegessen werden, sondern lieber nur als Zierde betrachtet und verwendet werden.
Eine mediterrane Prinzessin muss nicht anspruchsvoll sein
Um einen geeigneten Standort für diese mediterrane Prinzessin zu finden, ist es nicht notwendig, viel zu durchdenken, da sie sich äußerst anspruchslos zeigt. Grundsätzlich liebt sie aufgrund ihrer Herkunft die Wärme. Aus diesem Grund würde sie sich überaus freuen, wenn ihr ein sonniger Standort gewährt wird, an dem sie vor kühlen Ostwinden geschützt steht. Doch sie kommt ausgezeichnet mit einem halbschattigen und sogar mit einen schattigen Standort zurecht. Diese sind gut geeignet, da sie sie eher vor Wintersonne, die dem Laubwerk schaden kann, schützen. Alles in allem ist diese Prinzessin, die sich gern mit zahlreichen weißen Blütentrauben schmückt, also gewiss nicht anspruchsvoll.
An den Boden stellt dieses Gewächs ebenso wenig Ansprüche. Es hat jedoch seine gewissen Vorzüge, die es sich zu beachten lohnt, denn dann wird sich die Pflege leichter gestalten. Grundsätzlich bevorzugt die Portugiesische Lorbeerkirsche einen durchlässigen und lockeren Boden. Ein solcher Boden stellt sicher, dass sich im Wurzelbereich keine Staunässe ansammeln kann, die dem Wohl der Pflanze auf Dauer schaden kann. Weiterhin wirkt es sich positiv auf den Wuchs und das Erscheinungsbild dieses Gehölzes aus, wenn es in eine tiefgründige, sandig-lehmige, kiesig-lehmige oder sandig-tonige Erde gepflanzt wird. Ferner ist es empfehlenswert, diese Pflanze in einen nährstoffreichen und schwach sauren bis stark alkalischen Boden zu setzen. Dieser sollte mäßig feucht gehalten werden. Wenn er einmal austrocknet, ist das nicht weiter schlimm, denn mit kurzen Trockenperioden kommt das Gewächs, einmal angewachsen, relativ gut zurecht.
Nicht nur als Hecke einwandfrei
Die Portugiesische Lorbeerkirsche ist so wie andere Lorbeerkirschen dafür bekannt, als Hecke zu dienen. Wird sie als Hecke gepflanzt so gibt sie einen guten Sichtschutz ab. Zugleich hält das dichte Werk aus Zweigen und Blättern ungebetene Gäste fern, schützt vor Lärm und vor Wind. Dabei kann sie sowohl in Gruppen sowie einzeln gepflanzt werden. Darüber hinaus eignet sich diese Pflanze als Solitär an Wiesen, in Parks und zum Abgrenzen von Grundstücken. Ferner kann das Gewächs im Kübel wachsen und gedeihen und fügt sich einwandfrei auf einer Terrasse oder einem Balkon ein.
Von Klein zu Groß - das Leben mit dieser Lorbeerkirsche
Von Anbeginn an gestaltet sich das Leben mit dieser Lorbeerkirsche leicht. Sie sollte am besten zwischen März und Ende April angepflanzt werden. Dabei gilt es zu beachten, nicht mehr als 1 bis 3 Pflanzen pro Quadratmeter in die Erde zu setzen und zwischen den einzelnen Pflanzen einen Abstand von mindestens 40 Zentimeter einzuhalten. Nach dem Anpflanzen und in den folgenden Wochen werden die Pflanzen reichlich bewässert, damit sich ihre Wurzeln gut ausbilden können. Das Vermehren kann dann sowohl mit Absenkern als auch mit Stecklingen und den Samen vonstattengehen. Bei Jungpflanzen ist es außerdem ratsam, sie im ersten Winter mit einem Winterschutz zu versehen, der sie vor Frostschäden und Austrocknung bewahrt.
Im weiteren Verlauf des Lebens von Prunus lusitanica müssen seine Besitzer nicht viel unternehmen, um ihn gesund zu erhalten und zu pflegen. Für diese Sorte sind keine Schädlinge oder Krankheiten bekannt. Das Düngen ist generell nicht notwendig und das Gießen ist nur erforderlich, wenn die obere Erdschicht (8 Zentimeter) vollständig ausgetrocknet ist. Wenn diese Lorbeerkirsche als Hecke gedeihen soll, muss sie jedoch ab und an in Form geschnitten werden. Allgemein ist sie schnittverträglich, sollte jedoch nicht bei Frost und nicht an heißen Sommertagen geschnitten werden. Der ideale Zeitraum für den Formschnitt liegt um Johanni (24.06.) bei kühler Witterung bzw. bedecktem Himmel und zum Herbst hin ab etwa Anfang September. Je häufiger diese Pflanze geschnitten wird, desto dichter bildet sich ihr Wuchs aus. Wer sie bis ins alte Holz zurückschneiden will sollte beachten, dass dieser Schnitt in der Ruhephase von Dezember bis Februar durchgeführt wird. Folglich treibt die Pflanze im Frühjahr wieder zuverlässig neu aus.
Im Laufe ihres Lebens bildet die Portugiesische Lorbeerkirsche einen äußerst attraktiven und dichten Wuchs aus, wodurch sich dieses Gewächs optimal zum Gestalten blickdichten von Hecken eignet. Daneben überzeugt es mit seinem gesunden und filigranen Blattwerk, das dem echtem Lorbeer ähnlich sieht und einen feinen Glanz abgibt. Den Höhepunkt bilden im Sommer die reinweißen Blütentrauben, die in einer unglaublichen Vielzahl erscheinen, einen angenehmen Duft ausströmen und überaus dekorativ wirken. Zudem stellen die später erscheinenden Steinbeeren einen Blickfang dar, an dem sich Vögel und andere Kleintiere gern laben. Am wohlsten fühlt siech die Portugiesische Lorbeerkirsche dabei an Wind geschützten Standorten.