Die Weiße Rosenkerrie / Scheinkerrie ist ein sommergrüner Zierstrauch mit wildrosenartigen, leuchtend weißen Blüten. Die Pflanze kommt mit sonnigen und schattigen Situationen zurecht. Mit einer maximalen Höhe von zwei Metern bietet sie sich ideal für Unterpflanzungen höherer Bäume an. Als Blickfang im Vordergrund einer Gehölzgruppe kommt sie wirkungsvoll zur Geltung. Wegen ihrer mittleren Größe passt sie gut in eine Vorgartenbepflanzung. Als Blütenhecke beeindruckt sie mit ihren schönen weißen Blüten. (Bot.) Rhodotypos scandens stammt ursprünglich aus dem ostasiatischen Raum. Sie ist die einzige Art der Pflanzengattung Rhodotypos und gehört zur Familie der Rosengewächse. Die Wuchsform dieses wenig bekannten Zierstrauches ist anfangs aufrecht, später in die Breite wachsend, ohne Ausläufer zu bilden. Die Äste sind locker verzweigt. Für Pflanzungen in einer Gruppe oder als Hecke gilt ein Pflanzabstand von 100 bis 120 Zentimeter. Die Weiße Rosenkerrie / Scheinkerrie ist genügsam. Sie stellt keine Ansprüche an den Boden und lässt sich mit vielen Heckenpflanzen kombinieren.
Im April wächst das junge Laub aus den dachziegelartig überlappenden Knospenschuppen. Die eiförmigen Blätter der Weißen Rosenkerrie / Scheinkerrie haben eine herzförmige Basis und laufen spitz aus. Sie erreichen eine Länge von 7 bis 10 cm bei einer Breite von durchschnittlich 5 cm. An der Oberseite erscheinen sie dunkelgrün. Die Unterseite ist heller und behaart. Sobald sich das Laub vollständig entwickelt hat, öffnen sich im Mai an den Spitzen der Zweige weiße wildrosenähnliche Einzelblüten. Sie bestehen aus 4 weißen Kronblättern und vielen gelblichen Staubblättern. Die becherförmigen, flachen Blüten erreichen einen Durchmesser von 5 cm. Aus der Entfernung erinnern die Blüten der Rhodotypos scandens wegen ihrer becherförmig flachen Form an Wildrosenblüten. Die Kombination aus frischgrünem Laub und reinweißer Blüte ist atemberaubend und sehr zierend. Aus befruchteten Blüten reifen zwischen Juli und September erbsengroße glänzend schwarze Steinfrüchte. Sie stehen zu viert zusammen. Im Herbst trocknet die Fruchtkapsel und bildet eine bizarr geformte Basis der Früchte. Dieses dekorative Element hält sich bis in den Winter an den Astspitzen der Sträuchern. Mit einem eindrucksvollen herbstlichen goldgelben Blattfärbung beendet die Weiße Rosenkerrie / Scheinkerrie die sommerliche Wachstumsphase. Die schwarzglänzenden Fruchtbeeren stehen in einem schönen Kontrast zur gelben Herbstfärbung.
Der Charme der Weißen Rosenkerrie / Scheinkerrie besteht in ihrer Anspruchlosigkeit. An ihren Standort stellt sie keine großen Ansprüche und kommt prinzipiell mit allen Bodentypen zurecht. Kalkhaltige Böden stellen kein Problem dar. Genauso tolerant wie sich Rhodotypos scandens gegenüber den Bodenqualitäten verhält, nimmt sie mit allen Lichtverhältnissen Vorlieb. Sie gedeiht an sonnigen und schattigen Plätzchen. Hat sich der Strauch an einem Standort etabliert, arrangiert er sich mit jeder Bodenfeuchte. Temporäre Trockenheit nimmt er ebenso gelassen hin wie kurzzeitige extreme Nässe. Insgesamt ist der Wasserbedarf dieses eleganten Strauches mäßig. Die Weiße Rosenkerrie / Scheinkerrie neigt zu einem sparrigen Wuchs und leichter Verkahlung. Eine dichte und buschige Erscheinung erhält der Strauch durch einen jährlich durchgeführten Verjüngungsschnitt. Der ideale Zeitpunkt für einen kräftigen Rückschnitt ist das zeitige Frühjahr vor dem Austrieb. Auf diese Weise kann der Strauch neue, kräftige bodennahe Langtriebe entwickeln, die sich nach und nach verzweigen. Durch behutsames Auslichten direkt nach der Blüte aktiviert der Gärtner frische Triebe aus dem Inneren. Die Weiße Rosenkerrie / Scheinkerrie ist sehr winterhart und verträgt auch kühlere Lagen problemlos. Eventuelle Frostschäden richten keinen großen Schaden an. Im Frühjahr treiben die Sträucher zuverlässig aus. Dieser pflegeleichte und unkomplizierte Strauch mit seinem schönen Kontrast von dunkelgrünem Laub und weißen Blüten verdient eine größere Verbreitung.