Der Zwerg-Federbuschstrauch ist ein auffällig kleinwüchsiges Ziergehölz mit außergewöhnlichen Blüten. Er bezaubert mit einer der leuchtendsten Herbstfärbungen, die in der Natur zu beobachten ist. Federbuschsträucher stammen ursprünglich aus dem östlichen Nordamerika und zählen zu der Familie der Zaubernussgewächse. Der botanische Gattungsname erinnert an den englischen Arzt und Pflanzensammler John Fothergill (1712-1780), der diese Sträucher in Europa bekannt machte. Von der Gattung gibt es zwei Arten: Fothergilla gardenii ist die kleinwüchsige Form mit einem gedrungenen, mehr in die Breite gehenden Wuchs. Der Kleinstrauch bleibt mit einer maximalen Höhe von 80 Zentimetern niedrig. Die Grundtriebe wachsen anfangs straff aufrecht. Im Alter verändert sich das Wuchsverhalten zunehmend zu einer waagerechten, gedrungen Ausdehnung. Mit einem Jahreszuwachs von fünf bis maximal zehn Zentimetern gehört dieses aparte Ziergehölz zu den schwach wüchsigen Sträuchern. Seinen Namen verdankt der Zwerg-Federbuschstrauch seinen weißen, auffälligen Blüten, die aus der Nähe wie kleine Flaschenbürsten wirken. Aus einiger Entfernung erinnern die aufrecht stehenden, weißen Blütenähren an Federbüsche. Diese waren einst ein schmückendes Accessoire auf den Helmen des Militärs.
Bereits vor dem Laubaustrieb im April entwickeln sich an vielen Triebspitzen die cremeweißen, stark duftenden Blüten des Zwerg-Federbuschs. Ihre zwei bis fünf Zentimeter großen Blütenrispen bestehen aus vielen Kleinstblüten. Kronblätter sind nicht ausgebildet. Dafür übernehmen die langen weißen und nach oben hin verdickten Staubfäden mit gelblichen Staubbeuteln diese Funktion. Die cremeweiße Blütenfarbe entsteht aus dem Zusammenspiel der weißen und gelben Geschlechtsanlagen. Von den Blüten geht ein intensiv süßlicher, an Honig erinnernder starker Duft aus. Insekten lassen sich zahlreich anlocken. Aus den befruchteten Blüten entwickeln sich kleine Kapselfrüchte mit zwei glänzenden hellbraunen Samen. Der Zwerg-Federbuschstrauch ist ein sommergrünes Laubgehölz. Seine eiförmigen, mittelgrünen Blätter stehen wechselständig an den Zweigen. Sie bleiben mit zwei bis sechs Zentimetern eher klein. Die äußere, runde Kante der Blätter ist grob gezähnt. Im Herbst verändert sich der Charakter des Strauches. Besonders an einem sonnigen Standort wechselt die Laubfarbe zu flammend-orangen bis scharlachroten Farbtönen. Der Federbuschstrauch hat eine der auffälligsten Herbstfärbungen überhaupt.
Der Zwerg-Federbuschstrauch kommt mit einem sonnigen bis halbschattigen Standort gut zurecht. Ein Windschutz wirkt sich positiv auf das Blühverhalten aus. Für eine optimale Entwicklung ist der Boden humos, kalkfrei, durchlässig und leicht sauer. Fothergilla gardenii braucht regelmäßige Wassergaben. Er ist extrem winterhart und übersteht mühelos Temperaturen bis -18 °C. Dieses Laubgehölz ist als Solitärpflanze oder als Ziergehölz sehr beliebt und lässt sich wunderbar mit Bodendeckern unterpflanzen. Eine Kombination von Fothergilla und Rhododendron hat sich ebenfalls bewährt. Beide Arten benötigen ähnliche Bodenqualitäten. Mit einem Zuwachs von nur 10 cm pro Jahr sind Schnittmaßnahmen nicht notwendig. Hier gilt die Regel: Gießen oft, düngen selten, schneiden nie. Dieser hübsche Kleinstrauch fasziniert mit seinen exotischen, nach Honig duftenden Blüten jeden Gartenbesucher. Die sommerliche Wachstumsperiode findet mit einem unvergleichlichen Farbenfeuerwerk des herbstlichen Laubes ihren Abschluss.