Wir lieben Pflanzen.
Hochbeete sind eine tolle Alternative zum ebenerdigen Gartenbeet. Anders als beim herkömmlichen Beet wird hier ein großer, erhöhter Behälter mit verschiedenen Materialien befüllt und zum Abschluss mit den gewünschten Pflanzen begrünt. Was einst als schicker Gartentrend begann, ist inzwischen ein moderner Klassiker. Und der bringt viele Vorteile mit sich! Dazu gehören beispielsweise die Einsatzmöglichkeit in Städten und Wohnanlagen ohne eigenen Garten, oder die erhöhte Barrierefreiheit. Du hast ebenfalls Lust ein Hochbeet anzulegen, aber weißt nicht wie? Hier haben wir die wichtigsten Infos und Tipps für Dich zusammengefasst.
Vielleicht hast Du schon mal von Hochbeeten gehört, aber bist nicht sicher, ob dieser Gartenhelfer zu Dir passt. Für alle Unentschlossenen haben wir hier deshalb die größten Vorteile von Hochbeeten aufgeführt:
Hochbeete gibt es in allen möglichen Formen und Größen. Dabei hast Du die Wahl, ob Du das Ganze selbst bauen willst oder auf einen Hochbeet-Bausatz zurückgreifst. Beides funktioniert, egal ob großes oder kleines Hochbeet.
Der Klassiker unter den Formen ist das kastenförmige, rechteckige Hochbeet. Dieses wird besonders oft genutzt, da die Form platzsparend und einfach zu bauen ist. Auch L-Formen finden sich in Gärten häufig wieder und sind ideal, um Ecken zu begrünen.
Runde Formen sind weniger platzsparend, dafür aber sehr dekorativ. Vor allem, wenn Du damit runde "Pflanzeninseln" anlegst. Falls Du hier eine Herausforderung siehst, die Mitte des Kreises erreichen zu können, gibt es eine Lösung: Schlüssellochbeete. Hier wird ein Kreissegment ausgespart, damit Du Dich in die Mitte des Hochbeets begeben und Dich dort um Deine Pflanzen kümmern kannst.
Eine ganz besondere Form des runden Hochbeets ist das Tischbeet. Hier sitzt die Pflanzfläche erhöht auf einem zentralen Fuß. Der Vorteil: Die Pflanzfläche kann ideal von Gartenfans im Rollstuhl umrundet, unterfahren und bearbeitet werden.
Grundsätzlich kannst Du Dein Hochbeet gestalten, wie Du möchtest. Die Maße werden vor allem vom verfügbaren Platz bestimmt. Allerdings gibt es ein paar Faustregeln, an die Du Dich halten kannst, um die optimalen Maße für Dich zu finden:
Für Hochbeete, genaugenommen ihre Einfassung, kommen verschiedene Materialien infrage. Wichtige Punkte, die es zu beachten gilt, sind Preis, Haltbarkeit, Gewicht und Design. Alle Materialvarianten haben eigene Vor- und Nachteile:
Holz bietet einen natürlichen, unaufdringlichen Look, der sich in jede Umgebung gut einfügt. Zudem ist Holz einfach zu bearbeiten und ideal für eine DIY-Version Deines Hochbeets. Damit Deine Holzeinfassung lange bestehen bleibt, muss das Material regelmäßig imprägniert und gepflegt werden. Nur so hält sie UV-Strahlung und Nässe lange stand. Durch seine biegsamen und trotzdem stabilen Eigenschaften lassen sich mit Holz auch ausgetüftelte, filigrane und elegante Hochbeete bauen, die etwas für das Auge bieten.
Stein ist wie Holz ebenfalls eine besonders naturnahe Wahl und in vielen Farben und Formen verfügbar. Für einen sicheren Stand sollte diese schwere Einfassung ein Fundament aus Beton oder einem verdichtetem Schotter-Sand-Gemisch bekommen. Ist das erledigt, ist das Hochbeet aus Stein eine langlebige und pflegeleichte Variante. Sie ist gegenüber Sonnenlicht und Wasser deutlich unempfindlicher als Holz. Gut aufgewärmte Steine halten Wärme im Beet. Davon profitieren im Frühjahr und Herbst Pflanzen, die zu den Vor- und Nachkulturen gehören. Auch gegen kurze Fröste ist eine Steineinfassung hilfreich. Für Balkone ist diese schwergewichtige Lösung eher nicht geeignet.
Metall ist ebenfalls eine langlebige Option, die wenig Pflege benötigt. Sie widersteht Wind, Sonne, Nässe und Frost über viele Jahre. Metall ist die perfekte Wahl für etwas Designer-Flair im Garten. Die Einfassungen bestehen meist aus Aluminium oder Edelstahl. Besonders beliebt sind Optionen aus Cortenstahl, der eine schicke Rost-Patina bildet. Diese ist für den Stahl nicht gefährlich, die Stabilität bleibt erhalten. Ein weiterer Bonus: Metall erwärmt sich gut und schnell. Im Hochbeet werden so die Wurzelpartien der gesetzten Pflanzen schnell warm - ideal für wärmeliebende Pflanzen. Sie wachsen in einer Metalleinfassung sehr gut.
Gabionen sind kein eigenes Material, verbinden aber zwei miteinander: Metall und Stein. Die Metallgitter werden mit dekorativen Steinen aufgefüllt und bilden so die Verkleidung für das Hochbeet. Der Vorteil: sie sind haltbar sowie pflegeleicht. Außerdem kannst Du die Gabione mit einer Steinsorte füllen, die Dir am besten gefällt. Beachte bei der Kombination aber darauf, dass keine eisenhaltigen Steine verwendet werden. Sie können bei Nässe den Rostschutz der galvanisierten Gabionen beschädigen und so die Haltbarkeit Deiner Einfassung reduzieren.
Hochbeete aus Plastik bzw. Kunststoffe zeichnen sich dadurch aus, dass sie dank nutzerfreundlicher Stecksysteme leicht aufzubauen sind. Obendrein sind sie leichter zu transportieren und zu versetzen, wenn Du mal einen anderen Standort im Garten ausprobieren willst. Es gibt sie in unterschiedlichen Designs und Farben, die viele verschiedene Gestaltungswünsche bedienen. Sie sind eine preiswerte Alternative zu Stein, Metall und Co. Obendrein sind sie gut für Balkone geeignet, auf denen schwere Metall- und Steinkonstrukte nicht die beste Wahl sind. Hier ist jedoch zu beachten, dass UV-Licht mit der Zeit dem Kunststoff zusetzen kann.
Teichfolie wird zwar von manchen Stellen empfohlen, birgt aber Tücken. Wenn sich das Holz erwärmt, bildet sich Feuchtigkeit. Wird die flache Teichfolie gegen das Holz gepresst, kann diese Feuchtigkeit zwischen Holz und Folie nicht entweichen. Es kommt zur Schimmelbildung und das Holz verfault. Noppenfolie behebt dieses Problem durch eine verbesserte Luftzirkulation.
Da ein Hochbeet kein Behälter mit Boden ist, solltest Du auf der Kontaktfläche zwischen Beet und Boden ein Wühlmausgitter oder Hasendraht auslegen. So verhinderst Du, dass sich Nagetiere von unten in Dein Hochbeet buddeln. Würmer und andere nütliche Helferlein kommen hingegen problemlos durch den Draht. Alternativ kannst Du Fließen oder Tonsteine auslegen. Achte dabei auf genug Abstand damit Wasser problemlos versickern kann, aber Nagetiere wie der Maulwurf nicht hindurchpassen. Ab jetzt ist Dein Hochbeet fertig zum Befüllen.
Welche Füllung für Dein Hochbeet die richtige ist, hängt davon ab, was Du pflanzen möchtest. Prinzipiell wird hier in zwei Kategorien eingeteilt: das Zierbeet und das Nutzbeet. Was beide gemein haben: Der grundlegende Aufbau startet mit den groben Materialien und endet mit den feinkörnigen Komponenten. Schauen wir auf die Details:
Das Zierbeet entspricht in seiner Funktion dem klassischen Blumenbeet. Hier stehen Stauden, Gräser und Co., die vor allem hübsch aussehen sollen. Die Schichtung ist hier relativ einfach: ein Drittel Kies unten und zwei Drittel Erde obenauf. Es lohnt sich, die Kies- und die Erdschicht mit einem Gartenvlies zu trennen. So verschwemmt sich die Erde nicht nach unten in die Kiesfugen und die einzelnen Schichten bleiben erhalten.
Bei Zierbeeten lohnt sich ein Blick auf die Wahl der Erde. Wer Pflanzen mit mittlerem Nährstoffbedarf ziehen möchte, nimmt am besten Pflanzerde. Wer Stauden und Gräser mit geringem Nährstoffbedarf glücklich machen will, der greift zu Blumenerde. Beide Varianten verlangsamen den Zersetzungsprozess im Beet und verhindern eine zu starke Anreicherung mit Nährstoffen, die den Pflanzen schaden könnte.
Baue Dein Hochbeet im Herbst bis Frühwinter. Dann stehen Dir am meisten abgesägte Holzreste wie Astwerk für Deine Schichtung zur Verfügung. Die unterste Schicht aus Gehölz dient als langsam verrottende Schicht, die gleichzeitig als Drainage und Belüftung für Dein Beet arbeitet. Die untersten zwei Schichten (Gehölzschicht und Laubschicht) solltest Du gut verdichten. So verhinderst Du ein starkes Absacken Deines Beetinhalts.
Es gibt ein paar Holz- und Laubsorten, die nicht in das Hochbeet gegeben werden sollten. Vermeide:
Damit Du den besten Ertrag aus Deinem Hochbeet holen kannst, verraten wir Dir noch ein paar Tipps und Tricks:
Das mag im ersten Schritt merkwürdig klingen, ist aber wichtig! Wenn Du Aushub aus Deinem Garten in Dein Hochbeet gibst, kann das einige unsichtbare Probleme mit sich bringen. Typische Beispiele sind Samen von Unkraut oder unerwünschte Schneckeneier. Obendrein ist der Boden aus dem eigenen Garten in unbearbeiteter Form oft recht karg und trägt kaum zum Wachstum der Pflanzen bei.
Durch den fortlaufenden Verwertungsprozess sowie stark zehrende Pflanzen werden immer mehr Teile der Befüllung zersetzt. Dadurch rutscht feineres Material von oben nach und der Füllstand Deines Beets sinkt. Das ist völlig normal! Du kannst dem beispielsweise entgegenwirken, indem Du ab Herbst organische Materialien wie Laub (kein Nusslaub!), Hackschnitzel oder Rasenschnitt auf das Beet gibst. Der Mikrokosmos im Hochbeet kann das zu neuem Humus verarbeiten.
Auch das Auffüllen mit einer passenden Erde ist möglich. Dazu trägst Du vor dem Pflanzen die oberste Erdschicht ab, gibst neuen Kompost in das Beet und deckst das Ganz mit frischer Erde zu.
In Deinem Hochbeet arbeiten tagtäglich Milliarden Mikroben am Zersetzungsprozess von Holz, Laub und Co. Irgendwann sind alle Inhalte Deines Beets verrottet und die Nährstoffe aufgebraucht. Zeit, den Inhalt Deines Beets neu zu befüllen! Im gleichen Zug ergibt es Sinn, Dein Hochbeet auf Beschädigungen und Abnutzungserscheinungen zu prüfen. So stellst Du sicher, dass Dein Beet für den nächsten 5-Jahres-Job bereit ist.
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