Wir lieben Pflanzen.
Ein Hochbeet ist eine wunderbare Hilfe, um rückenschonend an jedem beliebigen Platz Pflanzen zu ziehen. Vielleicht planst Du ja bereits, ein Hochbeet anzulegen. Einen passenden Ratgeber zum Aufstellen und Befüllen eines Hochbeets findest Du hier. Schon beim Aufstellen stellt sich aber natürlich die Frage, welche Pflanzen sind dafür geeignet? Und welche Gewächse passen als Nachbarn zusammen? Diese Fragen klären wir hier im Ratgeber!
Natürlich kannst Du im Hochbeet einfach mal ein paar Samen auswerfen und schauen, was sich hält! Diese Methode nennt sich Blackbox-Gardening und ist schwer im Trend. Wer allerdings ganz gezielt Pflanzen anbauen möchte, muss auf ein paar unterschiedliche Gegebenheiten im Hochbeet achten.
Ein spannender Trick ist, Dein Beet im dreidimensionalen Raum zu betrachten. Du musst nicht alle Gewächse auf gleicher Höhe in Reih und Glied pflanzen! Es lohnt sich, verschiedene Wuchsformen zu kombinieren, indem Du beispielsweise den Raum über Deinem Hochbeet mit hochwachsenden Pflanzen nutzt. Hängende Pflanzen dürfen gern über den Rand des Beetes ragen. So nutzt Du Deine Beetfläche optimal aus.
Ein Beispiel: Setze hochwachsende Tomaten mit einer Rankhilfe ins Beet. Zu ihren Füßen werden Salatsorten wie Chicorée oder Kopfsalat gepflanzt. Die Salatköpfe sind dank des Hochbeets für Schnecken deutlich schlechter zu erreichen. Den unterirdischen Platz nutzt Du optimal mit Wurzelgemüse wie Kohlrabi oder Möhren.
Es gibt Pflanzen, die sich besser oder schlechter als Nachbarn eignen. Das kann verschiedene Gründe haben. Zum Beispiel, weil die Pflanzen um die gleichen Nährstoffe, Licht oder Luft konkurrieren. Teils haben sie auch zu unterschiedliche Vorlieben, wie etwa bei der Luftfeuchtigkeit oder der Sonneneinstrahlung. In anderen Fällen locken manche Gewächse Insekten, Tiere und Pilze an, die für die Nachbarpflanze ungünstig sind.
Jeder geschulte Gartenfan weiß: nicht alle Pflanzen benötigen gleich viele Nährstoffe. Sie werden stattdessen in stark zehrende, mittelstark zehrende und schwach zehrende Pflanzen unterschieden. Die richtige Kombination und Reihenfolge dieser Pflanzen im Beet wird auch Fruchtfolge genannt. Sie bestimmt, welche Gewächse gut zusammen im Beet stehen können, ohne sich gegenseitig die Nährstoffe streitig zu machen.
Grundsätzlich eignen sich viele verschiedene Pflanzen für das Hochbeet. Die wichtigere Frage ist daher, was Du im Hochbeet anpflanzen möchtest. Als Inspiration haben wir hier für Dich drei typische Bepflanzungstypen zusammengestellt und geben Tipps, wie Du sie am besten umsetzt. Das Obst- und Gemüsebeet, das Kräuterbeet und das Zierbeet.
Der Nummer 1 Grund, warum sich Gartenfans ein Hochbeet anschaffen, ist das Ziehen von eigenen Nutzpflanzen. Dazu gehören vor allem Obst und Gemüse. Im Idealfall setzt Du bei der Bepflanzung auf eine Mischkultur. Das bedeutet, Du setzt verschiedene Pflanzen nebeneinander, die sich an der kompletten Bandbreite an Nährstoffen im Boden bedienen. Einen kleinen Überblick über (sub-) optimale Pflanzpartner im Obst- und Gemüsebeet findest Du hier:
Vertragen sich gut mit Bohnenkraut, Borretsch, Buschbohnen, Dill, Feldsalat, Frühlingszwiebeln, Knoblauch, Kopfsalat, Lauch, Petersilie, Radieschen, Rettich, Rote Bete, Schnittlauch, Spinat und Zwiebeln
Ungünstige Nachbarn sind Kartoffeln, Kohl und Tomaten
Vertragen sich mit Buschbohnen, Dill, Erbsen, Fenchel, Knoblauch, Kohl, Kopfsalat, Koriander, Kümmel, Lauch, Mais, Paprika, Ringelblumen, Rote Bete, Sellerie, Stangenbohnen und Zwiebeln
Ungünstige Nachbarn sind Kartoffeln, Kürbisse, Paprika, Radieschen, Tomaten und Zucchini
Vertragen sich mit Bohnen, Erbsen, Kohlrabi, Knoblauch, Mais, Rettich und Radieschen
Ungünstige Nachbarn sind Auberginen, Gurke, Kartoffeln, Kohl, Melone, Paprika, Tomaten, Zucchini und Zwiebeln
Vertragen sich mit Buschbohnen, Chicorée, Chili, Chinakohl, Dill, Endivien, Erbsen, Knoblauch, Kopfsalat, Kohl, Lauch, Mangold, Paprika, Radieschen, Rettich, Salat, Schnittlauch, Schwarzwurzeln, Tomaten, Wegwarten, Zucchini und Zwiebeln
Ungünstige Nachbarn sind Ackerbohnen, Kerbelrübe, Meerrettich, Pastinake, Petersilie, Rote Bete, Sellerie, Sojabohne, Topinambur und Wurzelpetersilie
Vertragen sich gut mit Buschbohnen, Chicorée, Walderdbeeren, Knoblauch, Kohl, Kohlrabi, Kopfsalat, Lauch, Mais, Minze, Möhren, Petersilie, Pflücksalat, Radieschen, Rettich, Rote Bete, Sellerie, Spargel, Spinat, Wegwarten und Zwiebeln
Ungünstige Nachbarn sind Erbsen, Fenchel, Gurken und Kartoffeln
Vertragen sich mit Erbsen, Mais, Rote Bete, Spinat, Stangenbohnen und Zwiebeln
Ungünstige Nachbarn sind Auberginen, Brokkoli, Gurken, Kartoffeln, Kürbisse, Melonen, Paprika, Rosenkohl, Tomaten und Wirsing
Vertragen sich gut mit Erdbeeren, Feldsalat, Gurken, Knoblauch, Kopfsalat, Mangold, Möhren, Pastinaken, Pflücksalat, Rauke, Rettich, Rote Beete, Schwarzwurzeln, Sellerie, Tomaten, Wegwarten und Zucchini
Ungünstige Nachbarn sind Bohnen, Erbsen und Kohlarten
Eine spezielle Form des Hochbeets ist das Kräuterbeet. Das Schöne an dieser Verwendungsweise: Sie lässt sich hervorragend mit dem Obst und Gemüse-Anbau kombinieren. In manchen Fällen sind Kräuter das ideale natürliche Abwehrmittel gegen Schädlinge. Ein Beispiel: Dill schützt mit seinen Duftstoffen Möhren und Kohl vor ungebetenen Gästen. Aber auch ein reines Kräuterhochbeet hat seine ganz eigene Ästhetik. Wie Du ein solches anlegst, schauen wir uns im Folgenden genauer an.
Mediterrane Kräuter sind besonders empfindlich, wenn es um Staunässe geht. Sorge hier besonders für eine gute Drainage. Eine zusätzliche Hilfe ist, ein Gemisch aus Erde und Sand. Verwende es anstatt reiner Erde.
Tatsächlich sind Kräuter teils wählerisch, neben wem sie gerne stehen möchten. Ein paar Beispiele für passende Pflanznachbarschaften der beliebtesten Küchenkräuter findest Du hier.
Steht gerne neben: Fenchel, Koriander, Oregano, Petersilie, Rosmarin
Verträgt sich nicht mit: Bohnenkraut, Majoran, Melisse, Minze, Salbei, Thymian
Steht gerne neben: Borretsch, Currykraut, Oregano, Petersilie, Salbei, Thymian
Verträgt sich nicht mit: Basilikum, Minze
Steht gerne neben: Borretsch, Kerbel, Majoran, Schnittlauch
Verträgt sich nicht mit: Estragon, Fenchel, Kümmel, Petersilie, Salbei, Thymian
Steht gerne neben: Borretsch, Currykraut, Koriander, Thymian
Verträgt sich nicht mit: Dill
Steht gerne neben: Oregano, Petersilie
Verträgt sich nicht mit: Koriander
Steht gerne neben: Borretsch, Dill, Kerbel, Koriander, Petersilie
Verträgt sich nicht mit: Basilikum, Fenchel, Oregano, Thymian
Steht gerne neben: Koriander, Malve, Melisse
Verträgt sich nicht mit: Basilikum, Bohnenkraut, Kamille, Petersilie, Schnittlauch, Thymian, Ysop
Steht gerne neben: Basilikum, Bohnenkraut, Fenchel, Knoblauch, Lavendel, Rosmarin, Salbei, Schnittlauch
Verträgt sich nicht mit: Majoran
Steht gerne neben: Basilikum, Bohnenkraut, Kamille, Knoblauch, Kümmel, Majoran, Thymian
Verträgt sich nicht mit: Borretsch, Dill, Fenchel, Kerbel, Lavendel, Minze
Steht gerne neben: Dill, Kamille, Melisse, Oregano, Thymian
Verträgt sich nicht mit: Koriander, Rosmarin
Steht gerne neben: Bohnenkraut, Currykraut, Estragon, Koriander, Malve, Melisse, Petersilie, Rosmarin, Salbei, Schnittlauch, Ysop
Verträgt sich nicht mit: Basilikum, Dill, Majoran, Minze
Wer nicht oder nur in ausgesuchter Nachbarschaft mit anderen Kräutern stehen sollte, sind Eberraute, Engelwurz, Liebstöckel, Minze, Lavendel und Wermut. Diese Pflanzen können wegen ihrer weit auslaufenden Wurzeln oder mit ihren Duftstoffen bei vielen Pflanznachbarn zur Verdrängung führen und unterdrücken ihr volles Wachstum. Deshalb wird empfohlen, diese Kandidaten in ein eigenes Beet zu setzen oder einen Abstand von mindestens 80 cm einzuhalten.
Wermut ist ein besonders interessanter Fall. Johannisbeeren, Lauch oder Salbei können auch in der Nähe dieser Pflanze wachsen. Fenchelgewächse reagieren hingegen sehr sensibel auf Wermut. Erst mit einem Abstand von 130 cm zueinander erreichte der Fenchel in einem Versuch wieder seine volle Wuchshöhe. Wenn Du kein Risiko eingehen willst, solltest Du den Wermut in ein eigenes Beet setzen.
Bei der Planung Deines Beets ist es sinnvoll, keine einjährigen und mehrjährigen Pflanzen zu mischen. Der Grund: Die Aussaat der neuen, einjährigen Gewächse kann zu Verletzungen an den bereits etablierten Pflanzen und ihren Wurzeln führen. Entscheide Dich also lieber für einen Typus oder halte die beiden Wuchstypen voneinander getrennt.
Vielleicht ist Dir nicht nach säen und ernten, sondern Dein Hochbeet ist dekorativer Natur. Dann ist das Zierbeet die richtige Wahl für Dich! Der große Vorteil: im Hochbeet bestimmst Du, welche Bodenvoraussetzungen herrschen. Ist Dein eigener Garten nicht für Deine Traumblumen geeignet, kannst Du das mit einem Hochbeet ändern.
Bei der Bepflanzung mit Zierpflanzen ist es ähnlich wie bei Gemüse. Hier hast Du die Wahl zwischen einer Wechselbepflanzung und einer Dauerbepflanzung.
Bei der Wechselbepflanzung kannst Du verschiedene Gewächse rotieren. Hier lohnt sich einer Rotation von Starkzehrern im ersten Jahr zu Mittelzehrern im zweiten und Schwachzehrern im dritten Jahr. So nutzt Du den Nährstoffgehalt im Beet optimal aus.
Bei der Dauerbepflanzung kümmerst Du Dich um mehrjährige Pflanzen. Am besten mischst Du hier Stark-Mittel- und Schwachzehrer in einem ausgewogenen Verhältnis, damit jede Pflanze den passenden Anteil an Nährstoffen enthält. Aber welche Pflanze braucht wie viele Nährstoffe? Das klären wir im nächsten Punkt.
Damit Deine Stauden und Co. auch in voller Pracht erscheinen, ist es wichtig, den Nährstoffbedarf der Pflanzen zu kennen. Hast Du stark zehrende Gewächse, muss häufiger gedüngt werden. Bei schwach zehrenden Pflanzen sollte hingegen der Nährstoffgehalt der Erde nicht zu hoch ausfallen, um das Wachstum der Pflanzen nicht zu behindern. Diese Dinge zu wissen, hilft Dir dabei, das Hochbeet richtig zu befüllen und passend zu düngen.
Beispiele für Starkzehrer: Chrysanthemen, Engelstrompete, Geranien, Gladiolen, Jasmin, Lilien, Petunien, Phlox, Rittersporn, Stockrosen, Steppenkerze, Tagetes, Tulpen
Beispiele für mittelstark zehrende Pflanzen: Astern, Baldrian, Begonien, Blutwurz, Dahlien, Färberdistel, Frauenmantel, Fuchsien, Gerbera, Kornblumen, Mädchenauge, Ringelblumen, Schneeglöckchen, Sonnenblumen, Taglilie, Wiesen-Margerite
Beispiele für Schwachzehrer: Arnika, Bartnelke, Breitblättrige Glockenblume, Duftveilchen, Fetthenne, Hornveilchen, Johanniskraut, Katzenminze, Lavendel, Safran, Salbei, Schlüsselblume, Sonnenhut, Storchschnabel, Traubenhyazinthen
Auch hier lohnt es sich, auf Mischkulturen zu setzen. Damit verringerst Du die Wahrscheinlichkeit eines Befalls mit Krankheiten oder Schädlingen.
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