Die Pracht-Himbeere 'Olympic Double', manchmal auch Lachsbeere 'Olympic Double' genannt, ist eine besonders vielseitige Gartenpflanze. Ihre Hauptattraktion sind die bereits früh im Jahr erscheinenden Blüten, die mit einem Durchmesser von bis zu 5 cm deutlich größer als die von herkömmlichen Himbeeren sind. Sie erinnern mit ihrer dichten Füllung und kräftigen rosa bis magenta Färbung mehr an die Englische Rose, als an einen Beerenobststrauch und verbreiten einen schwachen Duft. Die sichtbaren gelben Staubblätter in ihrem Zentrum schaffen einen attraktiven Farbkontrast. Im Frühsommer werden die Blüten durch die bald leuchtend gelborange werdenden bis zu 3 cm großen Früchte abgelöst. Diese sehen hochattraktiv aus und sind essbar, sobald sie im Juni bis August ihre prächtig rotorangene reife Farbe annehmen. Ihr Geschmack ist angenehm süß und fruchtig, aber schwächer als der einheimischer Himbeeren. Daher eignen sie sich neben dem rohen Verzehr besser für die Herstellung von Fruchtgelees, Obstschnäpsen und Obstweinen als für Obstkuchen. Die dichtgefüllten Blüten von (bot.) Rubus spectabilis 'Olympic Double' sind für Insekten schwer zugänglich, daher kommt es auch nicht bei allen Blüten zur Befruchtung. Ihr dicht verzweigter, hoher Wuchs mit im unteren Bereich stachelbewehrten Trieben und ihr schönes Aussehen machen sie zudem als Heckenpflanze geeignet, wobei jedoch zu bedenken ist, dass sie im Winter kahl ist. Nach oben hin wird sie weniger dornig, sodass die Beerenernte auch für Kinder leicht ohne schützende Handschuhe möglich ist. Die Pracht-Himbeere 'Olympic Double' wurde international bereits zweimal mit Gold ausgezeichnet und trägt in Österreich das AMA Gütesiegel. Ihre Vielseitigkeit macht 'Olympic Double' ideal für kleine Gärten, in denen nur wenige Pflanzen Platz haben. Der farbenprächtige Strauch eignet sich aber auch vorzüglich als Blickfang in Staudenbeeten, für dekorative Gruppenpflanzungen in Bauerngärten und für die Kübelhaltung in Dachgärten.
Als bester Pflanzzeitpunkt für die Pracht-Himbeere 'Olympic Double' gilt der Herbst. Der optimale Standort ist sonnig, mit gut durchlässigem, frischem, nährstoffreichem und alkalischem Substrat. Die Pflanze verträgt jedoch alle Bodentypen und hat einen geringen Wasserbedarf. Bei nährstoffarmem, trockenerem und neutralem bis schwach saurem Substrat blüht sie lediglich etwas schwächer. Auch ein halbschattiger Standort führt zu schwächerer, aber immer noch attraktiver Blüte. Da sich nur ein Teil der Blüten zu Früchten weiterentwickelt, können Fruchtschmuck und Ernte unter suboptimalen Standortbedingungen aber zu mager ausfallen. Rubus spectabilis 'Olympic Double' verträgt vorübergehende Nässe, sollte jedoch nicht dauerhaft staunass stehen. Stehen in der Nähe keine anderen Pracht-Himbeeren, ist die Pflanzung von zwei Exemplaren sinnvoll, da manche Gartenfreunde vom Ausbleiben der Fruchtbildung in Einzelstellung berichten. Für die Kübelhaltung eignen sich breite Pflanzgefäße mit Drainageloch und einem Fassungsvermögen von mindestens 10 l Erde. Als typischer Flachwurzler wächst die Pracht-Himbeere 'Olympic Double' in zu engen Töpfen schlecht. Als Substrat ist jede handelsübliche Pflanzenerde geeignet. Darunter empfiehlt sich eine Drainageschicht aus Kies, Sand oder Tonkügelchen. Bei der Auspflanzung in den Garten ist eine Wurzelsperre sinnvoll, da die Pflanze Wurzelausläufer bildet und unbegrenzt zum Wuchern neigt. Ein Rückschnitt auf eine Trieblänge von etwa 30 cm fördert einen stärker verzweigten Wuchs, ist aber nicht unbedingt erforderlich. Weitere Schnittmaßnahmen können jeweils im Februar oder März erfolgen und dienen der Ausdünnung überflüssiger und schwächlicher Triebe. Da 'Olympic Double' am alten Holz blüht, sollten sie möglichst sparsam erfolgen. Ansonsten benötigt die Pracht-Himbeere keine besonderen Pflegemaßnahmen und ist bis -20 °C winterhart.