Eigenschaften
- ausdauernde Sträucher
- sommergrün, winterhart
- auffällige gelbe Blütentrauben
- ausgeprägter Duft
- Insektenpflanzen
Silberginster
Gattung ArgyrocytisusDer Silberginster (bot. Argyrocytisus) ist eine blühende und verholzende Pflanze. Sie wächst als Strauch oder Halbstrauch. Diese Gattung gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabiaceae). Hülsenfrüchte sind Schmetteringsblütler. Hier ordnet sich die Pflanze in die Gruppe (Tribus) der Ginsterartigen ein. In der systematischen Pflanzenordnung der Blütenpflanzen bildet der Silberginster seine eigene Gattung Argyrocytisus. Sie besteht aus einer einzelnen Art, der Argyrocytisus battandieri. In manchen Listen kommt der Silberginster unter dem Synonym Cytisus battendieri vor.
Argyrocytisus ist seit fast einhundert Jahren bekannt. Der französische Botaniker Maire veröffentlichte im Zeitraum 1918 bis 1931 seine Beschreibungen zur Flora in Nordafrika. In diesen Schriften ist der Silberginster zum ersten Mal botanisch dargestellt. Seinen richtigen Platz in der Pflanzensystematik fand Argyrocytisus 1975 durch den Botaniker Raynaud.
Blatt
Die Pflanze hat zusammengesetzte Blätter. Es ist ein Fingerblatt. Die Blätter bestehen aus einem langen Stiel und drei Blättchen mit kurzem Stiel, den Fingerblättchen. Ihre Form ist oval, länglich und die Blätter sind ganzrandig. Die beiden Hälften der Blättchen neigen sich zur deutlich ausgeprägten Mittelrippe. Die Blätter sind wechselständig und hellgrün bis silbrig-grün gefärbt.
Blüte
Die leuchtend gelben Schmetterlingsblüten verströmen einen zitronigen und süßlichen Duft. Sie blühen in Mitteleuropa im Juni. Die Einzelblüten stehen zu vielen dicht an einem Mittelstiel in einer hoch aufgerichteten Traube. Die Blütentrauben sind endständig. Ihre Einzelblüten sind fünfzählig mit einer vielgestaltigen Blütenkrone. Zwei untere Kronblätter verwachsen miteinander zu einer bootartigen Form mit Kiel, die sich schräg nach oben biegt. Dieser Blütenbestandteil nennt sich Schiffchen und enthält Staubblätter und Griffel. Zwei seitliche Kronblätter liegen dem Schiffchen an. Sie stehen ab, je weiter sich die Blüte öffnet.
Das oben stehende Kronblatt ist fächerförmig und stark vergrößert. Es überragt Schiffchen und Flügel und biegt sich im Lauf der Blütezeit nach hinten. Dieses Kronblatt wirkt wie eine Fahne (Vexillum). Die Blüten des Silberginsters gehören zu den Fahnenblüten, die einen besonderen Reiz auf Insekten ausüben. Insekten mit einem Mindestgewicht und langem Rüssel bestäuben die Blüten. Sie lassen sich auf dem Schiffchen nieder und drücken es durch ihr Gewicht auf. Danach liegen die Blütenpollen frei und bleiben an verschiedenen Körperteilen hängen. Mit ihrem langen Rüssel gelangen die Insekten an den Nektar am Blütengrund. Meistens sind es Hummeln oder einige Wildbienenarten.
Frucht
An der Pflanze entstehen aus einem Fruchtblatt trockene Streufrüchte. Es sind Hülsen mit Bauch- und Rückennaht. Die Samen sitzen entlang der Nähte. Wenn die Früchte reif sind, öffnen sie sich an diesen Nähten und geben die Samen frei.
Wuchs
Die Sträucher wachsen buschig. Sie erreichen eine durchschnittliche Höhe von zwei bis drei Meter. Vier Meter Strauchhöhe sind nicht ungewöhnlich. Sie wachsen bis zu drei Meter in die Breite. Die Sträucher sind verzweigt. Frische Triebe und Blätter sind weich mit samtiger Oberfläche. Die Rinde älterer Zweige ist grau. Je nach Standort sind sie mäßig bis stark frosthart.
Standort
Silberginster gedeihen auf sandigen, trockenen, vor allem durchlässigen Böden. Sie benötigen einen sonnigen Standort. In extrem heißen Lagen sind absonnige Plätze vorteilhaft.
Verbreitung
Herkunftsregion der Pflanze ist Marokko. Hier ist sie weit verbreitet und immergrün. Als verwilderte Zierpflanze hat sie sich als Neophyt in Irland und England verbreitet.
Nutzung
Silberginster ist als Zierpflanze beliebt. Nicht nur die auffälligen gelben Blüten öffnen ihm die Gartenpforten. Ihr Duft übertönt muffige Stadtgerüche. In Marokko ziert die Pflanze Privatgärten und öffentliche Anlagen. Die Pflanzen eignen sich durch ihre geringe Größe für kleine Gärten und als Mittelpunkt in Steingärten. Sie behaupten sich als Einzelpflanze und bilden schöne Gruppen. Argyrocytisus kommt in Mitteleuropa in den Parks großer Städte vor und wächst ausgezeichnet in Pflanztrögen. Fußgängerzonen bekommen durch die flexibel einsetzbaren Pflanzen ein eigenes Flair. Der Silberginster begrünt trockene Beete neben innerstädtischen Straßen und verwandelt im Juni steinige, trockene Lärmschutzanlagen in ein Blütenmeer.
Pflege/Schnitt
In milden Klimazonen gedeiht die Pflanze hervorragend auf Lössboden, sandigem und gut durchlässigem Lehm. Auch wächst sie auf wenig Erde zwischen Steinen. Trockenheit stellt für diese Pflanzen keine Schwierigkeit dar. In weniger begünstigten Klimazonen ist ein geschützter Standort wichtig. Der Silberginster wächst gut im Windschatten hoher Bäume und lichten Sträuchern. Große Pflanzen vertragen einen Rückschnitt gut. Die Art ist weitgehend frosthart.
Krankheiten/Schädlinge
Bei dauerfeuchtem Untergrund kränkelt die Pflanze oder geht ein. Während langer Regenphasen öffnen sich die Blüten nicht und fallen ab.