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Eigenschaften

  • wachsen als Bäume oder Sträucher
  • sommergrüne Pflanzen
  • Insekten-, Vogelnahrung
  • Herbstfärbung
  • lange haltender Beerenschmuck

Schönfrüchte

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Schönfrüchte (bot. Callicarpa) sind blühende und verholzende Pflanzen. Sie wachsen mit hängenden Zweigen straff aufrecht und entwickeln in Einzelfällen kletternde Triebe. Fast alle oberirdischen Teile der Pflanzen tragen für kurze Zeit oder dauerhaft Haare. In der Regel werfen die Schönfrüchte ihre Blätter zum Winter ab. Alle Arten haben auffällige, leuchtend gefärbte Beerenfrüchte.

Die Gattung ist Teil der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sie ordnet sich in die Lippenblütlerartigen (Lamiales) ein. Aktuell umfassen die Gattungslisten bis zu 165 Arten. Varietäten (Unterarten) und endemische Arten sind enthalten. Endemiten sind Pflanzen, die sich wegen natürlicher Barrieren nicht in weitere Areale verbreiten. Sie wachsen ausschließlich in ihrem Entwicklungsgebiet, beispielsweise auf Inseln.

Blatt

Callicarpa haben einfache Laubblätter mit Stiel und Blattspreite. Sie sind bis zu zehn Zentimeter lang. Die Form ist elliptisch und mehr oder weniger stark zugespitzt mit gezähntem Rand. Ihre Anordnung an den Zweigen ist gegenständig. Bei einigen Arten sitzen drei Laubblätter als Quirle an den Zweigen. Sommergrüne Arten färben im Herbst ihre Blätter gelb oder orange.

Blüte

Die Blüten der Arten sind klein und zwittrig. Sie stehen auf kurzen Stielen und bilden Blütenstände mit vielen Blüten in den Achseln linealisch geformter Tragblätter. Es sind Trugdolden. Sie sind kürzer als die Laubblätter und bei vielen Arten zymös. In dieser Ordnung überragen die Seitenstände den Haupttrieb. Die Blütenstände stehen auf einer Seite des Zweiges. In Ausnahmefällen kommen endständige Blütenstände vor.

Alle Blütenteile ordnen sich um eine zentrale Achse (radiärsymmetrisch) und sie bilden bei den meisten Arten eine doppelte Blütenhülle. Meistens verwachsen vier Kelchblätter zu einer kurzen Röhre oder bilden eine glockenartige Form mit vier winzigen Kelchzähnen. Ihre Krone besteht aus verwachsenen Kronblättern mit vier bis fünf Kronlappen. Es kommen röhren-, trichter- oder tellerförmige Blüten vor. Zwischen vier und sieben Staubblätter ragen über die Krone hinaus. Ihre Blüten entfalten die Pflanzen von Juni bis September. Die Blütenkrone ist je nach Art weiß, blau, violett, rosa oder purpur gefärbt. Auf die Blüten fliegen Schmetterlinge und viele Bienen- und Hummelarten. Sie bestäuben die Blüten.

Frucht

Der zweikammerige Fruchtknoten entsteht aus vier oder fünf Fruchtblättern. Sie verwachsen nur teilweise miteinander. Jede Fruchtkammer enthält zwei Samenanlagen. Der Kelch bleibt in der ursprünglichen Größe an der Frucht stehen. Die Früchte sind überwiegend kugelig und bis zu vier Millimeter groß. Es sind Steinfrüchte. Das umgebende Fruchtfleisch besitzt einen steinharten Endokarp. Das ist die innere Epidermis (Haut) des Fruchtfleisches. Sie teilt die Frucht in vier Teilfrüchte mit jeweils einem länglichen Samen. Die mittlere, fleischige Schicht ist das Mesokarp. Die Früchte enthalten schwach giftige Stoffe. Die äußere Epidermis (Exocarp) ist dünn und farbig und glänzt. Die kleinen, verlockend lila bis violett gefärbten Früchte erinnern an zuckrige Liebesperlen. Die Pflanze ist daher umgangssprachlich als Liebesperlenstrauch bekannt.

Wuchs

Die Schönfrüchte wachsen als kleiner Baum oder sie bilden Sträucher. Wenige Arten entwickeln sich als Kletterpflanzen. Sie sind Flachwurzler. Ihre Zweige haben eine runden oder quadratischen Querschnitt und hängen bogig herab. Die Pflanzen sind locker verzweigt mit einem überwiegend sparrigen Aussehen. Unterschiedlich geformte, weiche Haare bedecken Zweige und Blätter. Die Sträucher erreichen eine durchschnittliche Höhe von einem Meter oder mehr. Die in Mitteleuropa wachsenden Arten werfen im Herbst ihre Blätter ab. Ihre auffälligen Früchte stehen lange an den kahlen Zweigen.

Standort

Sträucher und Bäume der Gattung schätzen warme und sonnige Lagen. Der Boden kann kiesig und lehmig, sandig und steinig, frisch und leicht feucht sein. Er darf keinen Kalk enthalten. Die Callicarpa benötigen wenige Nährstoffe und wachsen in vielen Höhenlagen. Sie besiedeln Hänge auf 200 und bis zu über 3000 Meter.

Verbreitung

Das Ursprungsgebiet der Pflanzen liegt überwiegend in den gemäßigten, tropischen und subtropischen Gebieten Asiens. In China haben sich über vierzig Arten entwickelt. Einige Arten stammen aus Amerika und aus Kuba. Wenige Arten kommen aus den tropischen Gebieten in Australien.

Nutzung

Callicarpa sind in Mitteleuropa als Zierpflanzen bekannt. Mit ihren auffälligen Früchten zieren sie im Herbst und Winter Parks und Privatgärten. Aus einigen Arten sind Züchtungen mit vergrößerten Fruchtständen und purpurfarbener Herbstfärbung entstanden. Innerstädtische Plätze bekommen durch die wärmeliebenden Pflanzen ein ungewöhnliches Aussehen. Die Schönfrucht ergänzt andere farbenfrohe Herbststräucher. Große Tröge und Töpfe eignen sich für klein bleibende Sträucher. Reichlich Früchte entwickeln sich an Gehölzen, die eine Gruppe oder eine Hecke bilden. Bestehen die Pflanzengruppen aus mehreren Arten und Sorten Callicarpa, blühen sie bis in den Herbst. Sie bieten über mehrere Monate Nahrung für Insekten. Einige heimische Vogelarten haben sich die Beeren als Nahrungsquelle erschlossen. Die fruchttragenden Zweige sind in frischen Sträußen oder Kränzen lange haltbarer Schmuck. In den USA sind die Blätter als Schutz gegen Insekten bekannt.

Pflege/Schnitt

Einige Arten überstehen die Wintermonate im Freien nur bei wenigen Minusgraden. Die Sorten sind frosthart. Für alle Callicarpa ist ein milder, windgeschützter und sonniger Standort die beste Wahl. Im Weinbauklima entwickeln sich die Pflanzen auf lehmig-sandiger Erde hervorragend. Sand, Kies oder steinige Substrate verbessern einen festen Untergrund und verhindern Staunässe. Dünger ist nicht notwendig. Frisch gesetzte Jungpflanzen bekommen an exponierten Standorten einen leichten Winterschutz aus Laub und Reisig. Hecken und Topfpflanzen erhalten im Frühjahr einen Pflegeschnitt.

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