Eigenschaften
- orchideen-artigen Blüten
- große Farbvielfalt
- entwickeln Scheinstämme
- überdauern in Rhizomen
- stammen aus dem Bergland Ostasiens
Roscoea
Gattung Roscoea- Beschreibung
- Fotos
- Pflanzen in unserem Sortiment
Roscoea ist eine Pflanzengattung mit 22 Arten. Sie steht mit diesen innerhalb der Familie der Ingwergewächse (bot. Zingiberaceae) in der Ordnung der Ingwerartigen (Zingiberales). Während die Ingwergewächse vorwiegend tropischen Regionen entstammen, finden sich die Roscoea in gemäßigten, bergigen Regionen Ostasiens.
Die Roscoea sehen mit ihren schönen Blüten Orchideen ähnlich, sind jedoch nicht mit ihnen verwandt. Ein geläufiger Trivialname der Gattung lautet passend Ingwerorchidee. Die Blüten sind subtil aufgebaut und einige der bunt gefärbten Blütenteile sind keine Blütenblätter sondern rückgebildete Staubblätter. Bei den Arten der Gattung handelt es sich um ausdauernd wachsende Pflanzen. Ihren Namen erhielt die Gattung zu Ehren des Gründers des Botanischen Gartens in Liverpool, William Roscoe. Dieser interessierte sich zeitlebens von den Ingwergewächsen fasziniert.
Blatt
Die grünen Blätter der Roscoea entspringen den Rhizomen der Pflanze. Sie bilden zunächst einen Scheinstamm. Diesen formen die Blattscheiden, die eng umwickelt aneinander liegen. Die Blattspreiten wachsen ohne Blattstiele. Am oberen Ende des Scheinstamms entfalten sie sich und zeigen ihre längliche bis lanzettliche Form.
Blüte
Die Blüten der Gattung erscheinen endständig an den Scheinstämmen der Pflanzen. Sie stehen teilweise an langen Blütenstängeln und ragen häufiger deutlich über die Blätter hinaus. In einigen Fällen erscheint die Blüte zwischen den oberen entrollten Blättern.
Die Blüten weisen eine komplexe Struktur auf. Sie haben einen schlauchförmigen äußeren Blütenkelch, der sich einseitig in zwei bis drei Lippen spaltet. Ein Blütenblatt steht helmförmig oben, die beiden seitlichen Blütenblätter sind schmaler. Die Blütenblätter sind an ihrer Basis verwachsen. Im inneren Bereich der Blüte erscheinen zwei Staubblätter, die blütenblatt-artig umgeformt sind.
Ihre spezielle Form deutet darauf hin, dass die Blüten sich an langrüsselige Bestäuber angepasst haben. Fehlen diese Insekten im Verbreitungsgebiet der Roscoea, bestäuben häufiger Bienen und ähnliche Insekten die Blüten.
Frucht
Die Pflanzen der Gattung entwickeln zahlreiche kleine Samen, die einen Samenmantel, also eine fleischige Hülle, aufweisen.
Wuchs
Die krautigen Pflanzen der Gattung überdauern in den Rhizomen und treiben über mehrere Jahre hinweg neu aus. Sie bilden kein Sprossachsen aus, sondern Scheinstämme, die von den eng umeinander gewickelten Blättern bestehen. Die Pflanzen erreichen in der Regeln Wuchshöhen von 20 bis 40 Zentimeter.
Standort
Roscoea wachsen im Grasland oder an Rändern von Bergwäldern. Ebenso typische Standorte der Pflanzen sind Geröllgebiete, häufiger an Abhängen. Sie gedeihen in Höhen ab circa 1200 Meter über NN und finden sich bis in 5000 Meter Höhe.
Verbreitung
Das Vorkommen der Roscoea-Arten liegt in der Kaschmir-Region und zieht sich von dort über den Himalaya bis nach Vietnam. Von dort erstreckt sich das Verbreitungsgebiet nordwärts nach China. Hier finden sich rund acht Gattungsarten endemisch, sie kommen nur in begrenzten Regionen verschiedener chinesischer Provinzen vor.
Nutzung
Die Pflanzen der Gattung weisen wunderschöne Blüten auf, weshalb sie einen großen Ziereffekt haben. Als Gartenpflanzen stehen sie sich in hiesigen Breiten seltener, finden jedoch vermehrt Anhänger. Mit den orchideen-artigen Blüten sind die Pflanzen echte Schmuckstücke im Garten. Hinzu kommt, dass die Roscoea aus gemäßigten Breiten stammt und mit rauem Klima vertraut ist. Daher ist eine Kultur hierzulande ohne Probleme möglich.
Pflege/Schnitt
Beabsichtigt der Gärtner eine Kultur der Roscoea-Arten, achtet er auf humusreiche und durchlässige Untergründe. Gerade im Sommer lieben die Pflanzen einen stets leicht feuchten Boden. Sie gedeihen an sonnigen oder halbschattigen Plätzen. ZUm Winter hin, ziehen sich die Roscoea in ihre Rhizome zurück. Die Pflanzen überstehen so leichte Minusgrade ohne Schutz, sobald sich die ersten Fröste anmelden, empfiehlt sich ein Winterschutz. Eine Schicht aus Mulch oder Laub stellt sicher, dass die Pflanzen den Winter überdauern.