Eigenschaften
- Bedeutung als Heil- oder Gewürzpflanzen
- knollenartig verdickten Rhizome
- bilden teilweise Scheinstämme
- enthalten ätherische Öle
- nektarreiche Blütenstände
Ingwergewächse
Familie Zingiberaceae- Beschreibung
- Gattungen
- Fotos
- Pflanzen in unserem Sortiment
Die Ingwergewächse (bot. Zingiberaceae) bilden eine Familie innerhalb der Ordnung der Ingwerartigen (Zingiberales). Diese Pflanzenfamilie besteht aus vier Unterfamilien und sechs Tribus. Sie verfügen über mehr als 50 Gattungen mit bis zu 1.300 Arten.
Einige Ingwergewächse besitzen eine große Bedeutung als Heil- oder Gewürzpflanze. Dazu zählen Ingwer, Curcuma oder Zitwerwurzel. Andere Arten sind beliebte Zierpflanzen. Der Familienname Zingiberaceae stammt von dem russischen Botaniker Iwan Iwanowitsch Martynow, der diesen 1820 bei seiner wissenschaftlichen Beschreibung erstmals verwendete. Der Gattungsname Zingiber kommt aus dem Sanskrit und geht auf das Wort sringavera zurück, das übersetzt hornförmig bedeutet. Es bezieht sich auf die Form der Rhizome. Ein Großteil der Ingwergewächse kommt in Asien vor.
Blatt
Ingwergewächse sind immergrün. Die meist schmalen Laubblätter stehen wechselständig und zweizeilig an den Zweigen. Die gestielten Blätter zeichnen sich durch ihre einfache Blattscheide aus. Sie sind artabhängig krautig oder ledrig, glatt oder behaart. Die Blattknospen sind eingerollt. Die Mittelrippe ist erhaben, die Nervatur ist parallel. Der glatte Blattrand ist klassisch bei Ingwergewächsen.
Blüte
Die Blütenstände erheben sich endständig an Scheinstämmen oder auf kurzen Stängeln, die aus den Rhizomen wachsen. Die Blütenstände sind entweder dickkopfig oder schmal an einer Hauptachse. Einige Arten bilden traubige Blütenstände. Meist leuchtend gefärbt, sind die Hochblätter (Brakteen) auffällig.
Die zwittrigen Blüten der Ingwergewächse sind dreizählig sowie zygomorph. Es gibt drei Kelchblätter. Diese verwachsen zu einer engen Röhre mit einer offenen Seite. Die drei Kronblätter verwachsen im unteren Bereich miteinander. Der auffälligste Teil der Blüte ist das Labellum, das aus den beiden verwachsenen seitlichen Staminodien besteht. Der Fruchtknoten ist einkammerig oder dreikammerig und enthält unterschiedlich viele Samenanlagen.
Typisch für die Blüten der Ingwergewächse ist, dass sie viel Nektar abscheiden. Die einzelnen Blüten sind oft weniger als einen Tag geöffnet und verwelken schnell. Das Bestäuben der Blüten erfolgt durch Insekten oder durch Vögel.
Frucht
Ingwergewächse bilden nach der Blüte Kapselfrüchte. Diese sind trocken bis fleischig. Bei einigen Arten entwickeln sich fleischige Beeren mit unterschiedlich vielen Samen im Innern.
Wuchs
Die verschiedenen Arten der Ingwergewächse sind immergrüne sowie ausdauernde krautige Pflanzen. Typisch sind die fleischigen, teilweise knollenartig verdickten Rhizome. Auch gibt es Arten, die Wurzeln bilden. Die meisten Ingwergewächse wachsen auf dem Boden. Selten kommen epiphytisch wachsende Arten vor. Meist sind die Stängel kurz, manche Arten verfügen über Scheinstämme.
Standort
Die Ingwergewächse sind ursprünglich in den Tropen heimisch. Sie bevorzugen einen warmen und absonnigen Standort. Das ideale Substrat oder die Erde ist dauerhaft leicht feucht. Stehende Nässe bekommt den Pflanzen nicht gut.
Verbreitung
Die tropischen Arten der Ingwergewächse kommen ursprünglich in Südostasien sowie auf dem indonesischen Archipel vor. Einige Arten der Gattung Renealmia sind auf dem amerikanischen Kontinent heimisch, andere kommen in Afrika vor.
Nutzung
Viele Arten aus der Familie der Zingiberaceae lassen sich medizinisch nutzen. Bekannt sind einige Arten wie Ingwer oder Curcuma als Gewürzpflanzen. Ingwer ist ein wichtiges Gewürz für ostasiatische Speisen. Dabei sind hauptsächlich die Rhizome von Nutzen.
Außerdem gibt es Ingwergewächse, die als Salat oder Gemüse bekannt sind. Einigen Arten liefern ätherische Öle für die Parfümindustrie. Sie duften zitrong frisch. Weitere Arten aus dieser Pflanzenfamilie sind als Zierpflanzen bekannt. Sie schmücken tropische Parkanlagen und verzaubern teilweise in unseren Breiten als Topf- und Kübelpflanzen Terrassen, Balkone, Zimmer oder Wintergärten.
Pflege/Schnitt
Ingwergewächse vertragen keine Staunässe. Dies kann zu Wurzelfäule führen.
Krankheiten/Schädlinge
Die Ingwergewächse sind in der Regel unkompliziert und anspruchslos. Die Scharfstoffe in den Pflanzen schützen diese vor vielen Schädlingen. Manchmal kommt es zum Befall von Trauermücken.