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Eigenschaften

  • niedrige Stauden
  • schmetterlingsförmige Blüten
  • auffällige Zeichnungen auf den Blüten
  • bilden dichte Polster
  • pflegeleicht, winterhart

Mazus

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Die Gattung Mazus (bot. Mazus) zählt zur Familie der Gauklerblumengewächse (Phrymaceae). Die Familienzugehörigkeit galt lange als unsicher. Früher stellten Botaniker die Gattung unter die Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae). Zur aktuellen Gattung zählen zwischen 30 und 35 Arten.

Im Deutschen ist der Name Lippenmäulchen gebräuchlich, der gleichzeitig die Art Marzus reptans beschreibt. Die Blüten dieser zierlichen Pflanzen erscheinen wie bunt gefärbte Schmetterlinge mit einer auffälligen Flügelzeichnung. Es sind kleine Schönheiten, die schon beim Blick aus dem Augenwinkel auffallen. Die Blütenpracht beginnt mit den ersten heißen Sommertagen. Sie zeigt sich in blauen, violetten und weißen Farbtönen. Die detaillierten Zeichnungen auf den Kronblättern verleihen den Pflanzen einen besonders schmückenden Charakter. Selbst nach harten Wintermonaten, heißt es den Frühling mit einem üppigen Blütenmeer willkommen. Diese robusten Eigenschaften verdanken die Pflanzen ihren ursprünglichen Herkunftsgebieten in rauen Lagen.

Blatt

Lippenmäulchen-Arten tragen am gesamten Stängel kleine Laubblätter. Sie sind im unteren Teil der Sprossachse quirl- oder gegenständig angeordnet. Einige Arten bilden rosettige Grundblätter. Die oberen Stängelblätter stehen wechselständig. Die Blattspreite verschmälert sich allmählich in den Blattgrund, die Blattstiele erscheinen geflügelt. Die Blattspreite ist lanzettlich bis elliptisch geformt. Sie besitzen einen gezähnten Blattrand, der optisch wie eine grobe Säge wirkt. Die Blätter sind auf beiden Seiten kahl, glänzen in einem hellen Grün und erreichen eine Größe von maximal einem Zentimeter.

Blüte

Die auffallend großen Einzelblüten stehen in traubigen Blütenständen zusammen. Sie sind einseitswendig und schließen die Sprossachse ab. Jede Einzelblüte ist zwittrig und spiegelsymmetrisch aufgebaut. Sie fünfzähligen Blüten bestehen aus einem Kelch und einer Krone. Die Kelchblätter sind miteinander verwachsen und bilden eine trichter- bis glockenförmige Röhre. Die Kelchröhre ist am oberen Ende in fünf Kelchzipfel gespalten.

Die Kronblätter formen eine dreilappige Unterlippe und eine zweilappige Oberlippe. Die Oberlippe ist deutlich kürzer als die Unterlippe, sie gibt den Blick auf die auffällige Musterung frei. Die Unterlippe besitzt eine Ausbeulung, die sich farblich von der Krone abhebt. Auf der Unterlippe sind deutliche Haare erkennbar. Die Arten tragen blaue und violette Farben. Zuchtformen entwickeln weiße Blüten mit gelben Punkten. Zwischen Mai und Juni öffnen sich die Blüten.

Frucht

Mazus-Arten entwickeln Kapselfrüchte, die nach der Fruchtreife abfallen und aufspringen. Sie enthalten in zwei Fächern mehrere Samen. Die Samen sind winzig klein. Der Wind sorgt für das Verbreiten der Samenkörner.

Wuchs

Die Pflanzen sind ein- bis mehrjährig und krautig. Ihre Sprossachsen wachsen niederliegend bis aufrecht. Lippenmäulchen-Arten haben den Effekt, an ihren Blattknoten zu wurzeln. Dazu benötigen die Bereiche Bodenkontakt. Sie entwickeln ein flachgründiges Wurzelwerk, über das sich die Pflanzen großflächig ausbreiten. Lippenmäulchen gelten als Bodendecker. Sie bilden sich dicht verzweigt aus und erreichen geringe Wuchshöhen zwischen fünf und zehn Zentimeter. Im Winter werfen die Pflanzen ihr Laub ab.

Standort

Mazus-Arten gelten als anpassungsfähige Arten. Sie wachsen an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Wenn die Bedingungen stimmen, breiten sich die Pflanzen in den lichten Schatten aus. Sie bevorzugen einen gut durchlässigen Boden. Das Erdreich ist idealerweise humos. Eine sandig bis lehmige Bodenbeschaffenheit unterstützt die Vitalität der Pflanzen. Lippenmäulchen fühlen sich auf lockerer Beeterde mit kiesigem oder steinigem Untergrund am wohlsten. Der Nährstoffgehalt des Substrats spielt eine untergeordnete Rolle für das Wachstum.

Verbreitung

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Gattung lieg in Ost- und Südasien. Die Pflanzen kommen in Australien und Neuseeland vor und erobern Areale in Japan und Russland. Im Westen reicht ihr Lebensraum bis nach Indien. An einigen Stellen in Nordamerika gelten zwei Arten als eingebürgert. Mazus-Arten besiedeln unterschiedliche Habitate. Sie gedeihen an Straßenrändern und besiedeln Felsen in Küstenregionen. Die Pflanzen kommen in Gebirgen vor, wo sie auf Almen zu finden sind. Bevorzugt wachsen sie in feuchten Gebieten im Flachland oder in den Bergen.

Nutzung

Kreative Hobbygärtner erschaffen mit den Lippenmäulchen eine elegante Unterpflanzung in Blumenkästen und Kübeln. In Balkonkästen setzen sie wundervolle Akzente. Die Kleinstauden geben ein romantisches Bild in Pflanztaschen, Gabionen oder an Trockenmauern ab. Die Pflanzen eignen sich perfekt zur Verschönerung von Randstreifen an Gartenteichen.
Mit den Lippenmäulchen lassen sich natürliche Beeteinfassungen gestalten. Sie erzeugen eine dekorative Umrahmung von Sonnenhut (Echinacea), Lupine (Lupinus) oder Mädchenauge (Coreopsis). Sie glänzen mit ihrer Blütenpracht in Steingärten, wo sie in Einzelstellung oder als Gruppe wunderschön zur Geltung kommen. Als optimale Pflanzpartner erweisen sich Frauenmantel (Alchemilla), Grasnelke (Armeria) und Steinbrech (Saxifraga). Dieser Reichtum an Blütenformen und Farben macht den eigenen Garten zu einer Oase, die eine Bereicherung für die Artenvielfalt darstellt. Wegen ihrer geringen Ansprüche eignen sich die Niedrigstauden für die Bepflanzung von Gräbern.

Pflege/Schnitt

Die niedrigen Stauden gelten als genügsam. Bei lang anhaltender Trockenheit erfreuen sich die Pflanzen über eine Bewässerung. In der Kübelkultur erfolgt eine regelmäßige Wassergabe. Zwischenzeitlich darf das Substrat leicht antrocknen. Im Frühjahr liefert eine Startdüngung für freilebende Exemplare den Nährstoffbedarf für die gesamte Vegetationsperiode. Eine Portion Kompost, angereichert mit Hornspäne, eignet sich ideal als Starthilfe.

Lippenmäulchen erweisen sich als gut schnittverträglich. Das erleichtert das Entfernen von unansehnlichen Trieben während der gesamten Wachstumszeit. Der bodennahe Rückschnitt erfolgt im Herbst, nachdem die Pflanzenteile verwelkt sind. Wenn die Pflanzen als Beeteinfassung dienen, empfiehlt sich ein regelmäßiger Formschnitt. Diese Maßnahme erfolgt im Herbst. Das Frühjahr bietet sich für kleinere Formkorrekturen an. Frisch gepflanzte Exemplare zeigen sich im ersten Winter über eine zusätzliche Schicht Reisig, Tannennadeln oder Laub dankbar. Ältere Bestände sind winterfest und benötigen keinen Schutz.

Krankheiten/Schädlinge

Lippenmäulchen fallen Nagetieren zum Opfer, die im Boden leben. Wühlmäuse zerstören das Wurzelwerk der Polsterpflanzen. Es treten großflächige Lücken in den Beständen auf. Vergilbende Triebe sind ein mögliches Anzeichen für Nagetiere. Sie lassen sich auf einen gestörten Wasserhaushalt zurückführen. Gegenüber klassischen Pflanzenkrankheiten zeigen sich die Arten widerstandsfähig. Ihre robustes Wesen schützt sie nicht vor Schneckenfraß. Die Schädlinge ernähren sich im Frühjahr von den jungen Triebspitzen und Blättern. Als vorbeugende Maßnahme eignen sich Wanderschranken aus Holzspäne oder Split. Auch Kaffeesatz ist den Schnecken nicht bekömmlich und schützt die jungen Triebe vor Fraß.

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