Besonders wenn noch Morgentau und Regentropfen auf den dicht an dicht aneinandergereihten Blüten von Calamagrostis brachytricha liegen. Ein traumhafter Anblick, der jedes Gärtnerherz berührt. Ab August schieben sich die bis zu einem Meter langen stabilen Stängel nach oben. Unzählige silbrige Blüten mit einem leichten rötlichen Schimmer bilden lange Rispen, die sich sanft im Wind wiegen. Zusammen mit den schmalen Blättern, die mit ihrem glänzenden Grün einen attraktiven Kontrast hierzu bilden, ist das im spätsommerlichen Garten ein eindrucksvolles Bild. Das Diamant-Reitgras lässt sich gut mit niedrigeren farbstarken Stauden dieser Jahreszeit kombinieren. Dazu gehören Astern oder die schönen Anemonen. Gräser reduzieren zum Herbst hin das Wachstum ihrer Wurzeln. Deshalb ist die beste Pflanzzeit das zeitige Frühjahr. Ein nicht zu großes Pflanzloch in lockerem humosem Boden, hilft den zarten Wurzeln beim raschen Anwachsen. Drei bis vier Pflanzen pro Quadratmeter dieser attraktiven Staude reichen aus, um einem Beet und einer Rabatte einen sehenswerten Mittelpunkt zu geben. Calamagrostis brachytricha entwickelt sich am besten an einem sonnigen und geschützten Standort. In schattigeren Lagen bleiben Blätter und Blüten kleiner und bilden eine überhängendere Form.
Das anspruchslose Ziergras braucht im Jahresverlauf wenig Pflege und Aufwand. Gelegentliche Wassergaben genügen, damit der Untergrund frisch bleibt und nicht zu stark austrocknet. Die zarten Blüten färben sich im Laufe des Herbstes silbergrau und das Laub nimmt einen bronzenen Farbton an. Die standfesten Halme sind ein zauberhaftes Element im winterlichen Garten, wenn Raureif sie überzieht und Schneeflocken mit ihnen um die Wette tanzen. In frostigen Wintern bindet der umsichtige Gärtner das Laub des Diamant-Reitgrases zusammen. Das schützt vor Kälte und schneidenden Winden. Im Frühling treibt das Gras zeitig aus, die Halme lugen in den späten Märztagen aus dem Boden. Das ist der Zeitpunkt, an dem die Gärtnerschere zum Einsatz kommt und mit einem behutsamen Rückschnitt Raum für neues und gesundes Gedeihen gibt.
Calamagrostis brachytricha stammt aus dem asiatischen Raum und hat schnell die Gärten Westeuropas erobert. Das winterfeste Ziergras eignet sich mit seinen bogigen Blättern gut als Solitärgewächs. Seine harmonische und sanfte Form zieht die Blicke des Betrachters unweigerlich auf sich. In klassischen Blumenbeeten entsteht durch das Diamant-Reitgras ein wunderschöner Anblick. Es passt in bunte naturnahe Gärten, an Teichränder und an lichte Gehölzränder. In Gartenanlagen mit kühlerer Architektur bildet die weichen und sich sanft wiegenden Halme einen harmonischen Kontrast zu geradlinigeren Gestaltungselementen. In steinernen Trögen und Schalen schmückt das Ziergras die Terrasse und sonnig gelegene Hauseingänge. Und Floristen binden die anmutigen Rispen und Halme gerne in üppige Herbststräuße ein. Sie halten lange und sind ein dekorativer Blickfang im gemütlichen Zimmer.