Hecken als Schutz
Ratgeber: Standort

Hecken als Schutz

Wie kann ich Hecken als Schutz einsetzen?

Die schützenden Eigenschaften von Heckenpflanzen sind ebenso legendär wie vielfältig. Heftiger Wind, neugierige Blicke, Lärm sowie menschliche und tierische Eindringlinge: Sie alle scheitern an der robusten Widerstandskraft sorgsam angelegter und gut in Schuss gehaltener Hecken. Dabei sind Hecken deutlich günstiger als steinerne Mauern oder hölzerne Zäune. Zudem überdauern sie längere Zeiträume. Sie gedeihen noch prächtig, lange nachdem die menschlichen künstlichen Konstruktionen das Zeitliche gesegnet hat. Die Entscheidung für eine konkrete Heckenpflanze fällt schwer? Wir stellen Dir jetzt die Vorzüge von drei heißen Kandidaten genauer vor.

Farbenfroher Festungswall und Biorestaurant für Vögel

Feuerdorne sind wahre Großmeister der Undurchdringlichkeit. Zudem sind sie die erste Wahl für Hecken als lebende Zäune. Hochwertige Sorten, wie der Feuerdorn 'Red Column', werden bis zu 300 Zentimeter hoch und 250 Zentimeter breit. Die Pflanzen wachsen außerordentlich dicht und wissen sich mit ihrem nadelspitzen Dornbesatz eine gehörige Portion Respekt zu verschaffen. Wer es einmal probierte, eine Feuerdornhecke zu durchdringen, versucht es mit Sicherheit kein zweites Mal. Egal ob Mensch, Hund oder Katze. Leuchtend weiße Blüten und feuerrote Früchte machen den Feuerdorn zu einer wahren Augenweide. Das immergrüne Laub bietet im Sommer wie im Winter einen hervorragenden Sichtschutz. Auch Vögel wissen die schützende Qualität und das reichhaltige Nahrungsangebot von Feuerdornhecken zu schätzen. Unsere gefiederten Freunde nutzen die Hecken als bevorzugten Nistplatz und Biorestaurant zugleich.

Feuerdorne gedeihen gut an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Sie sind mit gewöhnlichem, durchlässigem Gartenboden absolut zufrieden und stecken gelegentliche Trockenheit ohne Schwierigkeiten weg. Für eine dicht wachsende, undurchdringliche Schutzhecke, sind drei Pflanzen pro laufendem Meter zu empfehlen. Der Feuerdorn wächst schnell. Bis zu 50 Zentimeter schießt er jährlich in die Höhe. Dabei zeigt er eine vorzügliche Verträglichkeit von Rückschnitten. Wer den Heckenschnitt in einem Jahr vergisst, holt ihn im nächsten Jahr nach. Das schadet der Gesundheit der Pflanzen nicht.

Blickdichte Zonen im Garten mit mediterranem Charme

Mit Hecken lassen sich auf einfache Weise komplette Grundstücke einfrieden oder sichtgeschützte Areale innerhalb des Gartens schaffen. Die Terrasse oder die sommerliche Liegefläche lässt sich mit grünen Mauern umgeben. Neben absolut blickdichter Qualität, sind hier ein lebendiges Flair und, im besten Fall, ein angenehmer Duft der Heckenpflanzen entscheidend. Der immergrüne Kirschlorbeer (bot. Prunus laurocerasus) erfüllt diese drei Kriterien optimal. Seine schneeweißen Blüten versprühen ein herrlich belebendes Aroma. Nebenher verleihen die glänzenden, lorbeerähnlichen Blätter und tiefschwarzen Früchte dem Garten eine mediterrane Aura. Besonders gut eignet sich die aufrecht wachsende Sorte 'Novitas' als Sichtschutzhecke.

Weitere Vorteile des Kirschlorbeers: Auch an schattigen Standorten gedeihen die Pflanzen ausgezeichnet. Zudem kommen sie gut mit durchwurzeltem Erdreich zurecht. Das macht sie als Hecken unter Eichen und anderen Bäumen zur ersten Wahl. Für eine dicht wachsende Hecke, setzen Gärtner:innen zwei oder drei bis vier Pflanzen pro laufendem Meter. Bei einem jährlichen Zuwachs von bis zu 50 Zentimetern, ist die maximale Wuchshöhe von drei Metern schnell erreicht.

Tipp: Mit einem Grundschnitt im Frühjahr und einem ergänzenden Sommerschnitt, lässt sich die Wachstumsdichte dieser Heckenpflanze deutlich steigern.

Cleverer Windschutz mit sanfter Pflanzenpower

Eine steinerne Mauer, denken viele Leute, ist als Windschutz ideal. Stimmt das? Nein. Der Wind sucht sich einen Weg oberhalb der Mauer und sorgt dadurch auf der windabgewandten Seite für starke Luftverwirbelungen. Der Windschutz durch eine Hecke funktioniert anders und besser: Statt dem Luftstrom vollständig den Weg zu versperren, lassen die Heckenpflanzen ihn zu einem geringen Teil passieren. Also wirken Hecken als Windbremse und nicht als weniger effektive Windblockade. Die Windschutzfläche hinter einer Hecke ist erstaunlich groß. Bei einer Höhe der Heckenpflanzen von zwei Metern, enfaltet der Wind erst circa 30 Meter entfernt seine erneute volle Wirkung.

Für einen effektiven Windschutz der Hecke ist ein dichtes Geäst der Pflanzen schon in Bodennähe wichtig. Ein nach oben verjüngtes Wachstum ist zusätzlich von Vorteil, da eine Windschutzhecke besser keine glatte Oberkante hat. Der abendländische Lebensbaum (bot. Thuja occidentalis) erfüllt beide Voraussetzungen optimal. Eine Wuchsbreite von bis zu 150 Zentimetern und eine Höhe von bis zu 300 Zentimetern gibt einer Lebensbaumhecke ausreichendes Volumen. So nimmt sie sturmartigen Winden den Schrecken. Darüber hinaus ist diese Heckenpflanze von einer legendären Anspruchslosigkeit. Sie verlangt Gärtner:innen einen minimalen Pflegeaufwand ab.

Herrscht auf dem Grundstück ein stark sandiger Boden vor, bietet der Abendländische Lebensbaum eine weitere willkommene Schutzfunktion. Diese Pflanze zählt zu den sogenannten Flachwurzlern. Deren fein verästeltes Wurzelgeäst schützt lockeres Erdreich optimal vor Wind- und Wassererosion. Der abtragende Effekt der Naturgewalten wirkt insbesondere auf abschüssigem Gelände extrem stark. Es höhlt im Laufe der Jahre ein ungeschütztes Grundstück regelrecht aus.

Grüne Klimaanlagen und Lärmschutzmauern

Einige weitere grundsätzliche Vorteile, die nahezu alle Heckenpflanzen gemeinsam haben, sollen nicht unerwähnt bleiben. Hecken wirken im Garten wie eine natürliche Klimaanlage, die extreme Temperaturspitzen abschwächt. Dieser Vorteil macht sich speziell im Hochsommer positiv bemerkbar. Eine Hecke macht durchaus den Unterschied zwischen einem unerträglich heißen und einem angenehm warmen Nachmittag im Freien. Je breiter und höher die Hecke ist, desto ausgeprägter sind ihre temperaturregelnden Eigenschaften.

Auch andere Pflanzen wissen die Nähe einer Hecke an heißen Sommertagen zu schätzen. Die Heckenpflanzen halten die Luftfeuchtigkeit in Bodennähe deutlich besser. Für den Gartenbesitzer reduziert sich der Aufwand beim Gießen. Auf Grundstücken an stark befahrenen Straßen, kommt ein weiterer Vorzug von Hecken zum Tragen. Die dicht wachsenden Pflanzen wirken schallisolierend. Diese Eigenschaft ist nicht ausgeprägt genug, um einen Garten in eine lautlose Ruhezone zu verwandeln. Jedoch werden die eindringenden Geräusche deutlich gedämpft, wirken weniger hart und verlieren viel von ihrer Aufdringlichkeit.

Hecken sind im Garten in vielerlei Hinsicht schützend und erweisen sich als echte Vorteilbringer. Hier nochmals die schützenden Eigenschaften von Hecken im Überblick:

  • Schutz vor menschlichen und tierischen Eindringlingen
  • Schutz vor neugierigen Blicken
  • Windschutz
  • Erosionsschutz
  • Schutz vor Extremtemperaturen und Trockenheit
  • Lärmschutz

Kurz gesagt: Mit einer Hecke im oder um den Garten steigert sich die Lebensqualität daheim. Zudem profitieren Gärtner:innen von einem immensen Preis-Leistungs-Verhältnis. Dieses entsteht bei einer Lebensdauer der Heckenpflanzen, die alle vom Menschen geschaffenen Alternativen buchstäblich in den Schatten stellen.

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