
Der Falsche Mehltau wird von bestimmten Eipilzen der botanischen Ordnung Peronosporales ausgelöst. Sein Ursprung liegt in Amerika, von wo er auf weitere Kontinente eingeschleppt wurde. Dabei interessant: Es handelt sich hier aus biologischer Sicht nicht um echte Pilze! Die Falschen Mehltaue sind deutlich näher mit anderen Lebewesen wie zum Beispiel den Braun- und Goldalgen verwandt.
Anders als der echte Mehltau liegt der Falsche Mehltau nicht auf der Oberfläche der Pflanze auf, sondern dringt tief in das Zellengebilde ein. Du erkennst eine Infektion mit Falschem Mehltau an folgenden Punkten:
Wie beim echten Mehltau gibt es viele Spezies des Falschen Mehltaus. In der Regel befällt jede Art nur eine bestimmte Wirtspflanze. Folgende könntest Du zum Beispiel im Garten antreffen:
Falls Du feststellst, dass Dein Obst oder Gemüse direkten Kontakt mit dem Falschen Mehltau hatte (zum Beispiel verfärbte Stellen oder eine Berostung), würden wir Dir auf jeden Fall vom Verzehr abraten.
Nicht nur, dass die befallenen Früchte oft ihren guten Geschmack einbüßen - sie können zudem unangenehme Magenbeschwerden verursachen. Obendrein können manche Personen allergisch auf die Sporen des Mehltaus reagieren. Auch Kinder und ältere Menschen sollten Abstand vom Falschen Mehltau halten. Entsorge befallene Früchte lieber im Hausmüll oder in der Biotonne.
Gib befallene Pflanzenteile nicht auf den Kompost. Sonst kann sich der Falsche Mehltau von dort aus weiter im Garten verbreiten.
Der Falsche Mehltau ist zwar kein echter Pilz, mag aber ähnliche Bedingungen. Er sprießt vor allem bei kühlem, nassen Wetter. Daher ist er besonders oft im Frühling oder Herbst bei Temperaturen zwischen 15 und 20 °C zu beobachten. Er dringt durch die Blattunterseiten ein und setzt sich zwischen den Pflanzenzellen fest. Durch die große Zahl an produzierten Sporen kann sich der Falsche Mehltau sehr zügig weiterverbreiten.
Falscher Mehltau überträgt sich zum einen über die Luft. Sporen werden vom Wind auf eine Wirtspflanze getragen. Zum anderen erfolgt eine Verbreitung über Ablauf- und Spritzwasser. Sporen in Pfützen und Co. können also ebenfalls neue Pflanzen befallen.
Falscher Mehltau agiert wie ein Parasit und entzieht der Pflanze Nährstoffe. Der Mehltau versorgt sich also auf Kosten der Pflanze, die er bewohnt. Erstreckt sich der Befall auf eine große Fläche, kann das Gewächs sich nicht mehr richtig versorgen. Viele Blätter welken und fallen ab. Dadurch entstehen große, kahle Stellen im Laub. Ist der Befall zu großräumig, oder die Pflanze zu geschwächt, kann sie unter Umständen daran eingehen.
Nein. Falscher Mehltau ist (wie auch der echte Mehltau) in der Lage, zu überwintern. Oft übersteht er den Winter versteckt in Pflanzentrieben, auf dem Laub oder im Boden. Sobald seine Sporen bei höheren Temperaturen auf eine passende Wirtspflanze treffen, geht der Befall von vorne los.
Am besten schützt Du Deine Pflanzen durch passende, vorbeugende Maßnahmen. Diese Tipps können dabei helfen:
Wenn Pflanzen als 'resistent' angeboten werden, heißt das nicht, dass sie immun sind. Es bedeutet lediglich, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Ansteckung mit einer bestimmten Pflanzenkrankheit sinkt. Auf null fällt die Wahrscheinlichkeit jedoch nicht.
Wenn Du einen Befall feststellen solltest, gibt es unterschiedliche Maßnahmen, die Du ergreifen kannst. Allerdings solltest Du zunächst einige wichtige Tipps berücksichtigen.
Mischungen aus Haushaltsmitteln (Grundstoffe)
Es gibt im Internet eine Reihe von Hausmitteln, die als wirksame Hilfen gegen Mehltau beworben werden. Beachte jedoch, dass nicht alle Hausmittel auch legal in Deutschland für den Pflanzenschutz benutzt werden dürfen.
Es gibt eine Liste an sogenannten Grundstoffen. Dabei handelt es sich um Stoffe, die nicht unbedingt für den Pflanzenschutz gedacht sind, aber dafür eingesetzt werden können. Jeder Pflanzenfan muss sich dabei allerdings an die vorgegebenen Verwendungszwecke, Mengen und Richtlinien halten. Folgende Grundstoffe sind in bestimmten Verwendungsformen für festgelegte Pflanzen als Pflanzenschutz gegen Falschen Mehltau zugelassen:
Da die Liste der möglichen Anwendungsbereiche und Vorschriften sehr lang ist, haben wir hier ein paar exemplarische Beispiele für Dich:
Fructose
Der Grundstoff wird im Wasser aufgelöst und sofort verwendet. Diese Mischung darf als Elicitor verwendet werden. Das bedeutet, dass die pflanzeneigenen Abwehrmechanismen ausgelöst werden, die die Pflanze gegen den Falschen Mehltau verteidigen. Dieses Gemisch darfst Du beispielsweise folgendermaßen bei Weinreben einsetzen.
Weinrebe (Freiland)
Ackerschachtelhalm-Sud
Der Acker-Schachtelhalm wird 30 Min. in Wasser eingeweicht und im Anschluss für 45 Min. abgekocht. Der abgekühlte Sud wird durch ein feines Sieb gegossen und auf das 10-fache Volumen verdünnt (Verdünnung mit 90 l Wasser). Das Mittel sollte innerhalb von 24 Stunden aufgesprüht werden. Auch hier dürfen von Falschem Mehltau geplagte Weinreben behandelt werden:
Weinrebe (Freiland)
Professionelle Pflanzenschutzmittel gegen Falschen Mehltau
Wenn Dir selbst gemachte Mittel z. B. zu aufwendig sind, gibt es Alternativen. Das sind professionelle Pflanzenschutzmittel, die Du gegen den Falschen Mehltau im Garten einsetzen kannst. Diese sind ideal auf die Bekämpfung von falschem Mehltau hin optimiert
Wichtig zu wissen: Professionelle Pflanzenschutzmittel dürfen, wie alle Schutzmittel, nur nach professioneller Beratung eingesetzt werden.
Erfahre noch mehr über die faszinierende, bunte Welt der Pflanzen in unserem großen und stetig wachsenden Ratgeberbereich!
