Wir lieben Pflanzen.
Die Kübelhaltung ist eine wichtige Haltungsform im Garten. Gerade dann, wenn Du Pflanzen auf der Terrasse halten möchtest oder sie zum Beispiel für die Überwinterung an andere Orte bewegt werden müssen. Und auch für Balkone und im Wintergarten ist diese Form der Pflanzenhaltung unerlässlich. Kübelpflanzen sind obendrein nicht nur praktisch: Sie haben auch hohen Zierwert! Sie verschönern beispielsweise Sitzgruppen oder Eingangsbereiche. Hier wird der Kübel selbst zum begleitenden Deko-Element. Aber welche Pflanzen kannst Du überhaupt in Kübel setzen? Und wie werden diese richtig gepflegt? All das erfährst Du hier im Ratgeber!
Im Prinzip kann jede Pflanze im Kübel gehalten werden! Wichtig ist lediglich, dass Du Deine Pflanzen in einen Kübel setzt, der an ihre Ansprüche angepasst ist. Das umfasst eine passende Größe mit ausreichend Volumen und die richtige Tiefe. Hier ein Beispiel: Rosen können problemlos im Kübel gehalten werden. Als Tiefwurzler brauchen sie jedoch möglichst hohe Kübel. Das bedeutet konkret Gefäße mit einer Höhe von 50 bis 60 cm.
Wenn Du Deine Gewächse als Kübelpflanzen großziehst, gibt es ein paar Tricks, wie Deine Pflanzen gesund und stark heranwachsen. Die wichtigsten Schritte haben wir hier als Übersicht für Dich zusammengestellt:
Überlege vorab, wie groß der Behälter für Deine Pflanze sein muss und wähle ein passendes Volumen. Als Faustregel gilt: Beim Einsetzen in den Kübel sollte das doppelte Volumen des vorherigen Pflanzgefäßes zur Verfügung stehen.
Beispiel: Du hast eine neue Pflanze gekauft. In der Produktbeschreibung und auf dem Container der Pflanze findest Du eine Volumenangabe (z. B. 5 Liter). Setze die Pflanze also in einen Kübel, der das Doppelte, in diesem Beispiel mindestens 10 Liter, umfasst.
Die Kübel sollten zudem frost- und witterungsbeständig sein. Versuche auch vorauszuplanen, ob Du Deine Pflanze bewegen musst. Ist das der Fall, ergibt es Sinn, stabile Töpfe aus leichten Materialien wie zum Beispiel Kunststoff zu nutzen. Wähle bei Bedarf einen Kübel mit Tragegriffen oder Rollen, um den Transport zu vereinfachen. Musst Du die Pflanzen nicht bewegen, sind Kübel aus Stein, Terracotta und Co. eine (wortwörtlich) solide Wahl. Sie sind sehr hübsch, beständig und halten Jahre an Regen, Sonne und Wind aus.
Beachte, dass Kupfer zwar sehr hübsch ist, aber nur als Übertopf verwendet werden sollte. Kupferoxide können nämlich das Wachstum Deiner Pflanze hemmen.
Eine Pflanze wächst ihr Leben lang. Der Kübel sollte daher sozusagen mitwachsen. Da der automatisch wachsende Kübel leider (bisher) noch nicht erfunden wurde, ist Umtopfen angesagt. Nutze einen Pflanzbehälter, der mindestens das doppelte Volumen des alten aufweist. So hat Deine Pflanze genug neuen Raum, um sich voll zu entfalten.
Wenn Du nicht sicher bist, wann Du umtopfen solltest, dann hebe Deine Pflanze aus dem Gefäß. Wenn Du mehr Wurzeln als Erde siehst, ist es Zeit für einen Umzug in einen größeren Kübel! Das ist bei vielen Pflanzen nach ca. 2 bis 4 Jahren der Fall.
In einem Kübel oder Trog steht Deine Pflanze in einem geschlossenen Bodensystem. Hier gibt es also kaum einen Nährstoffaustausch. Das Gewächs muss sich an dem bedienen, was im Kübel ist. Dementsprechend ist es wichtig, dass Du Deiner Pflanze über Dünger die Nährstoffe zuführst, die sie braucht. Beachte dafür, welchen Dünger die jeweilige Pflanze benötigt und passe die Menge auf die Pflanzengröße an.
Da Kübelpflanzen von allen Seiten der Witterung ausgesetzt sind, vertrocknet in ihren Behältern auch viel Wasser. Achte also besonders bei Kübelpflanzen auf eine regelmäßige Wassergabe. Das gilt vor allem in der Anwachsphase, also in den ersten 4 bis 6 Wochen. In dieser Zeit ist zweimal die Woche gießen ideal. Danach ist ein durchdringendes Gießen einmal die Woche ausreichend.
An heißen Tagen, also vor allem in den Sommermonaten, solltest Du erneut den Gießrhythmus auf zweimal die Woche erhöhen, um ein Austrocknen Deiner Kübelpflanze zu vermeiden.
Bei der Menge des Wassers hältst Du Dich an die Ballengröße der Pflanze. Es gilt doppelt so viel Wasser in Litern, wie das Pflanzenvolumen. Hast Du beispielsweise eine Pflanze mit 5 Liter Containervolumen gekauft, bekommt sie in ihrem neuen 10 Liter Kübel 10 Liter Wasser. Das gilt auch dann, wenn Du die Pflanze in einen größeren Kübel setzt. Ausschlaggebend bleibt die Ballengröße der Pflanze.
Kübelpflanzen mögen wie viele andere Gewächse auch keine Staunässe. Sorge also für eine gute Drainage im Kübel. Das erreichst Du durch offene Abzugslöcher im Boden. Außerdem lohnt sich eine Drainageschicht aus Blähton, Kies oder Splitt ganz unten im Pflanzgefäß. Lege darüber eine Schicht Gartenvlies. Das verhindert, dass die Kübelerde in die Drainageschicht geschwemmt wird. Achte ebenso darauf, keine Übertöpfe zu verwenden, die zu Wasserstau führen.
Gieße möglichst morgens. Vermeide dabei das Befeuchten der Blätter. So trocknen diese schneller ab, was Pilzkrankheiten und Brandflecken vorbeugt.
Achte auch im Winter auch darauf, Deine Pflanzen ausreichend zu gießen. Dabei gilt folgende Faustregel:
Ab März, wenn die Pflanze anfängt auszutreiben, kannst Du langsam auf den normalen Gießrhythmus von ein- bis zweimal in der Woche zurückwechseln.
Deine Kübelpflanze steht anders als die Freilandgewächse über der schützenden Erdschicht. Das bedeutet, dass Kälte und Frost von jeder Seite an den empfindlichen Wurzelballen dringt. Um Deine Pflanze davor zu schützen ist es ratsam sie mit einem Winterschutz zu versehen. Wickle dafür Vlies, Luftpolsterfolie, Styropor, Kokosmatten oder andere isolierende Materialien um den Kübel. Als zusätzliche Schutzmaßnahme kannst Du die Pflanze an windgeschützte Plätze dicht an die Hauswand stellen.
Eine schöne, ökologisch wertvolle Schutzmethode ist ein leerer Jute- oder Kartoffelsack. Der Kübel wird hineingestellt und der Raum zwischen Kübel und Sack mit altem Laub aufgefüllt. Das obere Ende des Sacks kann dann mit einer Kordel zugebunden werden. Von oben über die Pflanze gestülpt und mit langen Stäben abgestützt, bietet der Jutesack auch einen Winterschutz für junge Triebe.
Eine zusätzliche Unterstützung sind Pflanzen, die gut mit niedrigen Temperaturen auskommen. Zwar benötigen auch sie einen Winterschutz, sind aber nicht zwingend auf beheizte Umgebungen angewiesen. Sie können draußen in der Nähe der Hauswand überwintern.
Sind Deine Pflanzen Exoten oder gelten nicht als winterhart, solltest Du sie in einem geschützten Innenraum lagern. Je nach Temperaturbedarf kann das ein beheiztes Gewächshaus, ein unbeheiztes Gewächshaus (Kalthaus) oder auch die eigene Garage sein.
Ist Dein gewählter Innenraum nicht beheizt, brauchen Deine Kübelpflanzen ihren Winterschutz!
Welche Temperaturen Deine Pflanze mindestens zum Überwintern braucht, kannst Du aus den Produktbeschreibungen entnehmen. Wenn Deine Pflanze während des Winters ihr Laub behält und Licht benötigt, kannst Du sie an ein Fenster stellen. Sind die Wintermonate vorbei und keine Nachtfröste mehr zu befürchten, dürfen Deine Kübelpflanzen langsam wieder ins Freie.
Du hältst die Kübelpflanze auf dem Balkon? Dann spendiere auch ihr einen Winterschutz in Form einer Haube. Diese sollte wind- und wasserdurchlässig sein. Ideal ist zum Beispiel ein altes Bettlaken. Ab März kannst Du die Haube tagsüber abnehmen und abends wieder aufziehen, solange es noch Nachtfröste gibt.
Ja, das geht! Voraussetzung ist, dass Du genügend Platz für den Kübel und das darin stehende Gewächs hast. Besonders beliebt sind beispielsweise japanische Zierahorne bzw. Fächerahorne oder Schattenglöckchen der Gattung Pieris.
Damit der Start mit Deiner Kübelpflanze gelingt, hier ein paar schnelle Tipps zum Start:
Ist beim Angießen die Erde stark zusammengerutscht, kannst Du jederzeit ein wenig Erde auffüllen. Auch eine leichte Düngergabe ist nach dem Eintopfen möglich.
Erfahre noch mehr über die faszinierende, bunte Welt der Pflanzen in unserem großen und stetig wachsenden Ratgeberbereich!