Eigenschaften
- sommergrüne Pflanzen
- aufrecht oder geknickt wachsend
- traubige Blütenstände
- Rhizome
- unverzweigte Stängel
Zwenken
Gattung Brachypodium- Beschreibung
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Die Pflanzengattung der Zwenken (bot. Brachypodium) gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Es handelt sich um ausdauernde krautige, seltener einjährige Gräser. Sie wachsen meist horstartig und kommen in verschiedenen Arten fast weltweit in den gemäßigten Klimaregionen sowie in tropischen Gebirgen vor.
Die erste wissenschaftliche Beschreibung der Gattung Brachypodium stammt aus dem Jahre 1812 von dem französischen Botaniker Ambroise Marie François Joseph Palisot de Beauvois. Der Gattungsname leitet sich von den griechischen Begriffen brachys für kurz sowie pous (oder die Pluralform podes) für Fuß ab. Damit beschreibt der Name die kurz gestielten Blütenährchen der Pflanzen. Die Zwenken bilden innerhalb der Familie der Süßgräser die alleinige Unterfamilie Pooideae.
Blatt
Die Zwenken haben bis zum Boden offene und grüne Blattscheiden. Die Spitze der schmalen Blätter ist artabhängig gerundet, gestutzt, zungen- oder kragenförmig. Im Knospenstadium ist die Blattspreite bei den meisten Arten gerollt. Die Blätter sind kahl oder behaart. Deutlich sichtbar sind die Leitbündel. Sie prägen als Rippung die Oberseite der Blätter.
Blüte
Die Zwenken besitzen traubenförmige Blütenstände. Diese bestehen aus bis zu zwölf gelben oder grünlichen Ährchen. Sie sind allseits- oder zweiwendig angeordnet und kurz gestielt. Die Ährchen sind entweder anliegend oder abstehend. Auch gibt es wechselständig angeordnete Ährchen. Jedes Ährchen besitzt zwischen drei und bis zu 60 zwittrige Blüten. Zur Fruchtreife fallen die Blüten aus den Hüllspelzen heraus. Diese sind ungleich groß und spitz. Die Vorspelzen sind bei den Zwenken kürzer als die Deckspelzen.
Frucht
Die Gattung der Brachypodium bildet im Sommer Körnerfrüchte, sogenannte Karyopse. Diese besitzen eine elliptische, schmale Form.
Wuchs
Die Zwenken sind meist ausdauernde krautige Gräser, seltener sind es einjährige oder rasenbildende Arten. Die Pflanzen wachsen in lockeren oder dichten Horsten. Ein Großteil der Arten verfügt über Rhizome als Überdauerungsorgane. Sie bilden teilweise unterirdische Ausläufer. Die Stängel wachsen aufrecht, teilweise geknickt-aufsteigend. Die Halme sind unverzweigt. Sie sind knotig, wobei die Stängelknoten behaart sind. Die Zwischenstücke zwischen den Knoten (Internodien) sind hohl. Zwenken wachsen artabhängig bis zu zwei Meter in die Höhe. Es gibt kleinwüchsige Arten, die lediglich zwischen 2 bis 40 Zentimeter hoch werden.
Standort
Die Pflanzen bevorzugen in der Regel schattige Standorte, es gibt auch Vorkommen an offenen Plätzen. Zwenken sind anspruchslos und kommen mit unterschiedlichen Böden zurecht.
Verbreitung
Die Zwenken kommen generell in den gemäßigten Zonen der nördlichen Hemisphäre vor. Außerdem wachsen einige Arten in tropischen Gebirgslandschaften. Vorkommen gibt es in fast ganz Afrika, an der Südspitze des afrikanischen Kontinents, in Indien und in Südostasien und in Südamerika.
In Mitteleuropa kommen vorwiegend die Fiederzwenke (Brachypodium pinnatum), die Felsen-Zwenke (Brachypodium rupestre) und die Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum) wild vor.
Nutzung
Die Gattung der Zwenken besitzt eine unbedeutende wirtschaftliche oder gartentechnische Bedeutung. Die Pflanzen wachsen unkrautartig. Jedoch sind nicht nutzlos. Zur Zeit erforschen Wissenschaftler potenzielle Möglichkeiten der Zwenken für die Herstellung von Bioethanol.
Pflege/Schnitt
Für Zwenken bestehen keine speziellen Pflege- oder Schnittmaßnahmen, da die Gräser für den Gartenbau oder für die Landwirtschaft bisher uninteressant sind.
Krankheiten/Schädlinge
Krankheiten oder Schädlinge sind bei Zwenken nicht bekannt.