Eigenschaften
- einmalige, fossile Pflanzen
- immergrüne Nadelbäume
- im Alter mit Zapfen
- lizenzierte Vermehrung
- wildes Vorkommen nur im Wollemi-Nationalpark, Australien
Wollemie
Gattung Wollemia- Beschreibung
- Fotos
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Die Pflanzen der Gattung Wollemie (bot. Wollemia) wachsen als immergrüne Nadelbäume. Ihre Familie sind die Araukariengewächse (Araucariaceae) innerhalb der Ordnung der Koniferen (Coniferales). Wollemien verbreiteten sich im Erdmittelalter, dem Mesozoikum über große Teile der Erde.
Die Bäume waren von 90 Millionen alten Versteinerungen gut bekannt und galten seit 65 Millionen Jahren als ausgestorben. Im September 1994 entdeckte der Parkranger David Noble im Wollemi-Nationalpark in Australien eine Gruppe unbekannter Nadelbäume. Es wurde eine botanische Sensation. Die fossilen Pflanzen hatten versteckt überlebt. Die Pflanzengattung besteht aus einer einzigen Art. Die Pflanze bekam den Namen Wollemia nobilis zu Ehren ihres Entdeckers.
Blatt
Wollemien haben Nadeln mit mäßiger Spitze. Das Alter des Baumes beeinflusst die Farbe der Blattnadeln und die Art, wie sie angeordnet sind. Bei jungen Bäumen sind die Blätter weich und hellgrün. Sie stehen einzeln einreihig auf beiden Seiten des Zweiges und erinnern an Blattnadeln der Eibe. Mit zunehmendem Alter färben sich die Blätter dunkler. An älteren Bäumen stehen die Blattnadeln zweireihig entlang des Astes, wobei sich jeweils eine Reihe dreht und abspreizt. Durch diese Form ähneln die Zweige dem Schwanz von Stegosauriern. Die Blätter alter Bäume sind dunkelgrün und bei kühleren Temperaturen bronzefarben angehaucht.
Frucht
Die Bäume entwickeln männliche und weibliche Zapfen. Sie stehen stets an den Enden eines Seitenzweiges. Männliche Zapfen sind länglich mit stumpfer Spitze und ihre Deckschuppen bilden ein regelmäßiges Muster. Weibliche Zapfen wirken rundlich mit abgespreizten, schuppenartigen Auswüchsen der Deckschuppen. Wie alle Zapfen der Koniferen färben sie sich bei zunehmendem Alter braun und verholzen. Reife Zapfen fallen zusammen mit dem Zweig ab.
Wuchs
Die Bäume sind schlank und erreichen an ihrem Naturstandort eine maximale Höhe von 40 Meter. Während sich die oberen, jungen Zweige in spitzem Winkel nach oben strecken, stehen die älteren Zweige ab oder hängen. Alte Bäume besitzen eine raue und blasenartige, dunkelbraune Rinde. Die Wollemie schützt sich in der Wachstumspause vor Kälte. Der zentrale Trieb einer Pflanze ist von einer Harzkappe bedeckt. Botaniker bezeichnen diesen Schutz als Polkappe. Mit dem Beginn der neuen Wachstumsperiode durchstoßen die neuen Triebe die Harzkappe.
Die Bäume sind einhäusig und tragen frühestens im Alter von zwölf Jahren Zapfen. Männliche und weibliche Zapfen sitzen an unterschiedlichen Ästen an einem Baum. Von den bestehenden Vorkommen ist bekannt, dass sich der Baum vegetativ vermehrt. Der Baum bildet an seiner Stammbasis Knospen, aus denen neue Bäume wachsen.
Standort
Der Boden an den zwei bekannten Standorten ist luftig, kiesig, steinig und wasserdurchlässig. Trockenheit bekommt dem Baum gut. Lehmanteile vertragen Wollemien nicht. An ihren Standorten wachsen sie bei Temperaturen zwischen 45 und minus zwölf Grad Celsius.
Verbreitung
Die bekannten Vorkommen der Gattung Wollemie liegen ausschließlich im Wollemi-Nationalpark nordöstlich von Sydney in Australien. Die Standorte sind voneinander getrennt, die Bäume jedoch genetisch identisch. In den schwer zugänglichen Schluchten des 500.000 Hektar großen Schutzgebietes hat sich eine breite biologische Vielfalt erhalten. Wollemia steht auf der Roten Liste der weltweit vom Aussterben bedrohten Arten und ist streng geschützt.
Nutzung
In erster Linie tragen Wollemien aus Züchtungen zum Erhalt der Gattung bei. Die Pflanzen entstehen aus Stecklingen und sind Attraktionen in botanischen Gärten. 2005 versteigerte das Auktionshaus Sotheby's öffentlich eine größere Anzahl Jungpflanzen an Liebhaber. Seit 2006 sind lizensierte Exemplare im europäischen Handel. Die Erlöse tragen dazu bei, die Standorte der Wollemie in Australien zu erhalten.
Pflege/Schnitt
Als Kulturpflanzen gedeihen die Bäume in sandig-magerer und durchlässiger Erde. Ein sonniger oder halbschattiger und geschützter Standort eignet sich für eine Wollemie gut. Sie wachsen in großen Kübeln und überstehen den Winter am besten in einer frostfreien Umgebung. Günstig sind Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad. In Mitteleuropa sind Wollemien im Freiland bis minus zwölf Grad frosthart. Junge Pflanzen benötigen einen Winterschutz.
Krankheiten/Schädlinge
Gefürchtet ist ein Erreger der Wurzelfäule, Phytophthora cinnamoni, aus Südostasien. Gegenmittel sind bisher nicht bekannt.