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Eigenschaften

  • sukkulente Blätter
  • einige Arten als Salat oder Spinat essbar
  • sonniger bis halbschattiger Standort
  • pflegeleicht und anspruchslos
  • vorwiegend in Nordamerika heimisch

Tellerkräuter

Gattung Claytonia
     
  • Beschreibung
  • Fotos
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Die Tellerkräuter (bot. Claytonia) stellen eine Pflanzengattung in der Familie der Quellkrautgewächse (Montiaceae) innerhalb der Ordnung der Nelkenartigen (Caryophyllales) dar. Die Gattung umfasst rund 26 Arten. Lediglich eine von den 26 Arten ist außerhalb von Amerika heimisch. Tellerkräuter sind charakteristische Neuwelt-Organismen.

Der deutsche Trivialname der Gattung Claytonia lautet Tellerkräuter und bezieht sich auf die Hochblätter, die den Stängel der Pflanzen tellerartig umschließen. Carl von Linné stellte die Gattung 1753 auf. Der wissenschaftliche Name Claytonia belobt den Botaniker John Clayton. Einige Arten von Tellerkräutern standen früher in der Gattung Montia (Quellkräuter). Zu den bekanntesten Arten in unseren Breiten zählt das Alpine Tellerkraut (bot. Claytonia megarhiza), das als Zierpflanze in Steingärten oder im Alpinarium gedeiht und das Gewöhnliche Tellerkraut (bot. Claytonia perfoliata). Diese Art heißt auch Kuba-Spinat, Winterportulak oder Winterpostelein oder Indian lettuce und findet damals wie heute Einsatz als Wintergemüse. Die essbare Art ist an den verregneten Berghängen der Westküste von Nordamerika heimisch. Sie diente indigenen Stämmen als Nahrungsmittel und bewahrte zur Zeit des großen Goldrausches viele Goldschürfer vor dem Hungertod und vor Skorbut. Daher rührt im englischsprachigen Raum der Name Miner's Lettuce (Goldschürfersalat).

Blatt

Die Laubblätter der Claytonia wachsen in wenigen bis mehreren bodenständigen Rosetten, gegenständig oder seltener zu dritt in Wirteln am Stängel. Je nach Art sind die Blätter verschieden stark sukkulent. Sukkulente Pflanzen passen sich an besondere Bodenverhältnisse oder extreme klimatische Einflüsse an. Einige Arten Tellerkräuter weisen sukkulente Blätter auf, die flüssigkeitsreich sind.

Die Grundblätter der Claytonia zeigen je nach Art unterschiedliche Formen. Sie variieren zwischen lineal, lanzettlich oder verkehrt-lanzettlich, deltoid, eiförmig, spatel- oder rhombenförmig. Die Blattspreite (Lamina) läuft in einem spitzen oder stumpfen oberen Ende zu. Die Stängelblätter der Tellerkräuter stehen zu zweit oder seltener zu dritt zusammen. Untereinander wachsen sie frei, sind teilweise verwachsen, komplett verwachsen oder der Stängel durchwächst sie. Die Blätter der Gattung zeigen sich in einem hellen bis frischen Grün. Manche Arten weisen blaugrüne Blätter auf. Claytonia bilden keine Nebenblätter aus.

Blüte

Tellerkräuter bilden Blüten, die in endständigen, doldigen oder traubigen Blütenständen zusammenstehen. Ihre Tragblätter ähneln den Laubblättern. Sie sind schuppenförmig und häutig. Die Blüten der Claytonia haben eine auffällige Optik, da ihre Hochblätter flächig unter der Blüte stehen, welche dadurch besonders auffällig ist. Die Blüten sind zwittrig, fünfzählig und radiärsymmetrisch. Sie weisen ein doppeltes Perianth (Blütenhülle) auf. Die fünf Kelchblätter sind ungleich. Sie halten enorm lange, sind laubblatt-ähnlich und von grüner Farbe. Claytonia bilden fünf meist weiße Kronblätteraus.

Einigen Arten besitzen blass-rosa bis pink-rosa Blüten. Die fünf fertilen Staubblätter stehen in einem Kreis zusammen. Ihre Staubfäden verwachsen mit der Basis der Kronblätter. Die Blüten weisen drei Fruchtblätter auf. Diese verwachsen zu einem runden, kugelartigen Fruchtknoten, der aus drei Kammern besteht. Er enthält drei oder sechs Samenanlagen. Der Griffel der Blüten läuft in drei Narben zu.

Frucht

Claytonia entwickeln dreifächrige Kapselfrüchte. Diese öffnen sich von oben beginnend entlang ihrer Längsachse. Die einzelnen Ränder der Fächer haben hygroskopische Eigenschaften, was bedeutet, dass sie in der Lage sind, Feuchtigkeit aus der Umgebung zu binden. Die Kapselfrüchte enthalten jeweils drei bis sechs Samen, seltener nur einen. Die Samen der Tellerkräuter sind schwarz und glänzend. Sie weisen eine rundliche Form mit einer warzigen oder glatten Oberfläche auf. Jeder Samen hat ein weißes Ölkörperchen (Elaiosom). Ein Ölkörperchen ist ein fettreiches Anhängsel an Pflanzensamen.

Pflanzen, deren Samen Vögel oder Ameisen verbreiten, bilden diese Elaiosomen an ihren Samen aus. In tropischen Klimazonen fällt das Elaiosom groß und bunt aus und lockt Vögel an. In den gemäßigten Klimazonen bilden die Pflanzen kleinere Ölkörperchen an ihren Samen aus, da das Verbreiten durch Ameisen (Myrmekochorie) oder ballistisch (Ballochorie) erfolgt.

Wuchs

Tellerkräuter sind einjährige oder ausdauernde Pflanzen mit einem krautigen Wuchs. Die Arten, die ausdauernd sind, entwickeln als Überdauerungsorgane Rhizome, unterirdische Knollen, oder verholzende unterirdische Stämmchen. Die oberirdisch wachsenden Stängel der Claytonia zeigen einen aufrechten bis kriechenden Wuchs. Sie haben kahle Sprossknoten (Nodien). Dieser Bereich der Sprossachse bildet einen Punkt, an dem ein oder mehrere Blätter ansetzen. Tellerkräuter erreichen eine Wuchshöhe zwischen sieben und 20 Zentimetern.

Standort

Vertreter der Gattung Claytonia bevorzugen einen humusreichen Boden. In ihrer Wildform wachsen sie auf Lichtungen in Wäldern sowie auf Gebirgswiesen an der Westküste Nordamerikas. Tellerkräuter lieben ihren Untergrund durchlässig und entwickeln sich optimal an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Einzig das Alpine Tellerkraut zeichnet sich in seinem Wunsch nach einem geschützten Platz und einem eher steinigen Boden aus.

Verbreitung

Von den rund 26 Claytonia Arten sind circa 25 in Nordamerika und Mexiko heimisch. Einige Arten zeigen ihr Vorkommen bis Guatemala und manche erstrecken sich aus dem nördlichen Nordamerika bis in den Norden Russlands. Die einzige Art, die nicht in der Neuen Welt heimisch ist, ist die Claytonia joanneana. Sie ist in der Mongolei und im Altai, einem Hochgebirge im Grenzgebiet von Kasachstan, beheimatet. Einzelne Arten wie das Gewöhnliche Tellerkraut (Claytonia perfoliata) gedeihen in Neuseeland und Europa als Neophyten. Das heißt, sie etablierten sich in einem Areal, in dem sie zuvor nicht beheimatet waren.

Nutzung

Einige Arten von Tellerkräutern sind essbar und dienen als Salat oder Wintergemüse. Tellerkräuter dienten indigenen Volksstämmen als Heilkräuter. Sie verwendeten einige Arten von Claytonia als Breiauflage bei Gelenk- und Gliederschmerzen. Auch bei Augenleiden nutzten sie Tellerkräuter.
Einige Sorten, die winterhart sind und als Wintergemüse dienen, sind stark Vitamin C haltig. Das Gemeine Tellerkraut enthält 60 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm und übertrifft damit die klassischen Wintersalate. Auch Kalzium, Eisen und Magnesium enthalten die Pflanzen zu einem hohen Anteil. In unseren Breiten finden einige Arten Tellerkräuter roh in Salaten, im Pesto, in Dips und Quarks Einsatz. Kurz blanchiert dienen sie als Spinat oder Beigabe zu Suppen.
In heimischen Gärten wachsen Claytonia als pflegeleichte Zierpflanzen, die aufgrund ihrer hübschen Blüten auf den flächigen Hochblättern einen hohen Schmuckwert haben.

Pflanzen innerhalb der Gattung Tellerkräuter Claytonia

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