Eigenschaften
- Pflanzengattung mit mehr als 330 Arten
- ausdauernde Stauden
- herbstblühend
- wachsen nicht verdrängend
- wachsen an halbschattigen Standorten
Natternwurz
Gattung Ageratina- Beschreibung
- Fotos
- Pflanzen in unserem Sortiment
Die Gattung Natternwurz (bot. Ageratina) beinhaltet mehr als 330 verschiedenen Arten. Sie gehören zur Familie der Korbblüter (Asteraceae). Die meisten Arten sind krautige Halbsträucher und Sträucher, seltener und botanisch eher weniger von Bedeutung sind Lianen und Wasserpflanzen.
Der deutsche Name der Ageratina ist Natternwurz. Im Englisch heißt sie entsprechend Snakeroot. Obwohl die Gattung viele Arten umfasst, werden wenige kultiviert. Abschreckend ist vor allem ihre hohe Toxizität. In den USA, wo viele Arten heimisch sind, ist die Snakeroot unbeliebt. Wohl löst sie eine Krankheit, die sogenannte Milk Sickness, aus. Die gefressenen Teile der Natternwurz vergiften Milch von Kühen, Schafen und Ziegen. Durch strengere Kontrollen ist dies heute selten. Dennoch haftet der Gattung ihr schlechtes Image an.
Blatt
Je nach Art ist die Form und das Aussehen der Blätter stark unterschiedlich. Die in den USA und Mexiko heimischen Arten haben lange Blattstiele an stark unterteilten Ästen. Bei den Gattungen aus weniger stark bewachsenen Regionen ist das Blätterwerk weniger dicht. Die Form der Blätter erinnert grob an Dreiecke oder Spachtel. Sie sind rund oder unregelmäßig geformt. Bei den als Lesser Snakeroot bekannten Arten des nordamerikanischen Raumes sind die Blätter lang gezogen. Blätter anderer Arten wie die Weiße Natternwurz sind breiter. Sie haben eine raue Oberfläche, sind gesägt oder gezahnt und versprühen einen für die Pflanze typischen, moschusartigen Duft.
Blüte
Im Oktober und November, bei manchen Arten früher, kommen die Blüten zum Vorschein. Sie verkünden das Ende des Zyklus' der Stauden und Hochstauden. Mitunter halten sich diese bis zu zwei Monate, bevor sie sich nach der Blütezeit verfärben. Typisch sind die voneinander getrennten Blütengruppen, die sich in alle Richtungen und über die gesamte Staudenhöhe verteilen, wodurch ein wahres Blütenmeer entsteht. Die Blüten erreichen circa 0,5 Zentimeter im Durchmesser, bei allen Arten haben sie eine runde Form. Hauptsächlich weiß, seltener rosa oder rot präsentieren sich die hübsch anzusehenden Blütengruppen. Die Blüten einiger Gattungen, wie Ageratina Adenophora, sind mit fallschirmartigen Fortsätzen ausgestattet. Sie verbessern das Gleitverhalten im Wind.
Frucht
Die Frucht der Pflanzen ist typischerweise klein und lokalisiert in Gruppen zwischen fünf und acht Samen in der Mitte der Blüte. Am Anfang des Blütenstandes verfügen die samenartigen Früchte über weiße Härchen, die später abfallen. Die Schale verändert ihre Farbe von Grün zu Schwarz im Reifestadium. Die Pflanze stößt ihre Frucht ab oder lässt sie vom Wind davontragen. Ein Schwänzchen stabilisiert bei manchen Arten die Orientierung der Samen im Flug. Auch verbreiten sich Früchte, die Vögeln als Futter dienten.
Wuchs
Alle Arten der Ageratina sind Stauden oder Hochstauden. Das anfängliche Wachstum ist zunächst schleppend und langsam. In den nächsten Monaten geht das Wachstum schneller vonstatten. Den Höchststand erreichen manche Arten ab 80 Zentimetern während andere auf bis zu zwei Meter heranwachsen. Für europäische Böden eignen sich Zuchtsorten wie die Ageratina altissima 'Chocolate', die ursprüngliche Ageratina Altissima oder die Ageratina Adenophora hervorragend. Letztere gehört mit knapp zwei Metern Höhe zu den größten Arten. Die Pflanze gilt als invasiv, verfolgt aber keine verdrängende Strategie und verträgt sich gut mit anderen Pflanzen.
Standort
Besonders gut gedeiht die Ageratina an halbschattigen Standorten. Die Pflanzen vertragen kurzzeitigen Sonnenschein und brauchen kühlere Tagesstunden. Der Boden ist idealerweise nur so feucht, dass beim Zusammendrücken kein Wasser abläuft. Die meisten Gattungen der Ageratina sind winterfest, bei Temperaturen ab -20 °C ist ein Schutz gegen Kaltfrost ratsam. Allerdings kommt dies in Deutschland seltener vor. Sie stehen in Gärten in Beeten und Rabatten sowie auf Freiflächen und an wechselfeuchten Orten.
Verbreitung
Die Hälfte der bekannten Arten stammt aus Mexiko, ein Viertel aus den USA. Zudem gibt es ein paar Arten, die in Westindien heimisch sind. Die hochinvasiven Pflanzen haben sich auch in anderen Regionen der Welt eingenistet. Mittlerweile gelten sie in Australien und Taiwan als Plage. In Westeuropa gibt es eine gleichbleibende Population der Pflanzen.
Nutzung
Die weißen und farbigen Arten mit hohen Blütenständen sind beliebt. Vor allem die Ageratina Adenophora und die Ageratina altissima gehören zu den am meisten kultivierten Pflanzen. Doch ist die Natternwurz nicht ausschließlich bekannt für ihre Optik. In Mexiko dient sie beispielsweise als Heilpflanze. Die Blätter und Blüten vieler Arten enthalten Encecalin, ein Fungizid, das beispielsweise Nagelpilze abtötet. Angeblich helfen sie als Tee gegen Durchfall, Nierensteine und Vergiftungen durch Schlangenbisse.
Pflege/Schnitt
Mit einem Rückschnitt hat die Ageratina im Normalfall keine Probleme und lässt sich dadurch klein halten. Exzessive Höhen nicht zu erwarten. Wer sich besonders dichte Blütenstände wünscht, passt das Gießverhalten an. Nicht zu feucht und nicht zu trocken, dann entstehen an guten Standorten viele Blüten. Die Ageratina sind robust, tolerant und verzeihen selbst gröbere Pflegefehler, weswegen sie sich für Gartenneulinge eignen.