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Eigenschaften

  • mit Dornen besetzt
  • bis vier Meter Höhe
  • wichtige Bienenweide
  • krautiger Wuchs
  • Heilpflanze

Kratzdisteln

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Die Kratzdisteln, mit botanischem Namen Cirsium, stellen eine Pflanzengattung in der Familie der Korbblütler (bot. Asteraceae) dar. Sie stehen innerhalb der Ordnung der Asternartigen (Asterales). Die Gattung beinhaltet rund 200 Arten, die auf dem gesamten eurasischen Kontinent, Nordamerika und im Norden Afrikas vorkommen.

Die Kratzdisteln sind eng mit der Gattung Distel (Carduus) verwandt. Sie unterschieden sich durch den Pappus ihrer Blüten. Dieser haarartige Kranz ist bei Carduus einfach, während Kratzdisteln einen Pappus mit einer federigen Struktur aufweisen. Die bei uns bekanntesten Arten sind die Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense) und die Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare). Die Blüten der Gewöhnlichen Kratzdistel sind sogar essbar.

Blatt

Die Laubblätter von Kratzdisteln sind gewimpert, gezähnt oder ein- bis dreifach gelappt oder gefiedert. Sie wachsen grundständig und am Stängel verteilt. Die Blattzähne oder Blattlappen weisen dornige Spitzen auf. Die Blattspreiten haben meist keine Drüsen und sind kahl oder besitzen dichte, kurze weißliche Härchen.

Blüte

Die Blütenstandsschäfte von Cirsium Arten zeigen reduzierte blattähnliche Tragblätter. Ihre Blütenstände sind mittelgroß bis groß und körbchenförmig. Sie stehen einzeln endständig oder in den Blattachseln im oberen Teil der Pflanze. Bei einigen Arten stehen sie in kleinen Gruppen in einfachen oder verzweigten Gesamtblütenständen zusammen. Diese sind in der Form rispig, traubig, ährig oder schirmrispig, seltener kopfig.

Der Hüllkelch erreicht eine Höhe zwischen einem und sechs Zentimetern sowie einen Durchmesser zwischen einem und acht Zentimetern. Die zahlreichen Hüllblätter stehen in fünf bis zwanzig Reihen und weisen bei den meisten Arten eine dornige Spitze auf. Die Hüllblätter sind nahezu gleichgestaltig. Die äußeren und mittleren verwachsen mit ihrer Basis am Korbboden und ihre oberen Enden stehen aufrecht. Die inneren Hüllblätter wachsen aufrecht und leicht verdreht. Sie sind ganzrandig oder gezähnt. Der Korbboden ist flach oder leicht nach oben gewölbt. Weiße bis rötlich-braune Schuppen bedecken den Korbboden. Kratzdisteln bilden keine Spreublätter an ihren Blüten aus. In den Blütenkörben stehen 25 bis 200 oder mehr Röhrenblüten. Diese sind radiärsymmetrisch bis zygomorph und weisen lange Kronröhren in zylindrischer Form auf. Die Blütenkronen von Kratzdistelnvariieren in der Farbe je nach Art zwischen gelb, rot, rosa und violett. Kratzdisteln blühen von April bis Ende Juni.

Frucht

Kratzdisteln bilden Achänen (nussähnliche Schließfrüchte) aus, die mit feinen Pappushärchen bedeckt sind. Der Wind verbreitet die Samen (Anemochorie), weshalb Kratzdisteln sich als Haarflieger verbreiten.

Wuchs

Kratzdisteln sind ausdauernde oder ein- bis zweijährige Pflanzen mit einem krautigen Wuchs. Sie erreichen eine Höhe zwischen fünf und 400 Zentimetern. Alle Vertreter der Gattung weisen dornig bewehrte Pflanzenteile auf. Zumeist sind ihre Stängel verzweigt und wachsen aufrecht. Viele Arten bilden bodenständige Blattrosetten aus.

Standort

Kratzdisteln gelten als anpassungsfähig. Ihre Anforderungen an den Standort sind stark von der jeweiligen Art abhängig. Die bei uns wichtigsten Arten sind die Acker-Kratzdistel und die Gewöhnliche Kratzdistel. Beide Arten gedeihen in Nachbarschaft von Unkraut, auf Schuttplätzen, an Wegrändern, in Waldlichtungen und am Ufer von stehenden oder fließenden Gewässern. Die für unsere Flora ebenfalls wichtige Kohldistel (Cirsium oleraceum) und die Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre) wachsen gerne in Auenwäldern und Flachmooren, auf nassen Wiesen, an Ufern oder zeigen Quellen an. Die meisten Arten bevorzugen trockene, steinige, sandige und stickstoffreiche Böden und lieben einen sonnigen bis vollsonnigen Standort.

Verbreitung

Die Gattung Cirsium hat ihr natürliches Vorkommen in Eurasien, Afrika und Nordamerika. Die Gewöhnliche Kratzdistel gilt mittlerweile in Südamerika, Australien, Israel, Neuseeland, auf den Kanarischen Inseln, Réunion, Hawaii und den Azoren sowie im Jemen als Neophyt. Dies bezeichnet Pflanzen, die in Arealen gedeihen, in denen sie ursprünglich nicht beheimatet waren.

Nutzung

Kratzdisteln sind mit ihren Blüten eine wichtige Bienenweide. Gerade die Gewöhnliche Kratzdistel gedeiht an Standorten des Gartens, an denen andere Pflanzen ungern wachsen. Kratzdisteln zieren Gärten mit eindrucksvollen Blattrosetten und großen Blüten. Die geschlossenen Blüten der Gewöhnlichen Kratzdistel sind essbar, genau wie ihre jungen stachellosen Blätter und ihre Stängel. Die Blätter dienen roh als Salat oder spinat-ähnliches Gemüse. Die Stängel ähneln in ihrem kulinarischen Einsatz dem Spargel. Der Blütenkopf schmeckt gekocht oder gedünstet nach einer Kombination aus aromatischem Gemüse und süßem Honigklee. Kratzdisteln finden als Heilpflanzen Einsatz. Sie dienen als Tees und sollen krampflösend, harntreibend und beruhigend wirken. Zudem helfen sie äußerlich bei rheumatischen Beschwerden oder Venenleiden.

Krankheiten/Schädlinge

Gelegentlich befallen Rostpilze Vertreter aus der Gattung der Kratzdisteln. Rostpilze sind Pflanzenparasiten, die vorwiegend Sprossachsen und Blätter der Kratzdisteln befallen.

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