Eigenschaften
- ausdauernde, wurzellose Wasserpflanzen
- gekennzeichnet durch zerbrechliche Stängel
- besitzen kleine, unscheinbare Blüten
- vorrangig in stehenden und langsam fließenden Gewässern
- Laichplatz und Versteck für Fische
Hornblatt
Gattung Ceratophyllum ab €12.30 kaufen- Beschreibung
- Arten
- Fotos
- Pflanzen in unserem Sortiment
Das Hornblatt (bot. Ceratophyllum) ist erstmals 1753 wissenschaftlich dokumentiert in "Species Plantarum". Das epochale Grundlagenwerk des schwedischen Naturforschers Carl von Linné klassifizierte die Pflanzengattung Hornblatt zur Familie der Hornblattgewächse (Ceratophyllaceae).
Der Name Ceratophyllum setzt sich gemäß der botanischen Nomenklatur aus zwei griechischen Wörtern zusammen: keras (Horn) und phyllon (Blatt). Je nachdem, welche botanische Klassifizierung zugrunde liegt, gibt es vier bis zehn Arten der Gattung Ceratophyllum.
Heute zählt das ökologisch wertvolle und ästhetisch ansprechende Hornblatt zu den beliebtesten Schwimmpflanzen in Aquarien und Gartenteichen. Einer der Gründe, warum die immergrüne Wasserpflanze zeitlos beliebt ist, findet sich in ihrem unkomplizierten Wesen: Aquariumshalter oder Teichbesitzer betreiben wenig Aufwand, um die genügsame und pflegeleichte Pflanze gesund zu erhalten.
Blatt
Die Arten des Hornblattes haben eines gemeinsam: Die Blätter sind quirlartig aufgebaut und legen sich nahezu ringartig um den Stängel. Je nach Art sind sie ein- bis mehrfach gegabelt und zeigen sich in hell- bis dunkelgrünen Farbabstufungen. Möglich ist eine natürliche Rotfärbung der Blattspitzen. Am oberen Pflanzenende verdichten sich die Blätter in Form eines Dornes.
Blüte
Blüten bildet das Hornblatt nur unter optimalen Lebensbedingungen. Sie zeigen sich unscheinbar in den Blattachseln. Als monözische (einhäusig getrenntgeschlechtige) Samenpflanze trägt jedes Pflanzenexemplar gleichzeitig weibliche Fruchtblätter und männliche Staubblätter. So zählt das Hornblatt zu den zwittrigen Pflanzen mit eingeschlechtlichen Blüten.
Frucht
Die Fruchtknoten sind einfächrig zwischen den Blattachseln angeordnet. Die Früchte sind je nach Art unterschiedlich gefärbt. Am häufigsten sind Farbabstufungen zwischen schwarz-rot und schwarz-bräunlich.
Der einfächrige Fruchtknoten ist ein eindeutiges Merkmal zur Erkennung der weiblichen und männlichen Pflanzenteile. Bei männlichen Pflanzenteilen zeigen sich die Staubblätter in kugeligem Verbund von 10 bis 20 Exemplaren zwischen den Blattachseln.
Wuchs
Als submerse (abgetauchte, unter Wasser lebende) Wasserpflanze vollzieht das Hornblatt alle Lebensvorgänge unterhalb der Wasseroberfläche. Die Schwimmpflanze hat kein ausgeprägtes Wurzelwerk. Sie verfügt über Rhizoide (wurzelähnliche Ausläufer), über die sie Nährstoffe aufnimmt und sich locker an Steinen oder anderen Widerständen verankert. Die Pflanzen zeigen ein charakteristisches Wuchsverhalten. Die je nach Art zwischen 50 Zentimeter bis zu drei Meter langen, üppig verzweigten Sprosse des Hornblattes schweben bündelartig frei im Wasser. An der Wasseroberfläche angekommen, treibt die winterharte Pflanze flutend in dichten Ranken.
Standort
Die Süßwasserpflanze bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen, möglichst windgeschützten Standort. Ideale Lebensbedingungen bieten nährstoffreiches Wasser sowie Temperaturen oberhalb von 16°C. Bei Wassertemperaturen unter 15°C legt die Schwimmpflanze eine Wachstumspause ein. In Bezug auf Härtegrade und pH-Werte zeigt sich das Hornblatt robust und anpassungsfähig. In natürlichen Gewässern liegt der durchschnittliche Messwert bei 7,4 pH. Erst bei sehr hartem und kalkhaltigem Wasser reagiert die Wasserpflanze sensibel.
Einen Standortwechsel nimmt das Hornblatt übel. Im ungünstigen Fall stellt es das Wachstum ein. Im schlechtesten Fall löst es sich auf und hinterlässt grünliche Schleimrückstände.
Verbreitung
Das Hornblatt ist global nachgewiesen. Die Schwimmpflanze wächst überall dort, wo es warmes, stehendes oder langsam fließendes Süßwasser mit Lichteinstrahlung gibt, darunter Teiche, Flüsse und Gräben. In als verschmutzt (hypertroph) eingestuften Gewässern zeigt sich das Hornblatt widerstandsfähig. Sogar in Alt- oder Brackwasser gilt es als bedingt lebensfähig.
In natürlichen Gewässern schwebt die Wasserpflanze in Wassertiefen zwischen 0,5 Meter und 1,0 Meter. In Ausnahmefällen ist das Hornblatt in Tiefen bis zu acht Metern nachzuweisen.
Nutzung
Das Hornblatt ist ein lebender Indikator für die Wasserqualität. Kraftlose, belegte, verfärbte oder sich auflösende Blätter sowie außerhalb der Winterpause nicht wachsende Blätter sind Hinweise. Sie zeigen an, dass menschliches Eingreifen erforderlich ist. Algen dienen als Nährstoffe für das Hornblatt. Auf diese Weise leistet es eine ökologische "Putzfunktion" in Aquarium oder Teich. Doch ist irgendwann eine natürliche Grenze für die Nährstoffaufnahme erreicht. Sind zu viele Algen oder Schwebeteilchen im Wasser, setzen sich diese zwischen den Blättern der Wasserpflanze ab und erzeugen ein unansehnliches Erscheinungsbild.
Für viele Fischarten eröffnen die fiedrigen, in Ranken treibenden Blätter der Schwimmpflanze einen artgerechten Tummelplatz zum Verstecken und Laichen.
Pflege/Schnitt
Wird Hornblatt als Trieb in Aquarium oder Teich eingesetzt, geschieht dies behutsam. Die Ranken neigen dazu, brüchig zu sein. Es empfiehlt sich nicht, die Triebe in Teich- oder Aquarienerde einzupflanzen. Die Pflanze verkümmert und zersetzt sich. Stattdessen lässt sich der Setzling mittels kleiner Steine oder Hölzer vorsichtig an einer Stelle am Boden fixieren. Von dort wächst er in schnellem Tempo senkrecht an die Wasseroberfläche.
Eine zu große Ausbreitung erfordert einen Rückschnitt. Spätestens, wenn die Schwimmpflanze sich an der Wasseroberfläche extrem ausbreitet und eigenen Pflanzenteilen und / oder anderen Gewächsen und Lebewesen zu viel Licht raubt. Stängel lassen sich an beliebiger Stelle durchtrennen. Der obere, abgeschnittene Teil dient als Kopfsetzling. Er lässt sich nach Bildung von wurzelähnlichen Ausläufern im Wasserglas, zurück in das Aquarium oder in den Teich setzen. Gelb gewordene Teile der Pflanze sind zu entsorgen.
Krankheiten/Schädlinge
In der Regel sind es vom Aquariumshalter oder Teichbesitzer geschaffene Lebensbedingungen, die die anpassungsfähige Schwimmpflanze in ihrem gesunden Dasein hemmen. Einfache Maßnahmen schaffen rasch Abhilfe.
Grau-weißliche Beläge an den Blättern der Pflanze sind ein Hinweis darauf, dass das Wasser zu hart und kalkhaltig ist. Die Pflanze erscheint unansehnlich, wächst vergleichsweise langsam und bündelt sich nicht unter der Wasseroberfläche. Ein Wasseraustausch ist notwendig.
Kahle Stellen an den Sprossen weisen auf Lichtmangel hin. Ist dieser nicht standortbedingt, so sind meist überwuchernde Pflanzenteile der Grund. Das Auslichten der Pflanze(n) ist notwendig, um dem Aquarium oder Teich bis zum Boden ausreichend Lichteinfall zu gewähren.