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Eigenschaften

  • Blütenpracht in Weiß oder Rosa
  • bilden Unterwasser- und Landformen
  • steife Blätter
  • für die Bepflanzung von Teichrändern geeignet
  • benötigen kaum Pflege

Gnadenkräuter

Gattung Gratiola ab €8.40 kaufen
     
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Die Gattung der Gnadenkräuter (bot. Gratiola), die zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) gehört, beinhaltet 20 bis 30 Arten. Mit dem Gottes-Gnadenkraut (Gratiola officinalis) beherbergt Deutschland die einzige heimische Art. Eine weitere Art gilt als eingebürgert.

Es ist eine zierliche Erscheinung, die von den Gnadenkräutern ausgeht. Ihre natürlichen Lebensräume sind sehr speziell, weshalb die einzige heimische Art als stark gefährdet gilt. Ihre Lebensräume sind selten geworden, weswegen die Gnadenkräuter in der Natur selten zu finden sind. Wer diese Gewächse in seinen Garten holt, der schafft sich nicht nur eine wunderschöne Atmosphäre, sondern dient gleichzeitig dem Naturschutz. Wenn im Sommer die zierlichen weißen oder rosafarbenen Blüten entstehen, dann wirkt die Umgebung wie verzaubert. Der lateinische Gattungsname stammt vom Begriff "Gnade", was auf die Heilwirkung der Pflanzen hindeutet.

Blatt

Die Laubblätter sind kreuzgegeständig und ungestielt. Sie sitzen mit der Blattspreite direkt an der Sprossachse. Die Spreite ist einfach und besitzt einen glatten oder gesägten Blattrand. Sie sind lanzettlich und enden in einer Spitze. Einige Arten tragen Haare auf den Blättern. Sie sind frisch grün bis dunkelgrün gefärbt und glänzen leicht in der Sonne. Auf einem länger überfluteten Standort bilden die Pflanzen Unterwasserblätter aus. Sie sind kürzer und breiter, als die Luftblätter.

Blüte

Die zierlichen Blüten stehen in lockerblütigen Trauben. Sie sind zwittrig und folgen einem fünfzähligen Aufbau. Fünf Kelchblätter sind an der Basis miteinander verwachsen. Am oberen Ende spaltet die Kelchröhre tief in fünf Zipfel, welche sich dicht an die Krone legen. Die Kronblätter sind im unteren Teil röhrig verwachsen und bilden im oberen Teil eine spiegelsymmetrischen Schlund.

Das Blütenzentrum ist auffällig gelb gefärbt. Die Kronröhre ist leicht gebogen und meist anders gefärbt, als die Kronzipfel. Viele Arten haben eine grünlich gefärbte Kronröhre, die mit bräunlichen Streifen versehen ist. Auf der zweilappigen Oberlippe sitzen Haare. Die Unterlippe besteht aus drei Lappen. Jede Blüte besitzt zwei Staubblätter. Die Blüten sitzen auf kurzen oder langen Stielen in den Achseln der Blätter. Die Blüten erreichen eine Länge zwischen fünf und 20 Millimeter. Gnadenkräuter blühen in einem reinen Weiß oder in einem zarten Rosa. Die Arten haben unterschiedlich lange Blütezeiten, die sich von Mai bis Oktober erstreckt.

Frucht

Gnadenkräuter bilden Kapselfrüchte, die aus vier Kammern bestehen. Sie erinnern in ihrer Form an einen Tropfen. Ihre Oberfläche ist kahl oder drüsig behaart. Die unscheinbaren Früchte sind wie die Blätter grün gefärbt. Die Kelchblätter sind an den Früchten erkennbar. Wenn das Wasser die Fruchtwand durchtränkt, springt die Kapsel auf und entlässt zahlreiche Samen. Das Wasser sorgt für die Verbreitung der Samen.

Wuchs

Die Arten der Gattung Gratiola wachsen als einjährige oder mehrjährige krautige Pflanzen. Sie wachsen straff aufrecht und bilden einen unterirdischen Wurzelstock, über den sie sich kriechend ausbreiten. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl oder drüsig behaart. Einzelne Arten haben einen vierkantigen Stängel. Bei anderen Arten ist er rund. Das Gottes-Gnadenkraut besitzt im unteren Teil einen runden Stängel, der sich nach oben hin vierkantig entwickelt. Es gibt Vertreter, die an der Basis vielfach verzweigt sind. Die Pflanzen erreichen Wuchshöhen zwischen zehn und 50 Zentimeter.

Standort

Gnadenkräuter kommen auf sonnigen oder halbschattigen Standorten vor. Ihre zarten Blüten zeigen sie am besten, wenn die Pflanzen mindestens den halben Tag Sonne abbekommen. Sie bevorzugen wechselnasse Böden, die aus tonreichem oder torfhaltigem Substrat bestehen. Auf kalkarmem Boden fühlen sich die Pflanzen wohl. Zeitweise Überflutungen oder kurzes Austrocknen bereiten den Pflanzen keine Probleme.

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet der Gattung erstreckt sich über weite Teile in den gemäßigten und tropischen Klimazonen. Die Pflanzen kommen in Mittel- und Südeuropa vor und sind in Zentralasien heimisch. Einige Areale liegen in Nordamerika, Neuseeland und Australien. Ihre bevorzugten Biotope sind nasse Moor- und Sumpfwiesen. Sie gedeiht an Teichrändern, Gräben und Seeufern. Meist wachsen Gnadenkräuter gut versteckt im Schutz von anderen Arten. Sie kommen in Gebirgsregionen bis in Höhenlagen von 1.500 Metern vor.

Nutzung

Gnadenkräuter eignen sich für die Bepflanzung von feuchten bis nassen Standorten. Die Pflanzen besiedeln Feuchtzonen mit einer Wassertiefe bis zehn Zentimeter. Sie zieren Verlandungszonen an Gartenteichen und harmonieren dort perfekt mit Pflanzpartnern wie Mädesüß (Filipendula), Kalmus (Acorus) oder Fieberklee (Menyanthes). Im Moorbeet sorgen sie für strahlende Akzente. Der Blütenzauber ist perfekt, wenn Gnadenkräuter neben den rosafarbenen Blüten der Schwanenblume (botanisch Butomus umbellatus) wachsen. Die Sumpfcalla (botanisch Calla palustris) bringt ein kräftiges Blattwerk und dekorative Blüten ins Spiel. Eine perfekte Ergänzung in diesem Arrangement sind die dichten Horste der Zwerg-Binse (botanisch Juncus ensifolius). Das malerische Bild am Teichufer ist perfekt für das Auge.

Um den Geruchssinnen einen Genuss zu bieten, eignet sich in diesem Gemälde die Wasserminze (botanisch Mentha aquatica) optimal als Pflanzpartner. Ihre aromatischen Blätter verströmen einen leichten Duft von Minze. Auf nassfeuchten Wiesen erzeugen die Gewächse ein wunderschönes Bild zwischen den kräftigen rosafarbenen Tönen des Sumpf-Storchschnabels (botanisch Geranium palustre). Die Sumpfdotterblume (botanisch Caltha palustris) liefert mit ihren gelben Blüten und den herzförmigen Blättern den perfekten Kontrast. Einen Hauch von Exotik bringt die Sumpf-Wolfsmilch (botanisch Euphorbia palustris) mit ihren dick fleischigen Blättern mit ein. Gnadenkräuter gedeihen mit allen Pflanzen, die den sumpfigen Standort lieben. Der Kreativität bei der Gestaltung der Beete und Uferbereiche sind keine Grenzen gesetzt. Einige Arten sind für die Bepflanzung von Aquarien geeignet. Die Unterwasserform der Pflanze wirkt mit ihrer leicht dornigen Optik ästhetisch in der Unterwasserwelt.

Pflege/Schnitt

Gnadenkräuter benötigen keine Düngung. Von einer Düngung profitieren die Algen im Gartenteich. Die Pflanzen sind winterhart und benötigen keinen zusätzlichen Schutz. Ihre Winterhärte ist höher, wenn die abgestorbenen Pflanzenteile in der kalten Jahreszeit stehen bleiben. Auch dann sind die Stängel ein Blickfang im Staudenbeet. Sie dienen als Gerüstbildner. Ein Rückschnitt erfolgt im zeitigen Frühjahr direkt über dem Boden. Pflanzen, die im Aquarium wachsen, bilden durch einen regelmäßigen Rückschnitt dichte Teppiche aus.

Krankheiten/Schädlinge

Es sind keine Krankheiten oder Schädlinge bekannt, die den Pflanzen Probleme bereiten. Sie erweisen sich am geeigneten Standort als äußerst robust. Falsche Standortbedingungen wie zu lang anhaltende Nässe oder Trockenheit schädigen die Pflanzen.

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