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Eigenschaften

  • aufrecht wachsende Sträucher
  • farnähnliche Blätter
  • stark aromatisch duftend
  • robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen
  • Heilpflanze in der Volksmedizin

Comptonia

Gattung Comptonia
     
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Die Farnmyrte (bot. Comptonia peregrina) ist die einzige heute noch existierende Pflanzenart der Gattung Comptonia. Diese gehört zur Familie der Gagelstrauchgewächse (Myricaceae). Obwohl die Comptonia nicht mit Farngewächsen verwandt ist, sind ihre ähnlich gefiederten Blätter denen des Farns zum Verwechseln ähnlich.

Von ihren Harzdrüsen geht ein signifikanter Duft aus, der abschreckend auf Insekten wirkt. Bei den Ureinwohnern des amerikanischen Kontinents und in der Volksmedizin gilt die Farnmyrte als Heilmittel und findet Einsatz bei verschiedensten körperlichen Beschwerden. Die Farnmyrte bedeckt auf dem gesamten nordamerikanischen Kontinent viele kahle Flächen. Sie ist nicht zuletzt deshalb weit verbreitet, weil sie anpassungsfähig und resistent gegen nahezu alle Krankheiten und Schädlinge ist.

Blatt

Die grünen Blätter der Farnmyrte sind wechselständig angeordnet. Der circa drei bis sechs Millimeter lange Blattstiel geht in eine häutige, lineal-lanzettliche Blattspreite über. Diese ist bis zu fünfzehn Zentimeter lang und drei Zentimeter breit. Da die Blattspreite in wechsel- bis gegenständige, rundlich-eiförmige Blattabschnitte gefiedert ist, erinnert ihr Aussehen stark an einen Farnwedel. Sowohl Stiel als auch Spreite sind unterschiedlich stark mit seidenartigen Haaren bedeckt. Der Blattgrund ist gestutzt, keilförmig, verschmälert oder schief.

Das Laub der Comptonia besitzt viele kleine Harzdrüsen, weshalb es beim Zerreiben ein starkes Aroma verströmt. Im Winter verliert die Farnmyrte ihr Laub, wenn es nicht vorher verwelkt. Die lang zugespitzten Nebenblätter, deren Form an ein Herz erinnert, fallen früher ab.

Blüte

Bevor sich die Blätter der Farnmyrte entfalten, bildet sich im Frühjahr ein unscheinbarer Blütenstand aus. Die zugespitzten ei- bis herzförmigen Tragblätter sind auf der Unterseite drüsig punktiert. Oft sind sie, wie das Laub, flaumig behaart und am Rand bewimpert. Die Comptonia peregrina ist ein- bis zweihäusig getrenntgeschlechtlich, wobei die männlichen Blütenstände sich deutlich von den weiblichen unterscheiden. Die bis zu fünf Zentimeter großen, häufiger zurückgebogenen, gelblich-grünen Kätzchen stehen in den meisten Fällen zu mehreren an den Enden der Zweige.

Sie enthalten drei bis acht Staubblätter, die frei stehen oder an ihrer Basis verwachsen und kürzer als die Tragblätter sind. Die weiblichen Blüten hingegen sind ei- oder kugelförmig und weisen rötliche Deckblätter auf. Während sie in der Blütezeit nur eine Größe von fünf Millimetern erreichen, werdem sie später während der Fruchtzeit bis zu zwei Zentimeter groß. Weibliche Blüten haben darüber hinaus zwei Griffel sowie einen einfächerigen Fruchtknoten mit einer Samenanlage. In der Blütezeit sind sie von ihren beiden lineal-pfriemlichen Deckblättern und einem bleibenden Tragblatt umgeben. Die Deckblätter spalten sich in der Fruchtzeit in vier bis acht Tragblätter auf, welche die Frucht überragen und verdecken.

Frucht

Der Fruchtstand der Farnmyrte besteht aus einem bis vier essbaren ovalen Nüsschen, die zu einem runden, klettenartigen Gebilde zusammengefasst sind. Diese sind jeweils bis zu einem halben Zentimeter groß und wechseln ihre grüne Farbe im Spätsommer zu braun. Die mit stachligen Borsten bedeckten Kletten platzen nicht auf, wenn sie reif sind.

Wuchs

Die dicht verzweigte Comptonia peregrina ist ein aufrecht wachsender Strauch, der an den meisten Standorten sommergrün ist. Im Durchschnitt erreicht sie eine Wuchshöhe von einem Meter und wächst ebenso weit in die Breite. Die Rinde der weit ausladenden, drehrunden Äste ist anfangs mit Drüsenhaaren bedeckt und später oft flaumig behaart. Die Zweige weisen entweder eine mit steifen, zottigen Haaren besetzte Rinde auf, oder sie ist ebenfalls von einem Flaum überzogen.

Standort

Was den Standort angeht, ist die Farnmyrte nicht wählerisch. Bevorzugt wächst sie auf trockenem, kalkarmem Boden an lichtexponierten oder halbschattigen Standorten. Sie gedeiht sowohl in trockenen Kiefernwäldern oder an Berghängen als auch an Straßenböschungen, auf Brandstellen und brachliegendem Weideland. Für ihr Wachstum ist es förderlich, wenn der Untergrund Anteile von Kies oder Sand enthält.

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet der Farnmyrte erstreckt sich über den ganzen Norden der Vereinigten Staaten bis ins südöstliche Kanada. Im Erdalter Pliozän war sie in Mitteleuropa weit verbreitet, überdauerte aber die Kaltzeiten des Pleistozäns nicht.

Nutzung

Die dekorative Farnmyrte eignet sich als anspruchsloser Zierstrauch mit schönem Herbstlaub für das Gestalten von Gärten. Besonders gut eignet sie sich zum Überdecken von trockenen, kahlen Stellen. Der Strauch passt hervorragend in naturnahe Gärten, vor allem in der Nähe kleiner Stauden.

Noch mehr zeichnet sich die Farnmyrte dadurch aus, dass ihr Konsum heilend auf den menschlichen Körper wirkt. Bei indianischen Stämmen findet die Pflanze häufiger Einsatz, um diverse Beschwerden zu bekämpfen. Sowohl das Essen der Früchte als auch das Aufbrühen der Blätter zu Tee oder deren Einsatz als Gewürz bieten sich an. Auch wurde die Farnmyrte von den Ureinwohnern Nordamerikas als Räucherwerk für Rituale, Aufputschmittel oder Gift eingesetzt. Darüber hinaus vertreibt das starke Aroma der zerkleinerten, verbrannten Blätter Insekten.

Pflege/Schnitt

Beim Umgang mit der Farnmyrte ist zu beachten, dass sie Umpflanzen nicht gut verträgt. Der Nur im jungen Alter verträgt die Pflanze einen Standortwechsel. Der Samen ist hart und keimt relativ schwer auf. Daher bietet es sich an, die Frucht zu ernten, solange die Samen grün sind und diese gleich auszusäen. Gibt der Gärtner anschließend innerhalb eines Tages hin und wieder heißes Wasser in die Erde, weicht dies die Schale auf und tötet Stoffe ab, die das Aufkeimen erschweren.

Krankheiten/Schädlinge

Es sind keine spezifischen Krankheiten oder Schädlinge bekannt, für welche die Farnmyrte anfällig ist.

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