Klassifikation

botanische Namen anzeigen
Zurück Weiter
nur bestellbar
Botanik Explorer

Eigenschaften

  • Sträucher, überwiegend Schlinger
  • immergrün oder sommergrün
  • enthält ätherische Öle
  • auffällige bunte Blüten
  • wachsen auf bis zu zehn Meter

Baumschlingen

Gattung Periploca
     
  • Beschreibung
  • Fotos
  • Pflanzen in unserem Sortiment
  •  

Die Pflanzen der Gattung Baumschlingen (bot. Periploca) sind überwiegend windende Sträucher. Sie sind Bedecktsamer in der Grundordnung der Eudikotyledonen. Sie gehören zur Familie Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) in der Klasse der Enzianartigen (Gentiales). Die Familie gliedert sich in Unterfamilien. Die Unterfamiie Periplocoideae enthält als weitere Struktur den Tribus Periploceae. Das ist die unmittelbare Verwandtschaft der Gattung.

Die Gattung enthält aktuell vierzehn Arten. Manche Darstellungen nennen weitere Arten. Unklar ist die Trennung von Arten und regionalen Unterarten. Eine zweite Struktur teilt die Gattung in zwei Sektionen. Die Sektion Periploca enthält zehn Arten. Die Sektion Monocronata Venter umfasst vier Arten. Strittig ist die generelle Zuordnung einer weiteren Art. Die Angiospem Phylogeny Group hat 2009 die neue Pflanzensystematik veröffentlicht.

Blatt

Die Baumschlingen besitzen Laubblätter. Das Blatt besteht aus Stiel und Blattspreite, manche haben keinen Stiel und sitzen direkt an den Zweigen. Manche Art hat einen Blattstiel von fünf Millimetern Länge. Die Blattspreiten sind elliptisch, manchmal eiförmig oder länglich-oval. Einige haben einen dreieckigen Grund.

Ihre Länge liegt zwischen eineinhalb bis zehn Zentimeter. Sie sind zwei Millimeter oder bis zu fünf Zentimeter breit. Manche Art hat zwanzig bis fünfundzwanzig quer stehende Blattnerven. Manchmal sind sie gewellt. Die Blätter sind gegenständig angeordnet. Einige Arten haben ihre Blätter zu Schuppen zurückgebildet. So sparen die Pflanzen Wasser und gedeiht in extrem trockenen Regionen.

Blüte

Die Blüten sind zwittrig und fünfzählig. Der Durchmesser beträgt einen bis zweieinhalb Zentimeter. Die einzelne Blüte besteht aus fünf freien (nicht miteinander verwachsenen) Kelchblättern. Die Kelchblätter sind rundlich oder dreieckig. Sie sind zwischen zwei und drei Millimeter lang. Die Blüte hat fünf gerundete Kronblätter. Die Kronblätter sind zu einer kurzen Röhre verwachsen. Die freien Zipfel haben einen grüngelben Rand. Der Mittelteil ist dunkelrot oder braun. Manche Arten besitzen einheitlich gefärbte Blüten. Meistens sind die Zipfel der Kronblätter umgeschlagen. Die Außenseite der Kronblätter ist kahl, die Innenseite behaart. Fünf freie Staubblätter mit kurzen, breiten Staubgefäßen stehen in einem Kreis. Manche Art besitzt violette Staubfäden. Die Nebenkrone der Blüte ist dunkelbraun, purpur oder gelblich und hat fünf gebogene Anhängsel.

Die Blütenstände bilden sich in den Blattachseln und entwickeln sich endständig an den Zweigen. Meistens stehen drei bis fünfzehn Blüten in lockeren Gruppen. Die Stiele sind bis zu fünf Zentimeter lang. Die Form der Anordnung ist zymös. Bei dieser Form wachsen die neuen Blütentriebe über die Hauptachse hinaus und ähneln optisch Rispen. Die Sommermonate sind die Blütezeit der Baumschlingen. In Mitteleuropa liegt diese Zeit im Juli und August. Die Blüten duften unterschiedlich stark.

Frucht

An den Pflanzen entstehen paarige Balgfrüchte. Balgfrüchte enthalten mehrere Einzelsamen. Sie sind von einem gemeinsamen, trockenen und meistens ledrigen Fruchtwand (Perikarp) umgeben. Die Frucht öffnet sich an der Verwachsungslinie der Fruchtwand und gibt die Samen frei. Die Balgfrüchte der Baumschlingen sind stets in spitzem oder stumpfem Winkel, ähnlich den Ziegenhörnern, angeordnet. In Spanien hat die Pflanze deshalb den Namen Cornicabra.

Die glatten Früchte sind spindelförmig und meistens zwischen zehn und zwanzig Zentimeter lang. Auch kommen Früchte mit fünfundvierzig Zentimeter Länge vor. Die Samen sind länglich und zwischen drei und vierzehn Millimeter lang. Ihre Breite beträgt einen bis zweieinhalb Millimeter. Ein Haarschopf von zwanzig bis fünfundzwanzig Millimeter Länge krönt ihre Spitze.

Wuchs

Die Baumschlingen sind kahle Sträucher und erreichen mehrere Meter Höhe. Überwiegend sind es windende Arten. Manche Art erreicht eine Höhe von zehn Metern. Nur wenige sind bogig geneigt oder stehen aufrecht. Die Sträucher wachsen in Gegenden mit geringem Niederschlag. Manche Arten sind immergrün, manche sommergrün, andere werfen ihr Laub während der Wachstumsperiode ab. Ohne Blätter überstehen sie trockene Perioden. Als Mitglieder der Hundsgiftgewächse enthalten sie einen milchigen, klebrigen Pflanzensaft. Alle Teile der Baumschlingen sind giftig. Die Pflanzen enthalten mehr oder weniger ätherische Öle.

Standort

Baumschlingen stehen in Europa in Zonen mit Macchia, die in der Mittelmeerregion große Landesteile bedeckt. Die warmen und sonnigen Bereichen sind ihnen am liebsten. Periploca sind auf die trockenen Wachstumszonen auf sandigen und steinigen Böden eingestellt. Manche Art bevorzugt nährstoffreichen und lockeren Boden. Sie wächst in den verschiedenen Regionen in Ebenen oder an Hängen oder steht an Waldrändern.

Verbreitung

Die Pflanzen haben unterschiedliche Ursprungsländer. Sie sind in Osteuropa und Eurasien heimisch. Manche Arten haben sich in Nordafrika oder in der Region des Ostafrikanischen Grabens entwickelt. Sie kommen von Äthiopien bis Süd-Iran und im Himalaja oder China vor. In Europa ist die Griechische Baumschlinge (Periploca graeca) zu Hause.

Nutzung

Wenige Arten sind als Kulturpflanzen verbreitet. Dazu gehört die Chinesische Baumschlinge (Periploca sepium). In der traditionellen chinesischen Medizin hilft sie bei rheumatischer Arthritis. Die Chinesische Baumschlinge enthält ätherisches Öl und duftet stark. Der Geruch trägt zum Wohlbefinden bei und ist als Räuchermaterial weit verbreitet. Beim Verbrennen entstehen mandelartige, süßliche Duftnoten.

In Europa sind zwei Arten als Zierpflanzen bekannt. Vor allem die kleinen, exotisch-bunten Blüten tragen zur Bekanntheit bei. Die Griechische Baumschlinge (Periploca graeca) hat als Synonym den Namen Orientalische Baumschlinge. Ursprünglich wächst sie in Südosteuropa und in der Türkei. Bekannt ist sie als Seidenwein. Die Art wirkt durch ihre sternartig aufgebogenen, außen grünen und innen purpurfarbigen Blüten. Ihre Triebe sind entwicklungsfreudig. Ausgepflanzt erreicht die Peripocla oft eine Länge von zehn Metern. Auch an halbschattigen Plätzen gedeiht sie gut. In mildem Weinklima wächst sie im Freien. Sie schlingt sich an Pergolen und Zäunen entlang, begrünt Zweckbauten und verschönert an einem Spalier Hauswände. Die Blühphase ist zwischen Juni und August.

Pflege/Schnitt

Die Griechische Baumschlinge ist bis -15 °C winterhart. Manchmal sterben oberirdische Teile ab. Darauf bildet die Pflanze an der Basis neue Sprosse. Sie bevorzugt lockere, humose, nährstoffreiche Böden in sonniger, warmer und geschützter Lage. In weniger begünstigen Klimazonen ist sie eine willige Topf- und Kübelpflanze mit reduzierter Größe. Die Glatte Baumschlinge ist in Mitteleuropa vorwiegend als Kübelpflanze im Einsatz. Beide Arten wachsen in Blumenerde und benötigen regelmäßig Wasser. Ab März bekommen sie Langzeitdünger in die Blumenerde. Zusätzlicher Blumendünger in den Sommermonaten unterstützt die Blütenbildung.

Pflanzen innerhalb der Gattung Baumschlingen Periploca

Produkte vergleichen