Wie der Name des bezaubernden Gewächses verrät, verweilt die Bach-Minze am liebsten in unmittelbarer Nähe zum Wasser. Neben einen Gartenteich oder einem anderen stehenden oder fließenden Gewässer gepflanzt, erhält die ausdauernde Staude ein ideales Umfeld für üppiges Wachstum. Überschwappendes Nass nimmt sie gerne. Selbst ein dauerhafter Stand in seichtem Wasser kommt der Spezies mit dem botanischen Namen Mentha aquatica entgegen. Die Blätter und Blüten lieben es, sich in den Luftraum zu erheben. Aufgrund der Vorliebe für Uferzonen und Feuchtgebiete, zählt die 60 Zentimeter hoch wachsende Minze zu den Sumpfpflanzen. Das heißt nicht, dass die Pflanze einen ständig mit Wasser bedeckten Platz benötigt. Ein gut durchfeuchteter Untergrund und Wassergaben in länger andauernden Trockenphasen reichen aus. Ansonsten eignet sich ein mäßig saurer bis neutraler Gartenboden.
Was die Lichtverhältnisse betrifft, zieht die Minze ein sonniges bis halbschattiges Areal vor. Aufgrund der absoluten Winterhärte, bleibt das zur Familie der Lippenblütler gehörende Gewächs ein langjähriger und treuer Begleiter im Garten. Das Laub der Bach-Minze, alternativ Wasserminze genannt, verströmt ein angenehm-würziges Aroma. Es sind die ätherischen Öle in den hell-grünen Laubblättern, die zu der anregenden Duftkomponente beitragen. Beim Zerreiben der Blätter entweicht ein erlesener Duft von Pfefferminze. Die leicht behaarten und rötlich schimmernden Stiele, an denen gegenständig wachsende, eiförmige spitz zulaufende und gesägte Blätter sitzen, unterscheiden sich von anderen Pflanzenstängeln. Sie haben keinen runden, sondern einen vierkantigen Durchschnitt. Ab Juli sprießen die Blütenstände aus der Triebspitze und locker angeordnet aus den Achsen der oberen Blätter. Mentha aquatica schmückt sich in der Folgezeit mit zahlreichen Kugeln in zartem Lila. Erst beim genaueren Betrachten offenbaren sich die interessanten Details der blühenden Bälle. Wie ein filigranes Kunstwerk setzen sich die runden Blütenstände aus zahlreichen Einzelblüten zusammen. Jedes dieser blühenden Gebilde besteht aus fünf unterschiedlich stark verwachsenen Kronblättern, aus denen weiße Staubgefäße mit lilafarbenen Stempeln herausragen. Umsäumt ist jede Blüte von kleineren, blass-violetten Kelchblättern. Viele Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen finden sich auf den duftenden Blüten zum Bestäuben ein.
Kräuterkundige bezeichnen die Bach-Minze als milde Schwester der Pfefferminze. Weil das Gewächs kein Menthol enthält, ist aus den Blättern zubereiteter Tee weniger scharf und verträglicher. Die Pflanzenheilkunde empfiehlt Wasserminze-Tee bei Magen- und Darmbeschwerden. Noch vor der Blüte gepflückt, verfügen die Blätter über die höchste Würzkraft. Im Sommer ergeben Wasser, Zitronensaft und ein Zweig der Minze ein erfrischendes Getränk. Wenige Minuten ziehen lassen, und die Aromen kommen zum vollen Entfalten. Gut gekühlt, löscht diese Mixtur prima den Durst. Auch Wildgerichten verleiht das Kraut eine wohlschmeckende, minzige Note. Bei unseren keltischen Vorfahren galt Mentha aquatica als heilige Pflanze, der sie magische Eigenschaften zuschrieben. Die Druiden ernteten das Laub und wendeten es äußerlich und innerlich bei vielerlei Beschwerden an.